Chemie

Raschig baut Jobs in Ludwigshafen ab

Die Gewerkschaft IGBCE ist empört: Und das nicht nur, weil das Chemieunternehmen ihrer Ansicht nach statt auf Kurzarbeit zu setzen, Stellen abbauen will. Auch wie die Botschaft überbracht wurde, sorgt für Ärger

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Bettina Eschbacher
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Der Raschig-Stammsitz in Ludwigshafen. © Bild: Blüthner

Ludwigshafen. Bei dem Ludwigshafener Chemieunternehmen Raschig sollen nach Angaben der Gewerkschaft IGBCE 20 von 150 Stellen gestrichen werden. Betroffen ist laut einer Mitteilung die Chemiesparte. Raschig gehört zu dem US-Konzern PMC Global Inc. Nach Angaben der Gewerkschaft wird in der betroffenen Sparte aufgrund mangelnder Aufträge seit 1. September nicht mehr produziert.Raschig gehört zu dem US-Konzern PMC Global Inc. und produziert zum Beispiel Spezialchemikalien, duroplastische Formmassen und Straßenbaumaterialien.

Kein Vertreter der Raschig-Führungsspitze anwesend

Dass Raschig in dieser Situation keine Kurzarbeit angemeldet habe, stößt bei der IGBCE auf Unverständnis. "Die amerikanische Firmenspitze verzichtet auf Kurzarbeit, dabei könnten damit, gerade in der angespannten Situation, Arbeitsplätze erhalten blieben", sagt Fabian Haag von der IBCE. "Statt mit uns gemeinsam nach Lösungen zu suchen, will man lieber Leute entlassen", kritisiert Haag. IGBCE-Bezirksleiter Gunther Kollmuß spricht von einer kurzfristigen Aktion, "die nicht überdacht wurde".

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Für Empörung sorgte bei den Arbeitnehmervertretern zudem, dass bei einer Betriebsversammlung zu dem Stellenabbau kein Vertreter der Führungsspitze erschienen sei. Stattdessen habe der Betriebsratsvorsitzende Eugen Fitzner die schlechten Nachrichten überbringen müssen. Er habe das als seine Pflicht betrachtet, so Fitzner. "Die Kollegen und Kolleginnen müssen ja informiert sein." Die Betroffenheit sei groß.

Redaktion Bettina Eschbacher ist Teamleiterin Wirtschaft.

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