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Hasso Plattner verkauft 1,45 Millionen SAP-Aktien

SAP-Mitgründer und Chefkontrolleur Hasso Plattner verkauft im großen Stil SAP-Anteile. Was dahinter steckt:

Von 
Bettina Eschbacher
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Hasso Plattner (links) mit SAP-Vorstandschef Christian Klein bei der jüngsten Haupversammlung. © SAP

Walldorf. Bis Mitte 2024 will SAP-Aufsichtsratschef Hasso Plattner knapp 1,46 Millionen Aktien des Walldorfer Software-Konzerns versilbern. Wie aus einer Pflichtmitteilung des Unternehmens hervorgeht, regelt eine Bank als Kommissionärin den Verkauf der Aktien. Die Aktien gehören der Hasso Plattner Single Asset GmbH & Co. KG. Auf der Grundlage des aktuellen Aktienkurses vom Mittwochnachmittag  - 124,28 Euro je Aktie - hat das Paket einen Wert von rund 181 Millionen Euro.

Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters hält Plattner einen Anteil von 3,16 Prozent der SAP-Anteile, dazu kommen 3,44 Prozent über seine Stiftung. Das zum Verkauf stehende Aktienpaket entspricht rund 0,12 Prozent der SAP-Aktien.

Mittel zum Ablösen von Krediten

Ein SAP-Sprecher betont, der Verkauf der Aktien habe nichts mit Plattners Einschätzung des SAP-Aktienkurses und der grundsätzlichen Entwicklung des Unternehmens zu tun. Plattner hatte vor einiger Zeit, als der Kurs der SAP-Aktie bei unter 100 Euro lag, in großem Umfang SAP-Aktien gekauft. Den Kauf dieser Aktien hatte er damals mit Krediten finanziert. „Diese Kredite löst er jetzt wieder ab und verwendet dazu Mittel, die er aus dem heute bekannt gewordenen Verkauf erzielt“, so der Sprecher. An der Börse ging der Aktienkurs im Verlauf des Mittwoch leicht zurück.

Plattner ist einer der SAP-Gründer und seit 20 Jahren an der Spitze des Aufsichtsrats. 2017 hatte er einen baldigen Rückzug aus dem Gremium angekündigt. 2022 ließ Plattner sich dann doch für zwei weitere Jahre in den Aufsichtsrat wählen, obwohl er die Regelaltersgrenze von 75 Jahren sowie die Regelzugehörigkeitsdauer von zwölf Jahren bereits überschritten hatte. Im Mai 2024 übergibt er – dann im Alter von 80 Jahren – den Vorsitz des Aufsichtsrats an Punit Renjen, Ex-Chef des Beratungsunternehmens Deloitte.

Redaktion Bettina Eschbacher ist Teamleiterin Wirtschaft.

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