Geloffe werd!!!

20 Jahre Metropolregion: Das war die 1. Etappe der Wanderung

MM-Reporter Stephan Alfter wandert durch die Metropolregion Rhein-Neckar zu deren 20. Geburtstag. Die erste Etappe vom Hambacher Schloss bis nach Herxheim am Berg ist geschafft.

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Bernhard Zinke
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Winzer Oliver Zeter (rechts) begleitet „MM"-Redakteur Stephan Alfter auf den ersten Metern seiner sechstägigen Wanderung. © Jakob Walter

Rhein-Neckar. Die erste Etappe hat Stephan Alfter schon mal gepackt: Gut 22 Kilometer vom Hambacher Schloss bis nach Herxheim am Berg ist er gewandert. Es folgen bis zum Samstag fünf weitere Touren. Auf dem Routenplan stehen Ludwigshafen, Mannheim, Viernheim, Lampertheim, Ladenburg, Weinheim, Heidelberg, Hockenheim und Speyer. Die Salierstadt mit der größten romanischen Kathedrale der Welt ist das Ziel der Aktion.

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Stephan Alfter
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Unter dem Motto „Geloffe werd!!!“ ist unser Reporter Stephan Alfter unterwegs, um die Region auf eine ganz besondere Art und Weise zu feiern. In diesem Jahr wird die Metropolregion 20 Jahre alt. Zum Geburtstag sammelt Alfter auf seiner rund 125 Kilometer langen Wandertour Geschichten über die Kurpfalz ein, trifft dabei Menschen – geplant und zufällig. Er kommt mit ihnen ins Gespräch über das, was sie umtreibt, über ihre Heimat und über die Region.

Dabei ist der Start am Montagmorgen zumindest witterungstechnisch denkbar ungünstig. Es regnet ordentlich. Nicht gerade ein Traumwetter zu Wandern. Alfter läuft trotzdem los. Sein erster Gesprächspartner direkt am Parkplatz unterhalb des Hambacher Schlosses ist Oliver Zeter, hochdekorierter und preisgekrönter Winzer aus Neustadt-Haardt. Der freut sich über eine ideale Vegetationsperiode. Am 1. September steckt er schon mitten in der Lese und erwartet einen ausgezeichneten Jahrgang.

Winzer Oliver Zeter blickt auf eine düstere Zukunft seiner Branche

Insgesamt blickt der Winzer allerdings ganz und gar nicht zuversichtlich auf die Zukunft des deutschen Weinbaus. 30 Prozent der Winzer, die aktuell noch Wein produzieren, werden über kurz oder lang wirtschaftlich nicht überleben, so seine pessimistische Prognose. Damit wird zwangsläufig auch eine Veränderung der Kulturlandschaft einhergehen. Dominieren doch Weinberge links und rechts des Rheins weite Flächen der Metropolregion. Wenn die Rebflächen nicht mehr bearbeitet werden, was geschieht dann damit? Eine von vielen unbeantworteten Fragen in diesem Zusammenhang.

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Stephan Alfter
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Stephan Alfter hat sich gut vorbereitet auf die Tour, hat die Wanderwege genau ausgetüftelt. Von ein paar Sachen ist er dann aber doch einigermaßen überrascht. Der Rucksack, natürlich mit Dienst-Laptop drin, ist mit elf Kilo überraschend schwer. Und dann stellt er plötzlich fest, dass er gar kein Wasser und kein Obst dabei hat. Nach dem zähneknirschenden Geständnis im Live-Blog bieten ihm wildfremde Menschen unterwegs Verpflegung an, laden ihn zur kurzen Snackpause ein. Die Betreiberin des Schockelgauls in Forst lädt ihn ein, sich aus dem Kühlschrank im Hof gerne ein Getränk zu nehmen.

„MM“-Redakteur Stephan Alfter: Ein digitaler Reiseführer durch die Metropolregion

Ganz nebenbei spielt er den digitalen Reiseführer, gibt Tipps für Weinschmecker in der Pfalz, zeigt die Wachtenburg bei Wachenheim aus Wanderers Perspektive. Und er macht gemeinsam mit Marcus Brill auch Appetit auf den Dürkheimer Wurstmarkt. In einem bereits aufgebauten Schubkarchstand erläutert der Marktmeister, warum der Wurstmarkt das größte Weinfest der Welt ist: durch die Anzahl der Besucher, aber auch durch den Konsum von Wein.

Das war die erste Etappe der Wanderung "Geloffe werd!!!" durch die Metropolregion Rhein-Neckar. "MM"-Redakteur Stephan Alfter war auch in Bad Dürkheim am Riesenfaß. © Stephan Alfter

Aber Brill hat noch ein Schmankerl für den Reporter auf der Walz parat. Alfter darf persönlich einen Blick in die neue Therme werfen. Die beschäftigt Bad Dürkheim derzeit sogar noch mehr als der Wurstmarkt. Schließlich sorgt sie durch ihre ständig verschobene offizielle Eröffnung für jede Menge Ärger.

Sorgt doch jeder Tag Verzug auch für eine weitere Schräglage bei den Kosten. Die Bilder im Blog dieser Redaktion zeigen gleichwohl, dass da – wenn auch mit erheblicher Verspätung – gerade ein richtiges Schmuckstück entsteht. In Bad Dürkheim trifft Alfter auch seinen nächsten Wegbegleiter. Jannis Schreiner begleitet ihn auf dem letzten Abschnitt der ersten Etappe.

Wanderung durch die Metropolregion Rhein-Neckar: DJ Olde trägt Stephan Alfters Rucksack

Der Mann ist weniger unter seinem echten als vielmehr unter seinem Künstlernamen bekannt. Als DJ Olde versetzt er nicht nur auf diversen Festen (Mannheimer Stadtfest, Rheinland-Pfalz-Tag in Neustadt) die Metropolregion in Wallung, sondern tut an diesem Tag auch eine gute Tat: Er nimmt Alfter den mittlerweile schwer gewordenen Rucksack ab. Ansonsten erzählt der Schifferstadter Schreiner auch aus seinem Privatleben als junger Vater und wie er das mit seinem Job als Discjockey in Einklang bringt.

Exklusive Einblicke in die Therme Bad Dürkheim gab es für "MM"-Redakteur Stephan Alfter bei seiner Wanderung "Geloffe werd!!!" durch die Metropolregion Rhein-Neckar. © Stephan Alfter

In Herxheim trifft Alfter dann an der evangelischen Kirche den Ortshistoriker Eric Hass. Der Dorfchronist hat unter anderem die Karsthöhlen des pfälzischen Dorfes neu entdeckt und kennt sich auch mit der Geschichte der umstrittenen Glocke im Turm der Kirche aus. Auf der steht die Inschrift „Alles fuer’s Vaterland – Adolf Hitler“. Die Frage, ob die Glocke hängen bleiben dürfe und läuten solle, entzweite vor Jahren die Gemeinde und die Region. Die Glocke hängt immer noch. Mittlerweile hat die Gemeinde aber ein ganz anderes Problem: Das ganze Gotteshaus ist einsturzgefährdet.

Stephan Alfter übernachtet in Herxheim am Berg. Am Dienstag geht‘s weiter nach Ludwigshafen. Dort macht der Reporter unter anderem Station auf der Parkinsel. Dort trifft er Michael Kötz, Leiter des Festivals des deutschen Films. Auch das Kreishaus des Rhein-Pfalz-Kreises wird eine Rolle spielen. Wer dabei sein will: Es gibt einen Live-Blog zur Wanderung.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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