Südkabel aus Mannheim holt Rekordauftrag

Gute Nachrichten für einen Mannheimer Traditionsbetrieb: Südkabel hat den größten Auftrag der Firmengeschichte an Land gezogen. Um was es geht - und wie der Stammsitz davon profitiert

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Alexander Jungert
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Blick auf das Werksgelände von Südkabel in Mannheim. Hier zu sehen ist eine riesige Erdkabeltrommel, die mehrere Tonnen wiegen kann. © Südkabel

Mannheim. Gute Nachrichten aus dem Mannheimer Südkabel-Werk: Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben seinen bisher größten Auftrag an Land gezogen. Kunde ist Amprion, einer von vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland.
Südkabel übernehme eine zentrale Rolle bei der Planung, Lieferung, Installation und Inbetriebnahme hochmoderner Erdkabelsysteme für eine neue Höchstspannungsleitung, heißt es in einer Mitteilung. Der kombinierte Auftragswert der Projekte liegt demnach bei 260 Millionen Euro.

„Ich bin froh, dass wir über die nächsten vier Jahre dieses Prestigeprojekt mit unserem langjährigen Kunden Amprion in partnerschaftlicher Zusammenarbeit realisieren und dadurch den Standort Mannheim weiter festigen können“, wird Astrid Tärnhuvud, Teamleitung Angebote für Hochspannungskabelprojekte, zitiert. Mit dem Großauftrag von Amprion sind fast alle Abteilungen von Südkabel in Mannheim beschäftigt. Auch Arbeitsplätze sollen entstehen; wie viele, verrät das Unternehmen allerdings nicht.

Energiewende - Südkabel erhofft sich Marktpotenzial

Südkabel ist nach eigenen Angaben der einzige deutsche Hersteller für Hoch- und Höchstspannungskabelsysteme. Der Wettbewerb gilt als hart und preisintensiv. Die vergangenen Jahre waren schwierig. Doch von der Energiewende erhoffen sich die Mannheimer ein riesiges Marktpotenzial. Schließlich muss zum Beispiel der Strom aus Windparks im Norden in die Fabriken und Haushalte im Süden gebracht werden.

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Amprion plant den Bau einer neuen 380-kV-Höchstspannungsleitung von Wehrendorf in Niedersachsen nach Gütersloh in Nordrhein-Westfalen. Damit soll eine rund 70 Kilometer lange und leistungsstarke Verbindung zwischen den Wirtschaftsregionen Osnabrück und Ostwestfalen geschaffen werden. Für Südkabel geht es nun um verschiedene Leitungsbauprojekte, darunter Wehrendorf–Gütersloh (Trasse über 19 Kilometer) und Conneforde–Cloppenburg–Merzen (Trasse über zehn Kilometer).

Südkabel ist eines der ältesten Unternehmen in Mannheim

380 kV ist die höchste Spannungsebene hierzulande. Sie dient der Übertragung hoher Leistungen. Die Erdkabeltrommeln wiegen teils 65 bis 80 Tonnen, werden entweder per Schiff auf dem Rhein oder per Lkw (Schwertransport) transportiert. Die Kabelsysteme werden im Boden verlegt – in 1,20 Metern Tiefe.

Südkabel ist eines der ältesten Unternehmen Mannheims, im vergangenen Jahr erst wurde der 125. Geburtstag gefeiert. Heddernheimer Kupferwerk und Süddeutsche Kabelwerke A.G., ABB Kabel und Draht GmbH: Im Laufe der Geschichte hat sich der Firmenname einige Male geändert. Aus der Süddeutschen Kabelwerke AG wurde schließlich wieder die Südkabel GmbH. Eigentümer ist seit 2004 der Unternehmer Johann Erich Wilms. Südkabel hat rund 260 Beschäftigte.

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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