Frankenthal. Die Gewerkschaft Verdi hat am Donnerstag die Kampagne „Wir sind keine Roboter“ beim Amazon-Logistikcenter in Frankenthal gestartet. Danach geht es zu Amazon nach Kaiserslautern.
Anlass des Besuchs seien „viele Beschwerden der Beschäftigten“. Diese werfen Amazon nach Verdi-Angaben vor, starken Leistungsdruck auszuüben, obwohl die Mitarbeitenden schon am Limit seien.
Wie beim Mlitärdienst?
„Das Arbeitsklima ist laut den Beschäftigten sehr schlecht. Wie beim Militärdienst, ein autoritärer Führungsstil, von oben herab und arrogant“, sagt ver.di-Projektsekretär Veli Eroglu.
Verdi hatte einen Infostand in der Kantine aufgestellt, Flugblätter verteilt und Fragen etwa zum Arbeitsrecht beantwortet. Da viele Beschäftigte mit Migrationshintergrund bei Amazon arbeiten, sei das Flugblatt zudem in den Sprachen Eritreisch, Somalisch, Arabisch und Englisch übersetzt worden. „Wir konnten sehr viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ansprechen“, so Eroglu
Sprecher weist Kritik zurück
Ein Amazon-Sprecher weist die Vorwürfe der Gewerkschaft „deutlich“ zurück. So gebe es zum Beispiel keine individuelle Leistungsvorgaben. „Vielmehr geht es darum, eingespielte Teams zu haben, die mit modernster Technik arbeiten“, so der Sprecher. Amazon fördere den offenen Dialog und respektvollen Umgang.
Auch die Entlohnung sei mit 37000 Euro brutto nach zwei Jahren - ohne Vorqualifikation - gut. Ab September werde Amazon zudem den Startlohn auf 14 Euro die Stunde erhöhen. Der Sprecher verwies auf den Betriebsrat, den es seit 2019 gibt, „mit dem wir gut und konstruktiv zusammenarbeiten“. Bei Amazon in Frankenthal arbeiten rund 2000 Menschen. be
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