Clubs der Region - DFB empfiehlt Absage des kommenden Drittliga-Spieltags / Adler bangen um die Play-offs / Rhein-Neckar Löwen im Wartestand

SV Waldhof gegen Uerdingen auf der Kippe

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T. Hof, A. Müller, C. Rotter
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Bleibt die Otto-Siffling-Tribüne im Mannheimer Carl-Benz-Stadion im am Freitag angesetzten Spiel gegen Uerdingen leer? Vieles spricht für eine Absage. © Imago

Mannheim. Stolze 24 263 Zuschauer sahen das vorerst letzte Duell des SV Waldhof gegen den KFC Uerdingen am 28. Mai 2018. Der Ausgang des Relegationsspiels mit dem Eklat des Spielabbruchs ist Geschichte, doch auch das nächste Aufeinandertreffen beider Clubs an diesem Freitagabend in der 3. Liga (19 Uhr) könnte eine historische Dimension annehmen: Wegen der Corona-Epidemie droht ein Geisterspiel im Mannheimer Carl-Benz-Stadion. Am Montagabend brachte der für die 3. Liga zuständige DFB in einer Stellungnahme statt einer Austragung ohne Fans sogar eine komplette Absage ins Gespräch. „Hintergrund ist die besondere wirtschaftliche Sensibilität in der 3. Liga, in der die Erträge aus dem Spielbetrieb signifikant für die finanzielle Stabilität der Clubs sind“, schrieb der Verband. Die Stadt Mannheim äußerte sich am Montag zurückhaltend. „Bezüglich publikumsintensiver Sportevents wie zum Beispiel Fußballspiele der 1., 2. und 3. Liga, Eishockey- oder Handballspiele, stehen die kommunalen Spitzenverbände in Kontakt mit den zuständigen Verbänden des Sports. Eine bundesweite Regelung wird hier erwartet“, teilte die Kommune mit.

„Wir versuchen, uns auf sämtliche Optionen einzustellen, gehen aktuell allerdings davon aus, dass das Spiel wie geplant stattfindet“, hatte Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp zuvor gesagt, doch die Empfehlung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen abzusagen oder ohne Publikum auszutragen, dürfte in den kommenden Tagen auch in Baden-Württemberg zum Tragen kommen. Vor allem aus wirtschaftlichen Erwägungen könnte der Spieltag jetzt komplett abgesagt werden. „Es gibt in der 3. Liga Vereine, bei denen es Spitz auf Knopf zugeht und jeder Zuschauer zählt“, verweist SVW-Geschäftsführer Kompp auf die wirtschaftlichen Auswirkungen von Geisterspielen: „Das wäre nicht einfach zu stemmen.“

Die Ungewissheit – sie nagt auch an den Adlern Mannheim. Im Lager des Titelverteidigers der Deutschen Eishockey Liga konnte sich am Sonntag kaum jemand so richtig über den 4:2-Sieg gegen Schwenningen freuen, mit dem die Mannschaft von Trainer Pavel Gross als Tabellenzweiter in die Play-offs starten sollte. Ob und wie die K.o.-Runde ausgetragen wird, steht derzeit aber noch in den Sternen. „Wir sind und bleiben in Kontakt mit den zuständigen Behörden vor Ort und werden gegebenenfalls zeitnah entscheiden“, wird DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke im Fachmagazin „Eishockey News“ zitiert. „Ein Ausschluss der Öffentlichkeit kann nur übergangsweise ein Thema sein, wenn es dazu dient, ab einem gewissen Zeitpunkt wieder in einen geregelten Spielbetrieb mit Zuschauern übergehen zu können.“

Die Viertelfinalserie soll für die Mannheimer mit einem Heimspiel am Mittwoch, 18. März beginnen (Gegner noch offen). Unter normalen Umständen. „Zweifelsohne steht auch für uns die Gesundheit der Bevölkerung an erster Stelle“, sagte Adler-Gesellschafter Daniel Hopp auf Anfrage dieser Redaktion. „Festzuhalten ist allerdings, dass es sich erst einmal um eine Empfehlung des Bundesgesundheitsministers handelt. Die endgültige Entscheidung liegt bei den lokalen Behörden, mit denen wir in ständigem und engem Austausch stehen. Nach derzeitigem Stand werden wir daher keine Events proaktiv absagen.“

Einen Tag später als die Adler wären in der SAP Arena die Handballer der Rhein-Neckar Löwen am Ball. Die Bundesliga (HBL) hatte am Sonntag, betont, die Saison regulär zu Ende bringen zu wollen – unter welchen Umständen blieb auch hier offen. „Entscheidungen bezüglich Großveranstaltungen sind Ländersache und hier liegt uns noch keine Entscheidung vor“, sagt Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann.

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