Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim

Vorbereitungen auf Vollsperrung der Riedbahn laufen

In rund einem Monat ist es so weit: Die Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim wird für den Zugverkehr gesperrt. Geplant ist eine Generalsanierung. Das Konzept wird bundesweit erstmals umgesetzt

Von 
Isabell Scheuplein
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Wie hier in Bürstadt müssen sich Reisende entlang der Riedbahn bald an den Ersatzverkehr gewöhnen. © Berno Nix

Rhein-Neckar. Ab Mitte Juli wird die Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim für eine fünfmonatige Generalsanierung voll gesperrt. Die Riedbahn genannte Verbindung ist damit die bundesweit erste Strecke, auf der das neue Konzept der Deutschen Bahn umgesetzt wird. In einem Rutsch sollen dabei unter anderem Gleise, Weichen und Bahnsteige erneuert werden. Dies soll Baustellen auf Jahre überflüssig machen. Die Kosten gab die Bahn zuletzt mit 1,3 Milliarden Euro an.

Fahrgäste müssen sich bis Mitte Dezember auf erhebliche Einschränkungen einstellen, nicht nur in Hessen und Baden-Württemberg, sondern auch in Rheinland-Pfalz. Der Fernverkehr wird umgeleitet, was Verspätungen von rund 30 Minuten verursacht, einige Halte entfallen. Auch der Güterverkehr muss umgeleitet werden.

Während Riedbahn-Sperrung: Bahn will mehr als 1000 Fahrten täglich mit rund 150 Bussen anbieten

Auf der Riedbahn normalerweise fahrende S- und Regionalbahnen entfallen, dafür sind Ersatzbusse unterwegs. Die Bahn will mehr als 1000 Fahrten täglich mit rund 150 Bussen anbieten. Die Fahrzeuge wurden eigens angeschafft. Angeboten werden auch Expressfahrten. Auf den parallel verlaufenden Umleitungsstrecken Frankfurt-Heidelberg und Mainz-Worms-Ludwigshafen wird der Regionalverkehr ebenfalls eingeschränkt. Teils sind längere Züge, teils Ersatzbusse unterwegs.

Pilotprojekt Generalsanierung der Riedbahn

Die rund 70 Kilometer lange Strecke Frankfurt-Mannheim ist der erste von mehreren hochbelasteten Korridoren, die die Bahn generalsanieren wird. Während mehrmonatiger Vollsperrungen sollen Gleise, Weichen, Oberleitungen, Signaltechnik, Brücken, Bahnübergänge und Stationen mit Bahnsteigen auf den neuesten Stand gebracht werden. Dies soll viele kleinere Baustellen und Reparaturen, die normalerweise nötig wären, ersetzen. "Das Störgeschehen auf den sanierten Korridoren reduziert sich um 80 Prozent", erklärt die Bahn ihr Konzept. Ihren Fahrgästen will sie so pünktliche Züge und attraktivere Bahnhöfe bieten. Kommendes Jahr sollen die Korridorabschnitte Hamburg-Berlin sowie Emmerich-Oberhausen folgen. Insgesamt sind bis Ende 2030 Generalsanierungen von 40 Korridoren geplant. dpa

Nach Kritik am Ersatzverkehr während einer vorbereitenden Sperrung im Januar hat die Bahn ein überarbeitetes Konzept vorgelegt. Unter anderem sollte die Schulungszeit der Fahrer verlängert werden. Die Fahrer sollen durch Tablets mit Navigationssoftware unterstützt werden. Reisende sollen mit Echtzeitdaten vor und während der Fahrt genauer über Abfahrt und Ankunft der Busse informiert werden. Laut Bahn wurden 400 Fahrer aus dem In- und Ausland angeworben. dpa

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