Sternsinger

Sternsinger segnen erstmals neues Viernheimer Rathaus

Viernheims Bürgermeister Matthias Baaß hat sich über einen ganz besonderen Besuch gefreut. Eine Gruppe der Sternsinger kam zum ersten Mal ins Rathaus und brachte Segensaufkeber für die Dienstzimmer mit

Von 
Sandra Usler
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Bürgermeister Matthias Baaß nimmt die Segenswünsche der Sternsinger entgegen. © Sandra Usler

Viernheim. „Frieden für die Kinder, Frieden für die Welt. Frieden hat uns Gott geschenkt, der dich und mich in Händen hält. Öffnet eure Herzen, öffnet eure Tür. Dann zieht Gottes Frieden ein bei dir und mir.“ Mit ihrem Lied bringen die Sternsinger nach den Weihnachtstagen die friedvolle Botschaft von der Geburt Jesu in die Häuser - auch in Viernheim. Dort beteiligen sich viele große und kleine Sternsinger an der Aktion der katholischen Kirche.

Die Aktion Dreikönigssingen ist die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder engagieren. Rund 1,36 Milliarden Euro sammelten die Sternsinger seit 1959, mehr als 77 400 Projekte für benachteiligte und notleidende Kinder wurden unterstützt. Unter dem Motto „Erhebt Eure Stimme!“ stehen Kinderrechte im Fokus der Aktion Dreikönigssingen 2025. Die Sternsinger setzen sich gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen aller Kontinente für die Achtung, den Schutz und die Umsetzung ihrer Rechte ein und tragen mit ihrem Engagement dazu bei, Kinderrechte weltweit ganz konkret zu stärken.

Kinderrechte stehen im Mittelpunkt der Aktion

Aber was sind Kinderrechte denn überhaupt? Gemeindereferent Herbert Kohl, verantwortlich für die Aktion, fragt die Sternsinger beim Aussendungsgottesdienst in der Viernheimer Apostelkirche: „Ist es ein Kinderrecht, jeden Tag Eis zu essen, eine 1 in Mathe zu haben oder unbegrenzte Handyzeit, wenn man krank ist?“ Die kleinen Könige lachen und deuten mit dem Daumen nach unten. Kohl klärt auf: „Jedes Kind hat aber das Recht auf Ernährung, auf Bildung oder medizinische Versorgung.“

Das Spendenkonto

Spendenkonto der Pfarrei Hl. Johannes XXIII. Viernheim bei der PAX-Bank (IBAN DE30 3706 0193 4001 9730 08, Stichwort Sternsinger 2025).

Mit ihrem Einsatz als Sternsinger unterstreichen die Kinder die Botschaft Gottes, dass jeder Mensch gleich wertvoll ist. Damit dies überall auf der Welt auch umgesetzt wird, setzen sich Partnerorganisationen des Kindermissionswerks dank der gesammelten Spenden dafür ein, dass benachteiligte Kinder sich gut entwickeln, ihre Bedürfnisse ausdrücken und ihre Rechte umsetzen können.

Die erste Spende für diese Hilfsaktionen erhalten die Viernheimer Sternsinger gleich nach der Aussendung: Erstmals besucht eine Gruppe das neue Rathaus. Bürgermeister Matthias Baaß und Hauptamtsleiter Philipp Haas erwarten sie im Eingangsbereich. Mit dem Segensspruch wird das Rathaus mit allen Mitarbeitern gesegnet. „Freut euch, die drei Weisen sind da, Kaspar, Melchior und Balthasar. Öffnet dem Herrn eure Herzens-Tür. Er bringt euch Frieden nicht nur heute und hier. Der Stern führt uns zum Jesus-Kind, weil alle Menschen wichtig sind. Denn Gott liebt Groß, Klein, Arm und Reich, für Gott sind alle Menschen gleich. Christus, segne euch und euer Haus und alle, die gehen ein und aus“, sagen die jungen Könige, die Dezernenten bekommen den Segen für die Türen ihrer Dienstzimmer. „20*C+M+B+25“ steht auf dem Segensaufkleber: „Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus“. Den göttlichen Segen tragen die Sternsinger auch ins Hospiz Schwester Paterna und singen dort für Bewohner und Mitarbeiter.

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Wolfram Köhler
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Dann machen sich die Gruppen drei Tage lang auf ihren Weg durch das Stadtgebiet. Über 30 Mädchen und Jungen mit glitzernden Umhängen und glänzenden Kronen haben den Stern, ihre Sammelbüchse, Kreide und Aufkleber dabei. Die Viernheimer konnten sich zuvor für den Besuch anmelden. Knapp 70 Haushalte stehen auf der Liste, die die Gruppen unter sich aufgeteilt haben. An der Haustür singen die Sternsinger: „Wir kommen daher aus dem Morgenland, wir kommen geführt von Gottes Hand.“ Und mit den Versen als Kaspar, Melchior und Balthasar spenden sie den Segen für die Menschen. Als Dank dafür bekommen sie Scheine und Münzen in ihre Sammelbüchsen.

Wie viel Spendengeld für die Aktion Dreikönigssingen am Ende zusammengekommen sind, wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen. Denn zum einen besuchen am heutigen Dreikönigstag, 6. Januar, die Kinder der Kindertagesstätten als kleine Sternsinger noch einzelne Straßen und Häuser rund um ihre jeweilige Einrichtung.

Und es landen weitere Spenden auf dem Spendenkonto. Gemeindemitglieder haben ein Faltblatt mit Informationen zum Dreikönigssingen, in dem auch um Spenden gebeten wird, und einen Segensaufkleber an über 12 000 Haushalte in Viernheim verteilt. Gemeindereferentin Angela Eckart bedankt sich im Sonntagsgottesdienst: „Das sind die Segensbringer ohne sichtbare Krone.“

Freie Autorin

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