Chemie

BASF erforscht Haihaut für die Luftfahrt und Bakterien gegen Falten

10.000 Menschen forschen weltweit für die BASF. Und sie entwickeln dabei spannende Produkte, die vor allem nachhaltig sein sollen. Dabei kopieren sie auch gerne die Natur

Von 
Bettina Eschbacher
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Mit einer Haut wie ein Hai werden Flugzeuge mit BASF-Erfindungen ummantelt. © Andreas Pohlmann/BASF

Ludwigshafen. Vom Hai, genauer seiner Haut, haben sich BASF-Forscher abgeschaut, wie sich der Reibungswiderstand eines Flugzeugs reduzieren lässt. Denn je weniger Luftwiderstand, desto weniger Kraftstoffverbrauch, desto weniger CO2-Ausstoß.

Lufthansa hat Interesse an BASF-Haihaut

Winzige Rippen auf der Haihaut verringern die Reibung, deshalb schwimmt der Hai so schnell und geschmeidig durch das Wasser. BASF hat nun einen Oberflächenfilm entwickelt, der mit 50 Mikrometer großen Rippen ausgestattet ist und mit dem sich Flugzeuge bekleben lassen.

Mit einem speziellen Verfahren stellt die BASF eine der Haihaut nachempfunde Oberfläche her. © Andreas Pohlmann

Die Lufthansa hat bereits 16 Flugzeuge damit beklebt. Bei einer Boeing 777 etwa werden durch den geringeren Luftwiderstand rund 400 Tonnen Kerosin und etwa 1250 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.

BASF-Forscher entwickeln probiotischen Wirkstoff für Gesichtscremes

Gut für den Magen, gut für die Haut: Probiotische Joghurts gibt es schon lange, aber die speziellen Bakterien können noch mehr. Wie BASF-Forscher entdeckt haben, helfen Lactobacillus-crispatus-Bakterien gegen die Faltenbildung der menschlichen Haut. BASF hat jetzt einen kosmetischen Wirkstoff entdeckt, der hauteigene, lebende Probiotika enthält und zum Beispiel Stirnfalten mindern soll.

Forscher der BASF entwickeln spezielle Stoffe für Gesichtscremes. © Johann Michalczak/BASF

Verwendet werden nur nachwachsende Rohstoffe, die Herstellung - ein fermentatives Verfahren - ist laut BASF besonders energiesparend. Jetzt wird ein Hersteller aus der Kosmetikindustrie gesucht, der mit „Probiolift“ eine Gesichtscreme entwickelt.

Ein spezieller Zusatzstoff soll Straßenbelag viel haltbarer machen

Bereits im Einsatz - auch im Ludwigshafener Werk - ist dagegen ein Zusatzstoff von BASF, der den Straßenbelag länger haltbar macht. Asphalt besteht aus Gestein und Bitumen. Ein spezielles Additiv vernetzt die einzelnen Bestandteile des Bitumens zu einem Polynetzwerk. Das macht den Belag elastischer und belastbarer.

Mit einem speziellen Belag will BASF einen nachhaltigen Asphalt entwickeln. © Andreas Pohlmann/BASF

Laut BASF müssen Straßen dadurch viel seltener erneuert werden. CO2-Emissionen werden also verringert, weil weniger oft asphaltiert wird und weil weniger Energie bei Produktion und Einbau benötigt wird.

Redaktion Bettina Eschbacher ist Teamleiterin Wirtschaft.

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