Viernheim. Fußball A-Ligist SG Viernheim wäre in dieser Saison ein sicherer Tipp bei den Wettanbietern. Mit „Gegen die Guten gut, gegen die Schlechten schlecht“, kann man die bisherige Saison in etwa überschreiben. So auch am vergangenen Sonntag, als die Orangenen gegen den Tabellenvierten SG Croatia Mannheim einen überraschenden 2:1-Heimsieg feierten. Danach dürfte ein kleiner Abstecher auf die Vernemer Kerwe sicher nicht gefehlt haben.
Aber einmal mehr wurden die Anhänger der ersten Herrenmannschaft der Viernheimer Sportgemeinschaft (SG) auf die Folter gespannt, denn das Wechselbad der Gefühle setzte sich auch gegen die favorisierten Mannheimer fort. Für SG-Coach Claudio Poleti war es ein besonderes Spiel, hatte er doch über mehrere Jahre auch den Gegner trainiert. Der Übungsleiter der Hausherren verfolgte mit ungewohnt stoischer Ruhe das Geschehen auf dem Platz, wo es oft recht derb zur Sache ging.
Fouls, Schauspieleinlagen, Diskussionen und viele Fehler
Die Begegnung war nichts für Fußballästheten, denn es wurde verbissen um jeden Ball und jeden Quadratzentimeter gekämpft. Viele Fouls, Schauspieleinlagen, lange Diskussionen und jede Menge technischer Fehler auf beiden Seiten sorgten dafür, dass kein rechter Spielfluss aufkommen wollte.
Mittendrin der serbische Unparteiische Nemanja Ilic, der zum besten Mann auf dem Platz avancierte. Mit seiner konsequenten und besonnenen Art sorgte er dafür, dass die Partie nicht zu einem Kartenfestival ausartete. So blieb es bei einer Roten Karte für einen Einwechselspieler der Gäste, der nach einer guten Stunde wegen Schiedsrichterbeleidigung vorzeitig in die Kabine geschickt wurde.
Es war eine zähe Partie auf dem tiefen Rasenplatz des Familiensportparks, in der sich keine Mannschaft durchsetzen konnte. So dauerte es 30 Minuten bis zum ersten Torjubel. Josip Zaler hatte nach einer guten halben Stunde die Mannschaft von Gästetrainer Marcel Ladan mit 1:0 in Führung gebracht. Mit diesem Zwischenstand wurden auch die Seiten gewechselt.
Die Hausherren erwischten nach dem Wiederanpfiff den besseren Start und kamen durch ihren Torjäger Abdelkarim Lebsir zum 1:1-Ausgleich (47.). Jetzt war die Partie wieder offen. Lange wogte das Spiel hin und her, der nächste Treffer konnte entscheidend sein. Es dauerte allerdings bis in die Schlussphase, ehe den Hausherren noch der Lucky Punch gelang. Sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit verwandelte Lebsir einen Foulelfmeter mit etwas Glück. Zuvor hatte Gästekeeper Kristian Kobas nach einer Freistoßflanke nur den gegnerischen Angreifer mit der Faust getroffen, nicht aber den Ball.
Die Viernheimer sind nach dem Sieg auf Platz zehn geklettert, dürfen sich dort aber nicht ausruhen. Im breiten Mittelfeld der Tabelle geht es nämlich ganz eng zu, zwischen den Plätzen vier und 13 liegen nur vier Zähler, die Abstiegszone ist nur fünf Punkte entfernt. Die Kroaten haben durch diese Niederlage als Tabellenvierter vorerst einmal den Anschluss an die Spitzenplätze verloren.
Am kommenden Sonntag (12.30 Uhr) sind die Südhessen beim Aufsteiger FV Leutershausen zu Gast. Die Bergsträßer stehen mit nur sechs Punkten auf dem letzten Tabellenplatz, sind also das schlechteste Team der Liga. Es darf also wieder gewettet werden. JR
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