Technologie

Heidelberger Start-up Enzo sammelt frisches Geld ein

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jung
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Heidelberg. Das Heidelberger Technologie-Start-up Enzo hat in einer Finanzierungsrunde 2,3 Millionen Euro eingesammelt. Die Runde sei sowohl von den bestehenden Investoren – darunter der Berliner Start-up-Fonds 2bX und Styx Urban Investments aus Mannheim – als auch von neuen „Business Angels“ unterstützt worden, heißt es in einer Mitteilung. „Business Angels“ sind in der Regel Privatpersonen, die in früheren Phasen in Start-ups investieren und neben finanziellen Mitteln oftmals auch Netzwerke und Erfahrungen mitbringen.

Enzo bietet eine Wohngebäudeversicherung in Verbindung mit Smart-Home-Technologie und Künstlicher Intelligenz an. Ziel ist es, Leitungswasserschäden zu vermeiden – und die jährlichen Schadenskosten in Milliardenhöhe zu reduzieren. Enzo ist seit 2022 auf dem Markt und hat 15 Beschäftigte. Der Name ist italienisch und bedeutet „der Hausherr“.

Mit dem eingesammelten Kapital plant das Start-up den Angaben nach, weiter zu wachsen. Enzo hat eine Technologie entwickelt, die es ermöglichen soll, alle Gebäudetypen einfach nachzurüsten und die Leitungswasserversorgung zu digitalisieren. Die KI-gestützte Datenanalyse soll in der Lage sein, normale Verbrauchsmuster von Anomalien zu unterscheiden. Im Falle einer Leckage werden Besitzer oder Dienstleister umgehend informiert, um so die Reparatur zu beschleunigen.

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Christian Hübner
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Der Kostendruck in der Gebäudeversicherung ist groß. Enzo arbeitet bereits mit Versicherern zusammen, um ihnen bei der Reduktion der Schadenquoten zu helfen. Mit der neuen Finanzierung sollen weitere Partner ins Boot geholt werden.

„50 Prozent aller Gebäudeschäden werden durch defekte Wasserleitungen verursacht. Unentdeckt können Defekte an Wasserleitungen verheerende Konsequenzen haben“, sagt Enzo-Co-Chef Sascha Wolf laut Mitteilung.

Kosten durch defekte Wasserleitungen könnten steigen

Ohne präventive Maßnahmen wird laut Enzo erwartet, dass die Schadenskosten durch defekte Wasserleitungen in den über 170 Millionen europäischen Gebäuden erheblich steigen werden. Faktoren wie alternde Infrastruktur, steigende Baukosten und Sanierungsstau tragen dazu bei.

Kumuliert könnten sich die Schadenskosten für Versicherer in Europa in den nächsten zehn Jahren auf über 650 Milliarden Euro belaufen. Frühes Erkennen und schnelles Handeln könne bis zu 70 Prozent dieser Kosten reduzieren, so Enzo in der Mitteilung weiter. jung

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