Mannheim/Berlin. „Von Mannheim in die weite Welt“ – die Bandbreite der Gewinner des IHK-Preises für Wirtschaftsjournalismus „Ernst Schneider“ in sechs Kategorien ist groß. Bei der Gala am Dienstagabend bei der Industrie- und Handelskammer in Berlin nennt Moderator Tim Niedernolte in seinem Schlusswort stellvertretend zwei der Sieger: einen Beitrag des ZDF „Im Rachen des Drachen, wie umgehen mit China?“ – und aus Mannheim. Denn das Wirtschaftsteam des „Mannheimer Morgen“ um Bettina Eschbacher, Alexander Jungert, Tatjana Junker, Christian Schall und Walter Serif hat die renommierte Auszeichnung in der Kategorie „Klartext regional“ gewonnen. Damit würdigt die Jury die zehnteilige Serie „Zukunft Innenstadt“, die im Herbst 2023 in Print und online erschienen war.
„Mustergültig bereitet die Redaktion die Diskussion um die Innenstadtentwicklung auf. Sie führt Gespräche, diskutiert Planungen, lässt Einzelhändler, Kunden und andere Akteure zu Wort kommen“, lautete die Kurzbegründung der Jury. „Das Team des ‚Mannheimer Morgen’ hat ganze Arbeit geleistet: Das ist musterhafte Wirtschaftsberichterstattung für die Region.“
„MM“-Wirtschaftsteamleiterin Bettina Eschbacher sagte nach der Preisverleihung: „Ich finde es besonders schön, dass unsere Teamleistung ausgezeichnet wurde. Uns allen liegen regionale Wirtschaftsthemen einfach am Herzen.“
„Wirtschaftskompetenz gehört zur DNA der MM-Redaktion“, erklärte „MM“-Chefredakteur Karsten Kammholz am Abend in Berlin. „Dass das Wirtschaftsteam unter der Leitung von Bettina Eschbacher jetzt mit diesem renommierten Preis gewürdigt wurde, motiviert uns sehr in unserer journalistischen Arbeit für die Leserinnen und Leser. Oft stecken hinter herausragenden Einzelleistungen viele stille Helfer. Daher freuen wir uns besonders, dass in diesem Fall sichtbares Teamwork ausgezeichnet wurde.“
Darum geht es in der Serie „Zukunft Innenstadt“
In der Serie geht es am Beispiel Mannheims um die Probleme mit Leerständen, hohen Immobilienmieten, dem Aus von Traditionsläden und nachlassender Kaufkraft. Ein „Spaziergang“ durch die zentralen Innenstadtstraßen etwa analysiert die Stärken und Schwächen der Planken und ihrer Seitenstraßen.
Beleuchtet werden zudem die Herausforderungen für Shopping-Center und Gastronomie sowie die Gründe, warum Kunden aus dem Umland in die Innenstadt kommen.
Die zehn Serienteile von „Zukunft Innenstadt“
- Den Auftakt bildete ein Spaziergang durch die Mannheimer Fußgängerzonen und ihre Seitenstraßen mit dem Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln, Boris Hedde. Er bewertete die Attraktivität der City.
- Im zweiten Teil ging es um wichtige Fragen und Antworten zu den Handelsimmobilien. Konstantinos Krikelis, Experte beim Immobilienvermarkter JLL, gab seine Einschätzung zu Angebot und Nachfrage, Top-Lagen, Preisniveau und -entwicklung sowie Leerständen.
- Wir stellten die App ooblee vor, die auch in Mannheim verfügbar ist, und die Online- und Offlinewelt verknüpfen soll. Dazu gab Spielwarenhändler Wolfgang Blatt seine Einschätzung, wie man Onlinekäufer vom Sofa holen kann.
- Teil vier der Serie widmete sich den Shopping-Centern in der Region: Q 6 Q 7, Rhein-Galerie und Rhein-Neckar-Zentrum. Handelsexperte Joachim Will erklärte im Interview, warum es dieses Format gerade besonders schwer hat.
- Am Beispiel des kleinen Haushaltswarenladens Topf und Pfanne in den Mannheimer Quadraten stellten wir ein inhabergeführtes Geschäft vor, das auch ohne Onlineshop erfolgreich ist.
- Warum kommen Menschen überhaupt in die City? Das Ergebnis der Umlandbefragung durch das IFH Köln bildete Teil sechs.
- Mehr Gastronomie soll die Aufenthaltsqualität erhöhen. Marion Klemme vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, warnte vor zu hohen Erwartungen.
- Ein neues Immobiliennetzwerk, das sich für die Attraktivität der Innenstadt einsetzen will, sowie eine alternative Nutzung der Flächen war Thema der achten Folge.
- Im vorletzten Serienteil blickten wir in die Innenstädte der Region und wie sie sich mit den vielen Herausforderungen behaupten.
- Schlusspunkt war die Theorie von Mobilitätsexperte Andreas Knie: Warum weniger Autos in der City kein Nachteil für den Handel sein müssen.
Manfred Schnabel, Präsident der IHK Rhein-Neckar, gratulierte: „Wir freuen uns sehr, dass die Wirtschaftsredaktion des ,Mannheimer Morgen‘ mit ihrer Serie zur Zukunft der Innenstadt den IHK-Preis für Wirtschaftsjournalismus „Ernst Schneider“ gewonnen hat. Herzlichen Glückwunsch! Der Preis ist verdient, denn die Redaktion hat sich eines wichtigen Themas angenommen und dieses facettenreich und aus verschiedenen Perspektiven dargestellt. So geht qualitativ hochwertiger Journalismus im Lokalen und im Regionalen. Weiter so, ,Mannheimer Morgen‘!“
Gratulationen kommen auch aus dem Einzelhandel: „Herzlichen Glückwunsch an die Wirtschaftsredaktion des ,Mannheimer Morgen‘ zur Auszeichnung mit dem Ernst-Schneider-Preis. Ihre Serie Zukunft Innenstadt greift ein zentrales Thema auf, das auch für uns im Quartier Q 6 Q 7 von großer Bedeutung ist: die Zukunft und Vitalität unserer Innenstädte“, erklärte Hendrik Hoffmann, Geschäftsführer der CRM Center & Retail Management GmbH, die Q 6 Q 7 betreibt. „Durch Ihre fundierte Berichterstattung und die klare, regionale Perspektive haben Sie einen wertvollen Beitrag zum Diskurs über die Herausforderungen der urbanen Entwicklung geleistet“, so Hoffmann, der auch Vizepräsident des Handelsverbands Nordbaden ist.
„Erst einmal: Glückwunsch an das Wirtschaftsteam des ,MM‘! Bekanntlich bin ich ein Freund der Mannheimer Innenstadt“, gratuliert Boris Hedde, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln. „Der Rundgang für die Serie hat auch mir spannende Einblicke ermöglicht. Mein Fazit von damals ist noch aktuell: Die Stadt braucht mehr Sauberkeit, mehr Angebote für Familien, mehr digitale Services zur Kundenbindung. Mannheim hat mit Engelhorn und anderen Unternehmen große Namen in der City“, so Hedde. Es sei gut, dass in die Galeria-Filiale am Paradeplatz investiert und ein Neuanfang ermöglicht werde. „Hinzu kommen die inhabergeführten Geschäfte, die viel Potenzial haben. Wie gesagt: Noch ein bisschen Würze, dann braucht sich Mannheim um seine Zukunft keine Sorgen zu machen.“
Die Inhalte aus „Wirtschaft regional“ werden auch in den Ausgaben der „Schwetzinger Zeitung“, „Weinheimer Nachrichten“ und „Bergsträßer Anzeiger“ veröffentlicht.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/startseite_artikel,-regionale-wirtschaft-mannheimer-morgen-wirtschaftsteam-gewinnt-ernst-schneider-preis-_arid,2250373.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html