Mannheim. Es ist eine einfache Logik: Wären SUVs nicht so nachgefragt und deshalb erfolgreich, gäbe es auf dem Markt nicht eine derart große Angebotsvielfalt in dieser Fahrzeuggattung. Ein Beispiel dafür ist der Peugeot 2008. Das Kleinwagen-SUV gehört zu den erfolgreichsten Modellen der Franzosen. In der Elektroversion ist er nach Herstellerangaben sogar ein Vorreiter in diesem Segment. Nach gut drei Jahren auf dem Markt wurde der zweiten Generation nun ein Facelift verpasst.
Die Neuerungen betreffen Design, Technologie und Elektrifizierung. Außen stellt die neue Lichtsignatur vorne wie hinten die markanteste Veränderung dar. Die Farbpalette wurde erweitert, im Innenraum sind neue Stoffe vernäht. Die Leistung des E-Motors hat sich von 136 auf 156 PS erhöht. Der Akku fasst nun 54 statt 50 Kilowattstunden. Das soll unter Idealbedingungen für 406 Kilometer (65 mehr) reichen.
Wendig und agil unterwegs
Peugeot E-2008 GT
Motor: Dreiphasen-Synchronmotor
Leistung: 115 kW / 156 PS
Batteriegröße: 54 kWh
Max. Drehmoment: 270 Nm
Antrieb: Ein-Gang-Automatikgetriebe
Höchstgeschw.: 150 km/h
Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 9,1 Sekunden
Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 15,4 kWh / Testverbrauch: 16,0 kWh
Max. Ladeleistung: 100 kW (DC), 0 bis 80 % in ca. 35 min
Reichweite: bis zu 406 km (lt. Hersteller)
Länge: 4304 mm, Breite: 1775 mm, Höhe: 1523 mm
Leergewicht: 1623 kg
Kofferraum: 434 – 1467 l
Preis: 44 300 Euro
Serienausstattung: 17 Zoll LM-Räder, LED-Scheinwerfer u. Heckleuchten, Klimaautomatik, digit. 3D-Kombiinstrument, Außenspiegel el. verstell- u. beheizb., drei Fahrmodi, Keyless-System Plus, Multifunktionslenkrad, Ambientebeleuchtung, Rückfahrkamera, versch. Assistenzsysteme. cs
Zwei Benziner, ein Hybrid und zwei Elektroantriebe stehen zur Auswahl. Für den Test rollte das Elektro-Topmodell GT auf den Hof. Das liefert gute Fahrleistungen. Mit kräftiger Beschleunigung erarbeitet sich der 2008 etwa an Ampeln mühelos einen Vorsprung. Obwohl er ein SUV ist, fühlt sich der Wagen stets agil und wendig an. Diesen Charakter verstärkt ein kleines Lenkrad, auf das Peugeot auch im 2008 setzt.
Weil der Akku im Fahrzeugboden verbaut ist, verfügt der Franzose über eine stabile Straßenlage. Kurven können dadurch etwas flotter genommen werden, eine wirkliche Seitenneigung ist nicht zu spüren.
Den meisten Fahrspaß bereitet der Sportmodus. Insbesondere bei der Beschleunigung beeindruckt die Art und Weise, wie das SUV davonzieht. Dabei sollte man nicht den Akkustand aus den Augen verlieren, denn der Verbrauch steigt entsprechend an. Wer sparsam fahren will, wählt darum besser den Eco-Modus. Dann ist die Kraftentfaltung spürbar gedrosselt, die Durchschlagskraft scheint dem Motor zu fehlen.
An einer AC-Ladesäule zeigte der 2008 „Ladehemmung“. Weil er serienmäßig nur einphasig lädt – dreiphasig kostet 1190 Euro mehr – zog er statt 11 nur 4,4 Kilowatt aus der Leitung. Die Folge: Will man zusätzliche Parkgebühren vermeiden, die nach vier Stunden an einer Ladestation fällig werden, fließen in dieser Zeit nur rund 17 kWh Strom in den Akku. So reicht der Nachschub gerade für rund 100 Kilometer.
Erfreulich sind dagegen die Verbrauchswerte. Im Test kam der Franzose im Schnitt mit 16 kWh auf 100 Kilometer aus, innerorts und auf Landstraßen mit noch weniger. So sind rund 320 Kilometer Reichweite realistisch.
Wer schon mal hinter dem Steuer eines Peugeot saß, wird sich auch im 2008 rasch zurechtfinden. Über dem kleinen, leicht eckig anmutendem Lenkrad blickt der Fahrer auf das Kombiinstrument i-Cockpit in neuem Design. Der zentrale Bildschirm ist nun in allen Ausstattunglinien auf zehn Zoll gewachsen, geblieben sind die Schnellwahltasten direkt darunter. Lobenswert ist, dass Peugeot bei der Bedienung auf viele Schalter setzt. Sie intuitiv zu bedienen, ist trotzdem nicht ganz einfach, da sie horizontal und eng verbaut sind.
Kompakte Abmessungen müssen keine Enge bedeuten. Der Peugeot 2008 bietet überall gute Platzverhältnisse. Nur Ein- und Ausstieg im Fond bereiten etwas Mühe, und die Kopffreiheit zu den Türen ist etwas eingeschränkt. Für den Kofferraum indes sind kaum Beschränkungen nötig. Mit mindestens 434 Litern nimmt er ein ordentliches Volumen auf.
Der E-2008 mit 136 PS startet bei 38 600 Euro (Ausstattung Active), für den 156 PS-Antrieb sind 39 450 Euro fällig. Das Topmodell GT steht mit 43 850 Euro in der Preisliste. Wer lieber Verbrenner fahren will, steigt bei 25 900 Euro für einen 101 PS starken Dreizylinder mit Schaltgetriebe ein.
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