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DSAG-Anwendergruppe erneuert Kritik an SAP

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Alexander Jungert
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Blick auf ein Firmengebäude am SAP-Stammsitz Walldorf. © SAP SE

Walldorf. Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) verlangt vom Walldorfer Softwarekonzern, Innovationen künftig wieder allen Kunden zur Verfügung zu stellen – und nicht nur Cloud-Nutzern. „Wir befürworten die Nutzung der Cloud und wissen, dass Innovationen heute maßgeblich auf Cloud-Technologie bereitgestellt werden müssen. Aber wichtig dabei ist die Freiheit für jedes einzelne Unternehmen, selbst entscheiden zu können, auf welchem Weg es diese Innovationen nutzt“, sagte Jens Hungershausen, Vorstandsvorsitzender der DSAG, laut Mitteilung auf einem Kongress in Bremen.

Die Kritik seitens der Anwendergruppe gibt es schon länger. Anlass ist eine Aussage von SAP-Chef Christian Klein, nach der Innovationen nur in der Cloud verfügbar sein sollen und nicht „On Premise“, also bei Systemen, die klassisch auf einem Computer installiert sind. Hungershausen hatte in der Vergangenheit sogar von einer „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ unter den Kunden gesprochen. Klein zeigte auf dem Kongress zwar Verständnis für die Position der DSAG – machte gleichzeitig aber klar, wo er die Zukunft sieht. So lasse sich etwa eine Künstliche Intelligenz wesentlich besser in der Cloud trainieren als im On-Premise-Umfeld.

Wie Beteiligte die tägliche Kooperation zwischen SAP, den Kunden und Partnern generell jeweils einschätzen, beleuchtet die Umfrage der DSAG und der Americas‘ SAP Users‘ Group (ASUG). Laut der Erhebung sind 53 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sehr zufrieden und zufrieden mit der Zusammenarbeit mit SAP. Unzufrieden und sehr unzufrieden sind 17 Prozent. 29 Prozent sind weder zufrieden noch unzufrieden. „Dieses Ergebnis ist etwas differenziert zu betrachten, da diese Umfrage vor der Ankündigung von SAP zum Thema Innovationen in der Cloud abgeschlossen wurde. Stand heute wäre hier sicher ein anderes Ergebnis zu verzeichnen“, sagte Hungershausen. jung

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