Mannheim. Die Regionalfluggesellschaft Rhein Neckar Air (RNA) will im April wieder Linienflüge nach Hamburg anbieten und außerdem sonntags nach Usedom fliegen. Dagegen wird es - anders als im vergangenen Jahr angekündigt - vorerst kein Angebot für Reisende nach Berlin geben. Die „sehr erfolgreichen“ Sylt-Flüge stehen weiter auf dem aktuellen Flugplan, wie der Geschäftsführer der Mannheimer RNA, Dirk Eggert, auf Anfrage sagte.
Ursprünglich wollte die RNA bereits im September 2021 wieder Reisen nach Hamburg und Berlin anbieten, die Buchungen seien aber nicht ausreichend gewesen. Ab dem 17. April will die RNA pro Woche jeweils sechs Hin- und Rückflüge in die Hafenstadt anbieten. Neu im Reiseplan sind die wöchentlichen Flüge nach Usedom. „Damit reagieren wir auf die Wünsche unserer Kunden“, sagt der Geschäftsführer, „die Flüge der RNA vom Kasseler Airport nach Usedom, die wir seit zwei Jahren im Programm haben, bleiben davon unberührt“.
Was gegen Berlin-Flüge spricht
Warum wieder Linienflüge nach Hamburg, nicht aber in die Bundeshauptstadt? „Bei Hamburg bleibt die Kostenstruktur unverändert, und von der Auslastung her waren die Flüge nach Hamburg schon immer die bessere Strecke, dagegen ist das Risiko für Flüge nach Berlin für uns jetzt noch größer geworden“, erklärt Eggert. Der Grund: Vor der Pandemie erfolgten die Landungen und Starts in Berlin noch auf dem Flughafen Tegel. Diese sind jetzt nach Angaben des RNA-Geschäftsführers auf dem neuen Flughafen BER viel teurer geworden. „Wir wissen nicht, ob die Kunden das tragen würden“, sagt Eggert.
Die höheren Gebühren belaufen sich demnach zwischen 40 und 50 Euro pro Reisenden. Dieser Betrag käme dann noch auf die normalen Ticketpreise drauf, die zuletzt zwischen 179 und 349 Euro lagen. „Wir befürchten, dass sich diese Flüge dann für uns nicht lohnen würden“, sagt Eggert. Der Geschäftsführer will nicht ausschließen, dass die RNA ihre Haltung zu Berlin noch ändert. „Gegenwärtig macht ein solcher Einstieg aber überhaupt keinen Sinn“, sagt er.
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RNA will von Lufthansa-Entscheidung profitieren
Der Ausfall der Linienflüge in der Pandemie hat bei der RNA nach Eggerts Angaben zu einem Umsatzrückgang von zwei Dritteln geführt. Allerdings sanken dadurch auch die Fixkosten der Regionalfluggesellschaft. Im Geschäftsjahr 2022 - das genaue Ergebnis steht noch nicht fest - hat die RNA unterm Strich einen leichten Verlust erlitten. Die RNA hofft, dass sie auf Sicht von der Reduzierung der innerdeutschen Flüge der Lufthansa profitieren wird. Dann würden womöglich mehr Kundinnen und Kunden aus der Region auf die RNA umsteigen.
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