Riedbahn-Sanierung

Ersatzbusse zwischen Mannheim und Frankfurt rollen mit Toilette an

Noch ist unklar, wie der Ersatzverkehr während der Riedbahnsanierung zwischen Mannheim und Frankfurt organisiert wird. Die Busse dafür hat die Bahn nun präsentiert. Eine Toilette an Bord ist nicht die einzige Überraschung

Von 
C. Schall, B.hartmann
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Mit Bussen dieses Typs will die Bahn im nächsten Jahr den Ersatzverkehr auf der Riedbahn fahren. Im Bus gibt es auch eine Toilette. © David Hecker/Deutsche Bahn

Mannheim/Berlin. Die Sanierung der Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt und die dafür notwendige Vollsperrung der Strecke rücken immer näher - und damit die Frage, wie der Schienenersatzverkehr für rund 15 000 Fahrgäste täglich organisiert werden soll. Wie berichtet, wird die Bahnstrecke bereits vom 1. bis 24. Januar 2024 komplett gesperrt, um vorbereitende Arbeiten der Generalsanierung ab Mitte Juli erledigen zu können. Wie der Ersatzverkehr organisiert wird, will das Unternehmen erst im Herbst vorstellen.

Greifbarer ist da ein neuer Bus, den die Bahn vom kommenden Jahr an einsetzen will, wenn Züge nicht fahren. Der Staatskonzern hat das Fahrzeug am Montag bei der neuen Branchenmesse „Zukunft Nahverkehr“ in Berlin vorgestellt.

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Vom 15. Juli 2024 an wird fünf Monate lang rund um die Uhr gebaut. Die Fahrgäste müssen auf einen der rund 150 Busse ausweichen. Ein Teil wird in den neuen Bus des Herstellers MAN steigen, der für längere Strecken ausgelegt ist. Er sieht aus wie ein Linienbus, ist aber mit einer Toilette und großen Gepäcknetzen ausgestattet. Eingebaut sind 41 Sitzplätze. Die Bahn verspricht einen Standard wie im Zug, mit Fahrgast-Informationssystem und USB-Steckdosen. Und sogar WLAN gibt es. Derzeit wird der Bus zwischen Würzburg und Nürnberg getestet. Nach der Sanierung der Riedbahn ist die Strecke zwischen Berlin und Hamburg dran. Dort soll der Bus dann auch eingesetzt werden. Eine „erhöhte Aufenthaltsqualität“ verspricht die Bahn für die Haltestellen: „An allen Stationen der Reisekette stehen die Reisendeninformation und der Service im Vordergrund.“

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Viel weniger Sitzplätze als in Zügen

So wie der Bus konzipiert ist, lassen sich einige Rückschlüsse auf die Organisation des Ersatzverkehrs ziehen. Die Ausstattung mit „großzügigen Koffergestellen“ und Toilette deutet darauf hin, dass er auf längeren Fahrten eingesetzt werden soll und möglicherweise die gesamte Strecke zwischen Mannheim und Frankfurt zurücklegt. Anders als in Reisebussen sind Toiletten in Stadtbussen wie dem jetzt vorgestellten nicht üblich. Und um die Zahl von 41 Sitzplätzen einzuordnen: Die auf den S-Bahn-Linien S 6 (Mainz-Mannheim-Weinheim-Bensheim) und S 9 (Groß-Rohrheim-Mannheim-Karlsruhe) eingesetzten Mireo-Züge der Baureihe 463 haben 200 Sitzplätze.

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