Prävention

Das rät die Kriminalpolizei in Viernheim zum Schutz vor Einbrüchen

Die Zahl der Wohnungseinbrüche nimmt wieder zu, sagt die aktuelle Kriminalstatistik. Grund genug für die Polizei, bei einem Infostand am Rhein-Neckar-Zentrum in Viernheim die Bürger zu beraten, wie sie sich schützen können

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Othmar Pietsch
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Michael Fix (r.) aus dem Polizeipräsidium Südhessen im Beratungsgespräch mit einem Bürger zum Thema Einbruchsschutz. © Othmar Pietsch

Viernheim. Die bundesweite polizeiliche Kriminalstatistik, die vor wenigen Tagen vorgestellt wurde, enthält in einigen Bereichen signifikante Anstiege. Auch beim Wohnungseinbruch ist eine Zunahme zu verzeichnen. Allerdings blieben die Zahlen erneut unter dem hohen Niveau vor der Pandemie. Es wird aber auch festgestellt, dass Prävention ihre Wirkung nicht verfehlt, denn fast die Hälfte der bekanntgewordenen Einbruchsdelikte kam auch 2023 nicht über das Versuchsstadium hinaus.

Schwerpunkt auf mechanischer Sicherung von Fenstern

Trotzdem werden die Polizeibehörden nicht müde, mit Informationsständen und Präventionsmaßnahmen die Bürgerinnen und Bürger zu sensibilisieren. So, wie am Mittwoch im Rhein-Neckar-Zentrum in Viernheim auf dem Stadtplatz. Gemeinsam mit zwei Experten der Kriminalpolizei stand auch Bayram Gül als zuständiger Schutzmann vor Ort Rede und Antwort.

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„Wir wollen uns heute auf die mechanische Sicherung der Eingangsbereiche und Fenster von Wohnungen und Häusern konzentrieren, denn dort befinden sich meist die Schwachstellen. Oft genügt schon ein großer Schraubendreher, um ein Schloss aufzuhebeln. Videoüberwachung oder Alarmanlagen werden Einbrecher eher selten abhalten, sie können aber den Ermittlungsbehörden bei der Strafverfolgung wichtige Hinweise geben“ umreißt Polizeiexperte Michael Fix das Angebot.

Aufmerksame Nachbarschaft kann äußerst hilfreich sein

Auch eine aufmerksame Nachbarschaft kann die Sicherheit erhöhen. „Sprechen Sie miteinander. Nachbarinnen und Nachbarn sind mehr, als ,die von nebenan’ - sie kümmern sich und helfen einander, leeren beispielsweise den Briefkasten, stellen die Mülltonnen raus oder gießen die Blumen, während man im Urlaub ist“, heißt es im Faltblatt „Mehr Sicherheit in unserem Viertel“.

Tipps von der Kriminalpolizei

  • Türen und Fenster werden oft in Sekundenschnelle mit einfachen Hebelwerkzeugen überwunden. Doch wer diese Verhaltenstipps der Kriminalpolizei beherzigt, kann möglicherweise einen Einbruch in die eigenen vier Wände verhindern.
  • Wer sein Haus verlässt - auch nur für kurze Zeit -, sollte unbedingt die Haustür abschließen.
  • Fenster, Balkon- und Terrassentüren sollten immer verschlossen sein: Gekippte Fenster sind offene Fenster.
  • Schlüssel sollten niemals draußen versteckt werden. Einbrecher finden jedes Versteck.
  • Wenn ein Schlüssel verlorengeht, sollte der Schließzylinder ausgewechselt werden.
  • Wer abwesend oder verreist ist, sollte keine Hinweise darauf geben.

Nachbarn können helfen, Einbrüche zu verhindern, denn bei einer gut funktionierenden Nachbarschaft haben Einbrecher, Diebe und Betrüger kaum eine Chance. Das bestätigt auch die polizeiliche Erfahrung.

Ein Nachbar ist meist in der Nähe und kann im Zweifel schnell zu einer Situation dazu gerufen oder zurate gezogen werden, wenn beispielsweise an der Haustür „spontane“ Handwerkerleistungen oder vermeintliche Schnäppchen angeboten werden. Es fallen auch fremde Personen in Häusern, auf Nachbargrundstücken oder im Wohngebiet auf, und so können verdächtige Wahrnehmungen kurzerhand geklärt oder der Polizei gemeldet werden.

Auch Anrufe von Kriminellen beschäftigen die Ratsuchenden

Immer wieder kamen Kunden vor oder nach dem Einkauf zum Informationsstand am Einkaufszentrum, um sich Tipps und Ratschläge zu holen. Es gab aber auch Leute, die gezielt wegen der Angebote gekommen waren. Gefragt wurde aber nicht nur nach den Möglichkeiten zum Einbruchsschutz. Auch zu unerwünschten Telefonanrufen, mit denen persönliche Daten und Vermögensverhältnisse abgefragt werden sollten, oder zu Schockanrufen wurden zahlreiche Fragen gestellt.

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„Bei solchen Gesprächen sollte man kühlen Kopf bewahren, egal, wie dramatisch eine Situation geschildert wird. Zum Beispiel, wenn es heißt, dass eine Kaution fällig wäre. So etwas gibt es in Deutschland nicht, das kommt nur in Kriminalfilmen vor“, so der Rat von Tobias Scholle. Von der Polizei direkt wird es solche Anrufe übrigens nie geben, egal, welche Nummer auf dem Display zu sehen ist, stellten die Beamten am Infostand gegenüber ihren Gesprächspartnern klar.

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