Mannheim. Die Citroën DS aus dem Jahr 1955 mit ihrer außergewöhnlichen Form und Technik ist für Automobilfans längst eine Ikone. Standen die zwei Buchstaben zunächst für eine Premium-Produktlinie unter dem Dach von Citroën, tritt DS seit 2015 als eigene Marke auf und ist inzwischen Teil des Stellantis-Konzerns. Dennoch ist DS der breiten Masse noch immer nicht so bekannt, was man aus vielen ungläubigen Blicken von Passanten schließen kann, wenn man mit einem DS vorfährt.
Das kleine SUV DS3 Crossback war vor fünf Jahren das zweite eigenständige Modell der Pariser Premiummarke. Nun wurde es überholt – und namentlich auf DS3 verkürzt. Unter anderem ist der Kühlergrill breiter geworden, serienmäßig leuchten jetzt LED-Scheinwerfer die Straße aus.
DS3 E-Tense 156 Opera
Motor: Dreiphasen-Synchronmotor
Leistung: 115 kW / 156 PS
Batteriegröße: 54 kWh
Max. Drehmoment: 260 Nm
Antrieb: Frontantrieb, Ein-Gang-Automatik
Höchstgeschw.: 150 km/h
Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 9,1 Sekunden
Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 15,5 kWh / Testverbrauch: 19,7 kWh
Max. Ladeleistung: 100 kW (DC), 0 bis 80 % in ca. 30 min
Reichweite: bis zu 404 km (lt. Hersteller)
Länge: 4118 mm, Breite: 1791 mm, Höhe: 1536 mm
Leergewicht: 1550 kg
Kofferraum: 350 – 1050 l
Preis: 50 940 Euro
Serienausstattung: 18 Zoll LM-Räder, Nappa-Leder, LED-Scheinwerfer u. Rückleuchten, Lederlenkrad, Sitzheizung, Standheizung zur Vorklimatisierung, Klimaautomatik, Fahrersitz el. verstellb. m. Massagefunktion, Head Up Display, Navigation, Rückfahrkamera, versch. Assistenzsysteme. cs
Der Hersteller steht für Avantgarde und viel Liebe zum Detail. Ein Beispiel: der neue und für den DS3 exklusive Farbton Diva-Rot. Er ist die Weiterentwicklung des Tons Wild Rubis, der vor zehn Jahren bei einem Concept Car zum Einsatz kam. 40 Versionen wurden seitdem hergestellt, um die Einzigartigkeit der Farbgebung zu erreichen, die unter anderem durch ein neuartiges Verfahren beim Mahlen von Pigmenten entsteht. Die Inspiration haben die Farbdesigner von Schmuck und der Edelsteinkunde bekommen.
Den DS3 gibt es als Diesel, Benziner und vollelektrisch (E-Tense). Der neue E-Motor trieb auch den Testwagen an. Seine 156 PS (20 mehr als vorher) wirken auf dem Papier eher bescheiden, die Praxis zeigt aber, dass die Leistung völlig ausreicht. Beim Tritt aufs Gas legt er ordentlich los, ohne übermütig zu werden. Erst ab Tempo 100 lässt die Beschleunigung spürbar nach, was bei Überholvorgängen bedacht sein will.
Mitten im Winter musste sich der DS3 einem Härtetest unterziehen. Es ist kein Problem, das nur dem Franzosen zu schaffen macht: Akkus mögen nun mal keine Kälte. So währte die Freude über angezeigte 400 Kilometer Reichweite bei vollem Akku nicht lange. Bei frostigen Temperaturen schmolz sie, trotz verbesserter Effizienz, teilweise um das Doppelte der gefahrenen Distanz und reichte für 230 Kilometer.
Das Fahrwerk ist auf Komfort ausgelegt. Das passt irgendwie zum Charakter des Wagens, der sich zwar auch sportlich zeigt, aber eher zum gemütlichen Dahingleiten einlädt. Außengeräusche werden sehr gut abgeschirmt. Fahrverhalten und die Qualität der Verarbeitung verleihen nie das Gefühl, in der Kompaktklasse unterwegs zu sein. Ausstattungen wie Head Up Display oder Standheizung unterstreichen das Premium-Konzept – ebenso die Preisliste. Weil es den E-Tense nur in einer Motorisierung gibt, sind die vier Ausstattungslinien kostenentscheidend. Bei 40 440 Euro liegt die Einstiegsvariante Bastille, die Top-Ausstattung Opera kostet 50 840 Euro. Günstigster Verbrenner ist ein 1,2-Liter Benziner mit 100 PS für 26 640 Euro.
Stilprägendes Wabenmuster
Die Extravaganz des Designs wird im Innenraum fortgeführt. Stilprägend ist ein Wabenmuster, das dem Betrachter an vielen Stellen begegnet. Dieser Chic erweist sich nicht immer als praktisch. Viele Bedienfelder sind etwas ungewohnt angeordnet. Der Joystick zur Einstellung der Außenspiegel ist versteckt links unter dem Lenkrad. Und da die Tasten für die Fensterheber in der Mittelkonsole platziert sind, geht der gewohnte Griff nach links an die Tür ins Leere.
Am Platzangebot gibt es in der ersten Reihe nichts zu bemängeln. Die Sitze geben einen guten Halt, sind dank ihrer Form sehr komfortabel und damit angenehm auch auf längeren Strecken. Im Fond geht es enger zu, besonders dann, wenn der Fahrer seinen Sitz weit zurückstellen muss. Wegen der kleinen Fenster ist auch die Übersicht etwas eingeschränkt. Großzügig fällt der Laderaum aus, der 350 Liter aufnimmt.
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