Im Test

Mercedes EQE SUV: Luxus-SUV mit hoher Reichweite

Von 
Christian Schall
Lesedauer: 

Mannheim. Als Limousine rollt der vollelektrische Mercedes EQE schon seit einiger Zeit über die Straßen. Mit etwas Abstand haben die Schwaben ihm nun eine SUV-Variante zur Seite gestellt. Das ist nicht überraschend. Schließlich handelt es sich um das beliebteste Fahrzeugsegment. Das EQE SUV ist eine stattliche Erscheinung. Dennoch lassen eine abfallende Motorhaube und ein kuppelhaftes Design den Wagen nicht so bullig und klobig aussehen wie manch anderes Modell dieses Segments.

E-Autos haben die Eigenschaft, sehr schwer zu sein. Häufig kratzen sie an der Zwei-Tonnen-Marke, nicht zuletzt wegen des hohen Gewichts der Akkus. Weil der Schwabe eine der höchsten Reichweiten aller derzeit erhältlichen Elektroautos erreicht, ist der Batteriepack entsprechend groß, und der Wagen bringt rund 2,5 Tonnen auf die Waage.

An der Schnellladesäule gibt das EQE SUV Gas

Mercedes-Benz EQE 350+ SUV

Motor: Elektromotor

Leistung: 215 kW / 292 PS

Batteriegröße: 96 kWh

Max. Drehmoment: 565 Nm

Antrieb: Heckantrieb, Ein-Gang-Automatik

Höchstgeschw.: 210 km/h

Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 6,9 Sekunden

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 19,3 kWh / Testverbrauch: 22,3 kWh

Max. Ladeleistung: bis 170 kW, 10 – 80 % in 32 Minuten bei 110 kW

Reichweite: bis zu 628 km (lt. Hersteller)

Länge: 4863 mm, Breite: 1940 mm, Höhe: 1685 mm

Leergewicht: 2490 kg

Kofferraum: 520 – 1675 l

Preis: 86 810,50 Euro

Serienausstattung: 19 Zoll LM-Räder, Komfortfahrwerk, Klimaautomatik, Wärmepumpe, Park-Paket m. Rückfahrkamera, Leder-Multifunktionslenkrad, el. verstellb. Vordersitze m. Heizung, Kneebag, Navigation, Fahrprogrammwahl, Ambientebeleuchtung, versch. Assistenzsysteme. cs

Diese Masse ist beim Fahren zu spüren. Weil sich das elektrische SUV gut handeln lässt, wird daraus aber kein Nachteil. So sind Stöße von Bodenwellen und -vertiefungen für die Insassen kaum wahrnehmbar, weil die Federung deren unschöne Nebenwirkungen makellos abfängt. Allerdings reagiert das Fahrwerk etwa beim Überfahren von Schienen mit unangenehmem Nachschwingen.

Mehr zum Thema

Facelift

GTS kommt im Sommer

Veröffentlicht
Von
tmn
Mehr erfahren
Mazda

Platz für bis zu sieben Leute

Veröffentlicht
Von
tmn
Mehr erfahren
Energie

Gaspreise steigen wieder: Was Experten jetzt raten

Veröffentlicht
Von
Dominik Bath
Mehr erfahren

Die Lenkbewegungen gehen leicht von der Hand. Ist außerdem die optionale Hinterachslenkung an Bord, verhält sich das EQE SUV beeindruckend agil und wendig. So gelingt ein Wendemanöver spielend leicht in einem Zug, ebenfalls einfach vollzieht sich das Ein- und Ausparken. Fahrwerk, Antrieb und Lenkung lassen sich auf Knopfdruck an die gewünschte Komfortauslegung und Fahrweise anpassen.

Auf die Beschleunigung hat das hohe Eigengewicht des Stromers keine Auswirkung. Nach 6,9 Sekunden steht der Tacho bei 100 km/h. Zwischenspurts meistert der Motor locker. Angetrieben von der Hinterachse geht es mit fast 300 PS und 565 Nm Drehmoment stets flott und gleichmäßig voran. Möglich wäre das bis zu 210 km/h, allerdings bei einem dann sehr hohen Verbrauch.

Auch mit deutlich geringeren Geschwindigkeiten konnte im Test der vom Hersteller angegebene Verbrauch nicht erreicht werden. Bei Tempo 130 genehmigt sich das SUV etwa 26 kWh, energiesparender ist er im Stadt- und Überlandverkehr. Bleibt dabei die Heizung ausgeschaltet, kommt er mit 18,5 kWh aus.

An der Schnellladesäule gibt der EQE Gas. Im Test zog er den Strom mit in der Spitze 141 kW und erhöhte in 25 Minuten den Akkustand von 19 auf 75 Prozent. Die Energiezufuhr baut er aber kontinuierlich auf und ab, so dass die Spitzenleistung nur von kurzer Dauer ist. Ein voller Akku reicht etwa für 475 Kilometer.

Das Interieur ist luxuriös und identisch zur EQE Limousine. Für die Bedienung folgt daraus, dass man für die Vielzahl an Lenkradtasten sprichwörtlich Fingerspitzengefühl benötigt, um die Touchflächen sicher zu treffen. Als gute Alternative empfiehlt sich die Sprachsteuerung, die ihre Aufträge klar umsetzt.

Das Gestühl ist sehr bequem, viele Verstelloptionen bieten jedem Insassen die Position, auf der er sich am wohlsten fühlt. Die Sitzheizung sorgt zügig für wohlige Wärme, die Beinfreiheit ist auf allen Plätzen hervorragend. Selbst der Mittelsitz taugt für längere Strecken. In den Kofferraum passen 520 Liter, für Kleinkram findet sich viel Stauraum: Die Ablagefächer sind großzügig bemessen, besonders viel kommt in und unter der Mittelkonsole unter, die zwischen Fahrer und Beifahrer „schwebt“.

Der Preis für das EQE SUV ist hoch und beginnt bei 83 479 Euro für den EQE 300 mit 245 PS. Der reichweitenstärkste 350+ aus dem Test liegt bei fast 87 000 Euro. Mit einigen Extras springt der Preis schnell in den sechsstelligen Bereich.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke