Heidelberg. So sieht ein Einstieg nach Maß aus: Gerade zwei Monate ist Ludwin Monz Vorstandschef von Heidelberger Druckmaschinen und kann gleich verkünden: „Wir sind finanziell stabil aufgestellt“. Die Phase der Neuaufstellung habe das Unternehmen hinter sich gelassen und gehe nun widerstandsfähig in die Zukunft.
Ende des Jobabbaus
Die Kennzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/22 sprechen für sich: überall deutliche Steigerungen, ob bei Umsatz, Auftragseingang, Ergebnis oder Eigenkapitalquote. Zudem wurden die Schulden abgebaut. Es läuft so gut, dass Heidelberger Druckmaschinen nach Jahren des Jobabbaus sogar wieder auf der Suche nach neuen Mitarbeitenden ist. Die gute Bilanz ist natürlich nicht das Verdienst von Monz, sondern seines Vorgängers Rainer Hundsdörfer, der dem Druckmaschinenhersteller eine radikale Restrukturierung mit Verkäufen und Stellenstreichungen verordnet hatte. Monz war zuvor Vorstandsvorsitzender von Carl Zeiss Meditec. Der promovierte Physiker macht deutlich, dass er wenig an der Strategie seines Vorgängers drehen will. „Wir wollen weiter zweigleisig fahren.“
Neue Geschäft mit E-Mobilität
Kerngeschäft bleiben die Druckmaschinen für klassischen Druck und Verpackungen, die im Vorjahr beide zugelegt haben. Gleichzeitig setzt Monz auf neue Geschäfte, vor allem die Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Der Umsatz mit den sogenannten Wallboxen hat sich auf 50 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Damit ist Heideldruck nach eigenen Angaben Marktführer in Deutschland.
Das Geschäft rund um die E-Mobilität ist - bezogen auf 2,2 Milliarden Euro Konzernumsatz - klein, aber profitabel. Monz will jetzt den Kundenkreis ausbauen: Bisher wurden die Ladestationen für Eigenheime gebaut, künftig sollen Mehrfamilienhäuser oder Dienstwagenflotten dazukommen. Auch neue Märkte in Europa nimmt man ins Visier.
Der Maschinenbauer könnte allerdings noch deutlich mehr Aufträge annehmen, wenn nicht die Engpässe bei Halbleitern wären. Auch bei der Produktion der Druckmaschinen machen Ausfälle bei Lieferketten zu schaffen. Noch könne man zuverlässig liefern, betont Finanzvorstand Marcus Wassenberg. Auch Kurzarbeit sei derzeit kein Thema.
Den massiven Kostensteigerungen setzt der Konzern Preiserhöhungen entgegen. Außerdem profitiert er weiter von den eingeleiteten Einsparungen. Im laufenden Geschäftsjahr sollen Umsatz und operativer Gewinn noch etwas zulegen.
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