Industriedienstleister

Mannheimer Bilfinger-Konzern profitiert von Trumps Öl-Kurs

Firmen wollen Sicherheit, sagt Vorstandschef Schulz. Er begrüßt die klaren Ansagen des US-Präsidenten. Die haben aber gerade negative Folgen für Bilfinger.

Von 
Bettina Eschbacher
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Ein Bilfinger-Mitarbeiter seilt sich an einer Offshore-Plattform in Norwegen ab. © Bilfinger SE

Mannheim. Die massenhaften Kündigungen von Behördenmitarbeitern in den USA wirken sich auch auf das Geschäft des Mannheimer Bilfinger-Konzerns aus. Der Industriedienstleister bietet in den USA vor allem Instandhaltungen an, Aufträge dafür kommen oft von Behörden. Doch die werden gerade von Elon Musk im Auftrag von US-Präsident Donald Trump einem radikalen Schrumpfkurs unterzogen. „Die Behörden stehen unter Schock“, sagt Bilfinger-Chef Thomas Schulz. Investitionen würden zurückgehalten - und damit auch keine neuen Aufträge vergeben.

Bilfinger beobachtet jetzt schon gesteigerte Öl-Produktion

Dennoch erwartet Schulz von Trumps Politik positive Auswirkungen auf das Bilfinger-Geschäft. Der US-Präsident hat angekündigt, dass er das Öl- und Gasgeschäft wieder massiv ausweiten will. Für die grüne Transformation, die den Klimawandel aufhalten soll, hat er dagegen nichts übrig. Schulz dazu: Egal, wie man das politisch bewerte, sei es zu begrüßen, dass der US-Präsident eine klare Linie fahre. „Firmen wollen Sicherheit“, so Schulz. Genau das werde finanzielle Potenziale freimachen und Investitionen – und damit Bilfinger-Aufträge – bringen. Bereits jetzt beobachtet man eine gesteigerte Öl- und Gasproduktion.

Auch dass die EU den Green Deal aufweichen wolle, könne den Unternehmen mehr Sicherheit und damit mehr Lust auf neue Investitionen bringen, glaubt der Vorstandsvorsitzende. Mit dem Green Deal soll Europa in die Klimaneutralität geführt werden. Nun will Brüssel aber die ehrgeizigen Vorgaben für die Wirtschaft lockern, um diese wieder wettbewerbsfähiger zu machen. Da müsse die EU-Kommission endlich auch mehr Klarheit liefern. „Es ist besser, einen Schritt zurück zu machen, aber dafür mehr umzusetzen“, sagt Schulz.

Mannheimer Konzern holt mehr Aufträge in der Pharmabranche

Bilfinger unterstützt Unternehmen zum Beispiel dabei, Anlagen aufzubauen, instandzuhalten, zu warten oder auch Bereiche oder Dienstleistungen auszulagern. Schulz betont gerne, dass man auch dann gute Geschäfte machen könne, wenn es in einer Branche nicht so gut läuft. Denn dann sei der Kostendruck hoch, Geschäftsbereiche würden eher ausgelagert - auch das hebe die Nachfrage nach Dienstleistungen aus Mannheim.

Quelle: Unternehmensangaben © MM-Grafik

Als aktuelles Beispiel nennt Schulz die Chemieindustrie in Deutschland: „Das Outsourcing-Potenzial ist sehr hoch.“ Dagegen läuft es in vielen anderen Branchen gut. So profitiert Bilfinger laut Schulz davon, dass infolge der Pandemie, die die Anfälligkeit von Lieferketten offenlegte, wieder mehr Pharma-Produktion nach Europa geholt wird.

Vorstand schlägt höhere Dividende vor

Aufträge in der Pharma- und Biopharma-Industrie zeigten „ein signifikantes Wachstum, das sich positiv auf die Geschäftsentwicklung von Bilfinger auswirkt“, heißt es dazu in der Mitteilung zu den Bilanzzahlen 2024. Die zeigen in fast allen Bereichen nach oben.

Von dem „erfolgreichen Jahr“ sollen auch die Aktionäre etwas haben: Der Vorstand schlägt eine Dividende von 2,40 Euro je Aktie vor, im Vorjahr waren es noch 1,80 Euro. Die Aktie legte am Nachmittag um rund ein Prozent auf 59,60 Euro zu. Für 2025 rechnet der Vorstand mit einem deutlichen Wachstum. Im Dezember will Bilfinger dem Kapitalmarkt neue Mittelfristziele nennen.

Redaktion Bettina Eschbacher ist Teamleiterin Wirtschaft.

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