Im Test

Kia Stonic: Klein-SUV mit flinkem Charakter

Kia setzt bei seiner Angebotspalette auf dem Automobilmarkt fast schon auf ein Nischenprodukt: den Kleinwagen. Wir haben den Kia Stonic umfassend getestet. Das sind die Vor- und Nachteile des Klein-SUV

Von 
Christian Schall
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Mannheim. Kleinwagen sind auf dem Automobilmarkt selten geworden. Ihre Entwicklungskosten sind hoch, die Margen dagegen vergleichsweise gering, so dass viele Hersteller in diesem Segment ihre Modelle auslaufen lassen und keine Nachfolger mehr entwickeln.

Schön, wenn einige Marken an den Minis festhalten und sogar noch eine Auswahl anbieten – so wie Kia. Die Koreaner haben nicht nur den Picanto in ihrer Produktpalette (der gerade erst wieder eine grundlegende Auffrischung bekommen hat), mit dem Stonic umfasst das Angebot sogar ein kleines SUV.

Kia Stonic: Je schneller er fährt, desto lauter wird er

Der Crossover präsentiert sich sportlich, durch kurze Überhänge, lange Haube und niedrige Dachlinie. Für den SUV-Charakter sorgen ein kraftvolles Äußeres, eine erhöhte Sitzposition oder ein Unterfahrschutz an Front und Heck. Zuletzt hat Kia die Farbpalette ebenso überarbeitet wie die Infotainment-Software, die nun eine bessere Menüstruktur mit sich bringt.

Hier herrscht Ordnung: Das Cockpit ist sehr nutzerfreundlich gestaltet. © Kia

Im Test stellte sich das Spitzenmodell in der sportlichen GT-Ausführung vor. Der Dreizylinder, der von einem 48-Volt-Mildhybrid-System unterstützt wird, gibt sich sehr leichtfüßig. Er hängt zu jeder Zeit gut am Gas und geht dank der zusätzlichen Kraft des Startergenerators aus dem Stand zügig voran. Die angegebene Höchstgeschwindigkeit erreicht er mühelos, jedoch verbunden mit steigenden Außengeräuschen. Mit der gut abgestimmten Lenkung ist er in jeder Situation flink und wendig, das Fahrwerk erlaubt auch mal einen dynamischeren Ritt auf kurvigen Strecken.

Kia Stonic: Der Segelmodus drosselt etwas den Spritverbrauch

Im Sportmodus neigt der Stonic beim Losfahren zum Übermut und ist nur mit etwas Mühe zu bändigen. Da braucht es etwas Gefühl im Fuß, ansonsten quittiert er den Gasbefehl mit durchdrehenden Rädern.

Robust präsentiert sich das Heck mit markantem Unterfahrschutz. © Kia

Das Mildhybridsystem verleiht dem Aggregat Sparsamkeit. So schaltet zum einen das Doppelkupplungsgetriebe früh hoch, um in niedrigen Drehzahlen unterwegs zu sein und damit den Spritverbrauch zu drosseln. Zum anderen wechselt der Motor im warmen Zustand und in höheren Gängen in den Segelmodus, wenn man den Fuß vom Gas nimmt, und rollt unter kurzzeitiger Abschaltung des Motors weiter. Zwar wurde der von Kia angegebene Verbrauch von 4,7 Liter überschritten, 5,8 Liter wie im Test sind aber noch ein guter Wert.

Kia Stonic: Drei Reisetaschen passen in den Kofferraum 

Obwohl man im Kleinwagensegment unterwegs ist, kommen sich Fahrer und Beifahrer nicht zu nahe, das Platzangebot vorne überzeugt. Sind beide Personen größer gewachsen, schrumpft aber der erwartbar knapp bemessene Platz im Fond. Insassen mit 1,90 Meter und mehr Körpergröße nehmen dort zuerst mit dem Dach Kontakt auf, bevor sie sich an der Kopfstütze anlehnen können. Weder zu weich noch zu hart: Die Sitze bieten einen sehr guten Komfort. Ein nettes Designelement ziert die Sitzpolster: Darin findet sich die „Tigernasen“-Struktur des Frontkühlers wieder.

Kia Stonic 1.0 T-GDI 120 48V DCT GT-line

Motor: Dreizylinder-Benziner

Hubraum: 998 ccm

Leistung: 88 kW / 120 PS

Max. Drehmoment: 200 Nm

Antrieb: Frontantrieb, Doppelkupplungsgetriebe

Höchstgeschw.: 185 km/h

Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 10,4 Sekunden

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 4,7 l /Testverbrauch: 5,8 l

CO2-Emission: 107 g/km

Schadstoffklasse: Euro 6d

Leergewicht: 1260 kg

Länge: 4140 mm, Breite: 1760 mm, Höhe: 1505 mm

Kofferraum: 352 – 1155 l

Preis: 29 000 Euro

Serienausstattung: 17 Zoll LM-Felgen, LED-Scheinwerfer u. -rückleuchten, Klimaautomatik, Navigation, el. verstell- u. beheizb. Außenspiegel, beheizb. Lederlenkrad, Sitzheizung vorn, Sitze in Stoff-Ledernachbildung, Parksensoren, Rückfahrkamera, Tempomat, Digitalradio, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Alu-Sportpedale, versch. Assistenzsysteme. cs

Der Kofferraum nimmt ordentliche 352 Liter auf. Das reicht für den Großeinkauf allemal, alternativ kommen auch drei Reisetaschen gut unter.

Bei der Bedienung ist keine Eingewöhnung nötig, auch Neulinge finden sich sofort zurecht, weil eine klare Ordnung herrscht. Das Cockpit ist sehr übersichtlich gestaltet. Der auf der Mittelkonsole thronende Bildschirm wird mit Drehknöpfen und „echten“ Tasten bedient, gleiches gilt für das autarke Steuerungselement für Lüftung und Klima.

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Schon bei der Basisvariante mit 84 PS und Schaltgetriebe in der Version „Vision“ spendieren die Koreaner Rückfahrkamera, Klimaautomatik und Navigation. Die Preisliste startet bei 21 850 Euro. Und, wie immer, übernimmt Kia sieben Jahre Garantie bis 150 000 Kilometer.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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