Im Test

Dacia Duster: Ein Geländewagen für Sparsame

Die Renault-Tochter Dacia erneuert den erfolgreichen Duster. Wie sich der Geländewagen in der dritten Generation präsentiert und wie er sich fährt.

Von 
Christian Schall
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Verschiedene Assistenzsysteme unterstützen das Fahren abseits befestigter Straßen. Der Dacia Duster fühlt sich aber auch auf dem Asphalt sehr wohl. © Adrien Cortesi/Dacia

Erinnern Sie sich noch, wann die mit einem Kleinwagen im Low-Budget-Segment gestartete Marke Dacia erstmals ein SUV herausgebracht hat? Man kommt ins Grübeln. 2010 war das, also tatsächlich schon vor 15 Jahren. Nach zwei sehr erfolgreichen Generationen mit mehr als 2,2 Millionen verkauften Exemplaren, darunter mehr als zehn Prozent in Deutschland, lässt die rumänische Renault-Tochter nun eine neue, runderneuerte Version folgen.

Wurde der Duster lange Zeit als SUV für das Understatement beworben, nimmt man ihm diese Bescheidenheit in der dritten Generation nicht mehr ab. Er ist wertiger geworden, digitaler, und mit vielen Assistenzsystemen auch sicherer. Dank seines neuen Designs strahlt er Selbstbewusstsein aus, steht muskulös, hochbeinig und robust auf dem Asphalt – und wenn es sein muss, auch daneben. Denn der Duster fährt auch mit Allradantrieb, und wird so zu einem vollendeten Geländewagen.

Attribute eines Geländewagens: Unterfahrschutz und viel Bodenfreiheit. © Adrien Cortesi/Dacia

In dieser Motorisierung stellte sich auch der Testwagen vor: mit einem neu entwickelten 131-PS-Benziner und Schaltgetriebe. Der Dreizylinder kommt etwas knurrig daher, wenn er aus dem Stand Tempo aufnehmen soll. Doch das gelingt ihm erstaunlich zügig und angenehm leichtfüßig – der Mild-Hybrid lässt grüßen. Das Aggregat verrichtet seinen Dienst angenehm leise, und zwar auch noch, wenn auf der Autobahn der Tacho Tempo 130 erreicht. Nur Windgeräusche deuten auf die hohe Geschwindigkeit hin. Die Durchzugskraft des Motors wird dann ein wenig schwächer.

Dacia Duster TCe 130 4x4 Journey

Motor: Dreizylinder-Benziner, 48V Mild Hybrid

Hubraum: 1.199 ccm

Leistung: 96 kW /131 PS

Max. Drehmoment: 230 Nm

Antrieb: Allradantri eb, Sechs-Gang-Schaltgetriebe

Höchstgeschw.: 180 km/h

Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 11,0 Sekunden

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 6,1 l /Testverbrauch: 6,7 l

CO2-Emission: 137 g/km

Leergewicht: 1.465 kg

Länge: 4.343 mm, Breite: 1.813 mm, Höhe: 1.661 mm

Kofferraum : 456 - 1.548 l

Preis: 27.190 Euro

Serienausstattung: 18 Zoll LM-Räder, Klimaautomatik, Multimediasystem inkl. Navigation, LED-Scheinwerfer, Fernlichtassistent, Nebelscheinwerfer, schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, el. Parkbremse, Außenspiegel el. einstell-, beheiz- und anklappbar, Lenkrad in Lederoptik, Bergabfahrhilfe, All Road 4x4 Monitor, Rückfahrkamera, versch. Assistenzsysteme.

Die Lenkung lässt etwas Gefühl vermissen, und beim Abrollen geht es mitunter laut zu, doch der Komfort stimmt. Beim Ritt ins Gelände unterstützen fünf Fahrmodi, Infosystem und – in höheren Ausstattungen – eine Bergabfahrhilfe.

Der Innenraum ist ansprechend gestaltet. Dass man beim Griff auf die meisten Oberflächen Hartplastik ertastet, ist angesichts der Preisklasse erwartbar. Die Designer haben sich aber alle Mühe gegeben, es optisch einigermaßen zu verpacken.

Dank einer neuen Plattform mehr Platz für Insassen und Gepäck

Lob verdient die Bedienbarkeit: klare Struktur, physische Tasten und eine autarke Einheit für die Klimaanlage. Nerviges Bimmeln der Assistenzsysteme kann mit einem simplen Knopfdruck beendet werden.

Der neue Duster gefällt mit einem großzügigen Raumkonzept. Obwohl er nur minimal in der Länge und Breite gewachsen ist, bietet er mehr Platz für Insassen und Gepäck. Möglich macht das der Wechsel auf die neue CMF-B-Plattform, die zuvor schon in anderen Dacia-Modellen zum Einsatz gekommen ist.

Physische Tasten im Cockpit erleichtern die Bedienung. © Adrien Cortesi/Dacia

Besonders in der ersten Reihe geht es luftig zu. Auch im Fond sitzen die Insassen, der hohen Bank sei Dank, nicht nur angenehm und komfortabel. Ihren Beinen und Köpfen bietet sich für das Kompaktsegment reichlich Bewegungsfreiheit. Die Beinfreiheit hat laut Hersteller um 30 Millimeter zugelegt. Hinter den Sitzplätzen befindet sich ein in Höhe und Breite gewachsener Kofferraum mit doppeltem Ladeboden, der ordentliche 472 Liter aufnimmt.

In der Preisliste ist die Allradvariante weit oben angesiedelt, beginnend bei 25.690 Euro. Sie wird nur noch um 200 Euro vom Hybrid übertroffen – und natürlich weiteren Ausstattungspaketen. Der Einstiegspreis jedoch sucht weiterhin seinesgleichen: Bei 18.990 Euro startet der Duster, in der Autogas-Version mit Basisausstattung.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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