Im Test

Schnell zu mehr Reichweite

Hyundai hat sein Erfolgsmodell Ioniq5 modifiziert und bietet das E-Fahrzeug nun mit einer 77,4 kWh-Batterie an

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Stephan Eisner
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Von Stephan Eisner

Mannheim. E-Autos sehen oft anders aus. Die Designer versuchen wohl, den mobilen Weg in die Zukunft auch mit dem Äußeren zu untermauern. Ein bekanntes Gesicht in der E-Auto-Herde ist inzwischen der Hyundai Ioniq5 – der nun leicht modifiziert wurde und einen 77,4 kWh starken Akku eingebaut bekommt. Der „World Car of the Year 2022” soll damit noch weiter rollen.

Hyundai Ioniq5 77,4-kWh-Batterie Uniq-Paket

Elektro-Motor: Permanentmagnet-Synchronelektromotor (Wechselstrom); Stromspeicherung in 77,4 kWh Hochleistungs-Akku

Leistung: 239 kW / 325 PS

Max. Drehmoment: 605 Nm

Antrieb: Allradantrieb; einstufiges Reduktionsgetriebe

Höchstgeschw.: 185 km/h

Beschleunigung: 5,1 Sekunden von 0-100 km/h

Ladedauer: 800-Volt-DC-Schnellladesystem von 10 bis 80 % in 18 Minuten

Max. Reichweite: 500 km

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 17,9 kWh; Testverbrauch: 20,7 kWh

Länge: 4635 mm, Breite: 1890 mm, Höhe: 1605 mm

Kofferraum: 526 bis 1587 l / 24 l (vorne)

Leergewicht: 2175 kg

Preis: 62 800 Euro

Serienausstattung: LM-Felgen, zwei 12,25 Zoll -Monitore, Klimaautomatik, Rückfahrkamera, Navigationssystem, Voll-LED-Scheinwerfer, beheizbare Ledersitze, Einparkhilfe, el. Heckklappe, versch. Assistenzsysteme. se

Schnell laden konnte er schon vorher. Dank 800-Volt-System vergeht gerade einmal rund eine Viertelstunde, bis sich die Reichweitenanzeige von zehn auf 80 Prozent bewegt. Das ist schon herausragend. Vor allem im Winter muss dafür die Batterie aber entsprechend vorbereitet werden. Deshalb ist nun in allen Ioniq 5-Modellen das Batterieheizsystem serienmäßig. Um die Ladebedingungen zu verbessern, passt eine neue Funktion zur Vorkonditionierung die Temperatur der Antriebsbatterie an. Damit kann die reale Ladeleistung bei kalten Umgebungsbedingungen verbessert werden.

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Und das geschieht ganz einfach. Ist eine Schnellladestation als Navigationsziel ausgewählt, wird die Hochvoltbatterie bereits während der Fahrt dorthin auf eine möglichst optimale Temperatur gebracht. Dennoch gilt natürlich auch hier: Regelmäßiges Schnellladen schadet dauerhaft dem Akku.

Mit der Modellpflege haben die Ingenieure auch am Fahrwerk geschraubt. Optimierte Stoßdämpfer sensibilisieren das Ansprechverhalten von Federung und Dämpfung an der Vorder- und Hinterachse. Das Ergebnis sind ein erhöhter Komfort und ein besseres Fahrverhalten bei schlechten Straßenbedingungen. Eine Sänfte wird der Hyundai dadurch aber nicht. Wird es holprig, bekommen das die Passagiere auch beim neuen Modell zu spüren.

Mit der sogenannten „Vehicle to Load“-Technik (V2L) mit 3,6 kW können Reisende das Auto jetzt als fahrende Power-Bank verwenden. Während der Fahrt versorgt eine 230-Volt-Steckdose unterhalb der hinteren Sitze technisches Equipment wie etwa Notebooks mit Strom. Steht der Hyundai, kann er über einen speziellen Adapter und eine externe Ladebuchse als Kraftquelle zum Beispiel zum Laden von E-Bikes genutzt werden. Noch ein Gag: Ein Solar-Dach speist die Energie in die Akkus ein und generiert unter optimalen Bedingungen bis zu 2000 Kilometer Reichweite im Jahr.

Sehr agil

Und die legt man in dem Koreaner gerne zurück. Das Innendesign ist extrem reduziert, sehr schick, es wirkt alles sehr hochwertig. Freiheiten gibt es ausreichend, auch wenn die Vordersitze weit zurückgeschoben sind, finden hinten selbst größere Mitfahrer angenehm Platz. Mit aufrechten Rücksitzlehnen fasst der Kofferraum fast 550 Liter – das ist sehr anständig. Und wer sich während der Ladezeit eine kurze Pause gönnen will, kann sich zumindest in der Ausstattung Uniq gegen Aufpreis auf Knopfdruck den Vordersitz in eine Liegeposition manövrieren.

Die 325 PS machen den Testwagen zu einem sehr agilen Fahrzeug, innerorts käme man laut Reichweitenanzeige auch deutlich über 500 Kilometer. Doch sobald auf einer Schnellstraße oder Autobahn die Geschwindigkeit 120 km/h überschreitet, sinkt der Radius dramatisch ab. Also langsam fahren.

Der Ioniq 5 ist ab 43 900 Euro zu haben. Eine Fahrzeuggarantie von insgesamt acht Jahren ohne Kilometerbegrenzung sowie acht Jahre Garantie auf die Hochvoltbatterie bis 160 000 Kilometer ist dann inklusive. In der Uniq-Ausführung sind fast alle aufpreispflichtigen Extras serienmäßig enthalten – unter anderem das Head-up-Display sowie ein tolles Bose-Soundsystem oder das Navigationssystem. Und ebenfalls serienmäßig ist die Aufmerksamkeit, die der Ioniq 5 noch immer auf sich zieht.

Ressortleitung Projektredakteur/Autoredakteur

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