Corona-Pandemie - Heideldruck bereit für Impfstart

Heidelberger Druckmaschinen: So sollen die Beschäftigten geimpft werden

Von 
Tatjana Junker
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Rainer Hundsdörfer (l.) und Dirk Elkemann, OB in Wiesloch. © Lenhardt

Wiesloch. Eigentlich ist es ein ganz normaler Bürotrakt: langer, weißer Flur, spärlich eingerichtete Räume. Doch wo früher bei Heidelberger Druckmaschinen in Wiesloch die Mitarbeitenden der IT-Abteilung an ihren Schreibtischen saßen, sollen bald die ersten Beschäftigten gegen Corona geimpft werden. „Wir stehen bereit“, sagt Vorstandschef Rainer Hundsdörfer, als er am Dienstag das neue, werkseigene Impfzentrum des Druckmaschinenbauers vorstellt.

Hier will das Unternehmen künftig nicht nur den rund 5000 Beschäftigten am Standort, sondern auch deren Angehörigen Impfungen anbieten. Zwei Betriebsärzte, medizinisches Fachpersonal und ehrenamtliche Rettungssanitäter stünden dafür bereit. Am Montag habe man die Zulassung durch die Behörden erhalten. „Wenn genügend Impfstoff zur Verfügung steht, könnten wir hier 160 bis 200 Menschen am Tag versorgen“, sagt Orhan Bekyigit, Leiter des Standortmanagements in Wiesloch. Entsprechend könne man die komplette Belegschaft innerhalb von rund vier Wochen impfen. Der Aufbau der Impfstraße mit Warte- und Ruheräumen sei für das Unternehmen „problemlos“ gewesen, so Vorstandschef Hundsdörfer. „Wir bieten ja schon seit Jahren auch Grippe-Impfungen an.“

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Bleibt die Frage, wann der erste Impfstoff zur Verfügung steht. „Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten drei bis fünf Wochen Impfstoff bekommen und loslegen können“, sagt Hundsdörfer. Nach bisherigen offiziellen Verlautbarungen sollten dann insgesamt in Deutschland genügend Dosen zur Verfügung stehen und die wesentlichen Risikogruppen geimpft sein, so der Vorstandschef. Vorher kann das Unternehmen nicht starten: Das Zentrum im Werk muss sich an die Impfreihenfolge des Landes halten.

Dennoch sei das Angebot sinnvoll: Es entlaste das Gesundheitssystem, weil so nicht jeder Beschäftigte einzeln einen Impftermin suchen oder zum Hausarzt gehen müsse. „Wir leisten damit unseren Beitrag, um die Pandemie so schnell wie möglich zu bewältigen“, sagt Hundsdörfer. Das sei letztlich auch im Interesse der Unternehmen. Zur Höhe der Kosten für das Angebot will sich der Vorstandschef nicht konkret äußern. „Die sind vernachlässigbar, wir organisieren das mit vorhandenen Mitteln.“

Ab Mittwoch stellt Heideldruck zudem allen Beschäftigten im Werk einmal in der Woche einen Selbsttest zur Verfügung. Sie sollen von den Mitarbeitenden zu Hause durchgeführt werden, um eine Ansteckung im Betrieb zu verhindern. Auch bisher hätten sich Beschäftigte im Werk jederzeit formlos testen lassen können. „Das wurde auch sehr intensiv genutzt“, so Hundsdörfer.

Redaktion Wirtschaftsreporterin

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