Walldorf. Der Walldorfer Softwarekonzern SAP darf die Bonner Software-Management-Firma Leanix übernehmen – das Bundeskartellamt hat keine Bedenken. „Kern unserer Prüfung war die Frage, ob SAP durch das Angebot neuer Produktbündel den Wettbewerb behindern kann. Hierfür haben sich jedoch keine hinreichenden Anhaltspunkte ergeben“, sagte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, laut Mitteilung.
Der Deal ist seit Anfang September bekannt und soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Für SAP ist es die größte Übernahme, seit das Unternehmen vor fünf Jahren die Technologieplattform Qualtrics für acht Milliarden Dollar erworben hat. Zum Kaufpreis für Leanix wurden offiziell keine Angaben gemacht. Das „Handelsblatt“ hatte zuletzt berichtet, Leanix werde bei der Übernahme laut Informationen aus Branchenkreisen mit knapp 1,2 Milliarden Euro bewertet. Der Kaufpreis entspreche damit marktüblichen Bewertungen.
Mit Leanix können Kunden sich einen Überblick über ihre bestehenden IT-Systeme verschaffen, also zum Beispiel sehen, welche Programme veraltet sind. Gründer und Chef André Christ bezeichnete das Konzept einmal als „Google Maps für die IT“. Die Technologie von Leanix könnte SAP dabei helfen, noch mehr Bestandskunden vom Umstieg auf S/4 Hana zu überzeugen. S/4 Hana ist die aktuelle, Cloud-basierte Generation der Software, mit der Unternehmen ihre Geschäftsprozesse steuern. Zu Leanix’ bisherigen Investoren gehören etwa Goldman Sachs, die Beteiligungsgesellschaft Insight Partners sowie der Investor Digital Transformation Capital Partners. An diesem ist die Deutsche Telekom über ihre Risikokapitaltochter als Ankerinvestor beteiligt.
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