Verkehr

Warum ein Verkehrsclub die Tunnelpläne auf der Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim kritisiert

Die Bahn will im südlichen Abschnitt der Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim einen bergmännischen Tunnel bauen. Was in der Region Rhein-Neckar für Freude sorgt, empört den Verkehrsclub Deutschland. Das sind die Gründe

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Christian Schall
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Der VCD kritisiert die Tunnelpläne der Bahn auf der geplanten Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim. © C. Schmidt/dpa

Rhein-Neckar. Nach der Ankündigung der Deutschen Bahn, im südlichen Abschnitt der geplanten Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim einen bergmännischen Tunnel zu bauen, gibt es Kritik vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Laut einer Mitteilung vom Freitag „empört“ sich der VCD über die vorgestellten Umplanungen der Bahn.

„Ein Monstertunnel mitten im Flachland ist mit Nichten ein großer Tag für die Region, sondern ein Schlag ins Gesicht von Fahrgästen und Wirtschaft“, wird Felix Berschin vom VCD Regionalverband Rhein-Neckar in der Mitteilung zitiert. Damit rücke die Neubaustrecke, die schon seit 30 Jahren überfällig sei, erneut in weite Ferne.

VCD: Tunnel auf Kosten anderer wichtiger Projekte

Die Bahn hatte angekündigt, die Trasse zwischen Einhausen und Mannheim-Blumenau untertunneln zu wollen - unter anderem wegen einer geradlinigeren Streckenführung und geringerer Kosten. Bislang war geplant, nur Abschnitte zu untertunneln und diesen Tunnel in offener Bauweise zu bauen. Das hätte starke Eingriffe in Natur und Landschaft verursacht. Abseits der Tunnel sollten die Gleise in Trögen und auf freier Strecke verlaufen.

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„Dass ein 15 Kilometer langer bergmännischer Tunnel nun kostengünstiger sein soll als der zuletzt geplante vier Kilometer lange Trog in offener Bauweise halten wir für vorgeschoben“, sagte Till Schäfer vom Landesverband Hessen.

Der VCD befürchtet, dass deshalb andere notwendige Projekte nicht realisiert werden könnten, und rechnet mit einer Milliarde Euro Zusatzkosten. Bahn und Regionalpolitik sollten zur ursprünglichen Bündelungstrasse entlang der A67 und der A6 ohne Tunnel, dafür mit hohen Lärmschutzwänden, zurückkehren.

Von der Bahn gab es bisher keine Angaben zu den Kosten. Sie dürften aber im Milliardenbereich liegen.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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