Foodtech

Leimener Start-up Freshtaste expandiert Richtung München

Mit „smarten“ Kühlschränken will Freshtaste Firmen eine Alternative zur eigenen Kantine bieten. Das Geschäftsmodell soll nun weitere Kunden im Süden locken – dafür wird auch in der Region investiert.

Von 
Tatjana Junker
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Freshtaste versorgt Betriebe mit speziellen Kühlschränken, die per App geöffnet werden können. © Freshtaste

Leimen. Der Verpflegungsanbieter Freshtaste aus Leimen will weiter expandieren und erweitert dafür seine Kapazitäten. Wie das 2019 gegründete Unternehmen mitteilt, hat es zuletzt in eine neue Produktionsstätte in Wiesloch investiert. Sie sei seit September in Betrieb und ersetze die bisherige Großküche in Heidelberg. Zudem sei man derzeit auf der Suche nach weiteren Flächen, zum einen für ein neues Zentrallager in Wiedloch-Walldorf, zum anderen für einen neuen Logistikstandort im Raum Stuttgart/Ulm. Zum Investitionsvolumen in Wiesloch will sich das Unternehmen auf Nachfrage nicht äußern.

In der Produktion will Freshtaste weitere Mitarbeitende einstellen

Mittelfristig will Freshtaste die Zahl seiner Beschäftigten in der Produktion nach eigenen Angaben auf 50 erhöhen, aktuell arbeiten dort 30 Menschen. Insgesamt zähle das Unternehmen aktuell 65 Mitarbeitende.

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Das Geschäftsmodell von Freshtaste basiert darauf, Unternehmen, die keine Kantine haben, eine Alternative zur Verpflegung ihrer Belegschaft anzubieten. Kernelement dafür sind sogenannte Smart Fridges, also Kühlschränke, die von Freshtaste mit verschiedenen Mahlzeiten gefüllt werden. Sie werden bei den Kunden im Betrieb aufgestellt und können von den Beschäftigten dort mit einer App geöffnet werden. Auch die Bezahlung wird so abgewickelt. Freshtaste zufolge zählen zu den Kunden vor allem mittelständische Unternehmen, die zwischen 50 und teilweise mehr als 500 Mitarbeitende haben.

Seit Ende 2023 haben die Leimener einen Finanzinvestor an Bord

Mit diesem Modell will das Unternehmen nun verstärkt auch Kunden außerhalb der Region ansprechen und im süddeutschen Raum Schritt für Schritt stärker expandieren. Bisher ist Freshtaste außer in der Rhein-Neckar-Region im Rhein-Main-Gebiet und im Stuttgarter Raum aktiv. Dort wolle man seine Präsenz nun ausbauen und auch weiter in Richtung München expandieren. Auch im Raum Frankfurt/Wiesbaden sei man mit der Entwicklung zufrieden und plane weiteres Wachstum.

Bestärkt sieht sich das Unternehmen in seinem Geschäftsmodell durch die aktuelle Entwicklung in der Arbeitswelt. Der Trend zu mobilem Arbeiten und Homeoffice führe dazu, dass der Betrieb eigener Firmenkantinen zunehmend zu einer wirtschaftlichen Last werde. „Da wir die Produktion und Logistik übernehmen, braucht es vor Ort keine Infrastruktur wie Küche oder teure Geräte, ebenso kein Personal“; argumentiert Freshtaste-Mitgründer Christopher Bär.

Seit Ende 2023 hat Freshtaste einen Investor an Bord: Der Stuttgarter EarlyGrowth-Investor Engelhardt Kaupp Kiefer &Co. stieg damals mit einer Finanzierung von 1,2 Millionen Euro bei den Leimenern ein. Zur aktuellen Umsatzhöhe macht Freshtaste auf Nachfrage keine Angaben. Im Jahr 2023 lag der Umsatz früheren Angaben zufolge bei knapp zwei Millionen Euro.

Redaktion Wirtschaftsreporterin

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