Attentat (mit Fotostrecke)

Reaktionen auf Mannheimer Amokfahrt: Trauer und Bestürzung

Die Amokfahrt in der Mannheimer Innenstadt am Rosenmontag hat viele Menschen geschockt. Die ersten Reaktionen:

Von 
Marco Pecht
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Beamte der Spurensicherung untersuchen den Tatort von der Amokfahrt in Mannheim. © Boris Roessler/dpa

Mannheim. Ein Auto rast am Rosenmontag in der Mannheimer Innenstadt in Menschengruppen. Zwei Passanten sterben, viele werden verletzt. Die Polizei nimmt einen 40-jährigen Deutschen aus Rheinland-Pfalz fest. Die Hintergründe sind zunächst völlig unklar, die Anteilnahmen natürlich groß. Hier einige Reaktionen:

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer hat nach dem tödlichen Vorfall in Mannheim den Rosenmontagzug in Mainz verlassen. Der SPD-Politiker habe mit seinem Amtskollegen Winfried Kretschmann telefoniert und dem Grünen-Politiker seine Anteilnahme ausgesprochen, teilte die Staatskanzlei in Mainz mit.

Für die Sicherheit der laufenden Umzüge in Rheinland-Pfalz gebe es aus Sicherheitskreisen keine Gefahrenwarnung. Schweitzer dankte allen Aktiven für den „fantastischen Rosenmontagsumzug“. Sein Dank gehe an die Sicherheitskräfte, die in großer Anzahl die Umzüge sichern.

Anschlag von Mannheim: Spitzenpolitiker erwartet

Nachdem in Mannheim ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren ist, will sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) vor Ort ein Bild der Lage verschaffen. Ein Statement der Politiker ist für den Montagabend geplant.

Einsatzkräfte der Polizei stehen bei einem Großeinsatz in der Mannheimer Innenstadt. © René Priebe/dpa

Faeser hat wegen der Ereignisse in Mannheim ihre Teilnahme am Rosenmontagszug in Köln vorzeitig abgebrochen. Die Ministerin werde laufend unterrichtet, teilte ein Sprecher mit. „Die Rettung von Menschenleben, Versorgung von Verletzten und die ersten Ermittlungen durch die Behörden in Mannheim stehen jetzt im Vordergrund“, fügte er hinzu.

Oberbürgermeister Christian Specht hat sich unmittelbar nach dem Vorfall vor Ort ein Bild verschafft. „Diese abscheuliche unmenschliche Attacke auf friedliche Menschen erschüttert uns alle zutiefst“, erklärt Specht. „Unsere Gedanken sind bei den Toten und Verletzten, ihren Angehörigen und Freunden.“ Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Landesinnenminister Thomas Strobl kommen am Abend nach Mannheim, um gemeinsam mit Oberbürgermeister Christian Specht am Paradeplatz der Opfer zu gedenken. Specht hat Trauerbeflaggung an den städtischen Dienstgebäuden angeordnet.

Anschlag von Mannheim: CDU und SPD bestürzt

Die Mannheimer SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Stefan Fulst-Blei und Dr. Boris Weirauch zeigen sich bestürzt über den Anschlag: „Wir sind tief erschüttert von diesem fürchterlichen Anschlag im Herzen unserer Stadt. Es ist ein schwarzer Tag für Mannheim. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Unser Dank gilt der Polizei, die den Täter festnehmen konnten und den Rettungskräften für ihren aufopferungsvollen Einsatz“.

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Mit großer Trauer reagiert die CDU-Gemeinderatsfraktion Mannheim auf die schrecklichen Ereignisse im Herzen der Mannheimer Innenstadt. Der Fraktionsvorsitzende, Claudius Kranz, äußerte sich tief betroffen: „Unsere Gedanken sind bei den Trauernden und Verletzten. Wir hoffen inständig, dass es keine weiteren Opfer gibt und alle Verletzten vollständig genesen.“ Es bleibe leider festzustellen, dass es gegen solche Taten keine absolute Sicherheit gebe. Kranz hob hervor, dass aufgrund des Fasnachtsumzuges am Sonntag in der Mannheimer Innenstadt bereits verstärkte Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Dennoch könne man aufgrund der Stadtbahnzufahrten nicht alle Zufahrten dauerhaft sperren.

Die SPD-Fraktion im Mannheimer Gemeinderat teilte mit: „Wir sind bestürzt und fassungslos über den schlimmen Vorfall im Herzen unserer Stadt“, äußert sich der Fraktionsvorsitzende Reinhold Götz. „Mit unseren Gedanken sind wir bei den Opfern sowie ihren Angehörigen und allen, die von dieser Tat betroffen sind. Wir trauern um die Verstorbenen und halten inne. Den Verletzten wünschen wir rasche und gute Genesung. Unser großer Dank gilt allen Einsatzkräften vor Ort für ihr schnelles und tatkräftiges Eingreifen. Insbesondere gilt der Dank auch der Polizei, die diese Tat lückenlos aufklären wird. Diese schweren Stunden lassen uns als Stadtgesellschaft eng zusammenstehen.“

Am Mannheimer Paradeplatz ist das Medieninteresse nach der Todesfahrt am Rosenmontag groß. © Sebastian Koch

Die Mannheimer Grünen-Fraktion und der Kreisverband der Partei bekundeten ihre Solidarität mit den Opfern: „Unser tiefes Mitgefühl gilt den Opfern, ihren Familien und allen Betroffenen. Diese Tat verunsichert – doch wir stehen zusammen, voller Trauer.“ In diesen schweren Stunden sei es wichtiger denn je, Solidarität zu zeigen und gemeinsam für ein friedliches Miteinander einzustehen.

Opferbeauftragter verspricht Hilfe nach Mannheimer Amokfahrt

Der Mannheimer Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Thomas Mohr, teilte mit: „Unsere Einsatzkräfte standen und stehen noch vor einer extrem herausfordernden Situation. Dank ihres schnellen Eingreifens des Tatverdächtigen konnten weitere Verletzungen oder gar Todesfälle verhindert werden. Wir danken allen beteiligten Kräften für ihren unermüdlichen Einsatz und sprechen den Opfern und Hinterbliebenen unsere Anteilnahme aus.“

Die Art und Weise lasse darauf schließen, dass es sich um eine gezielte Amokfahrt gehandelt habe. Das Fahrzeug sei mit hoher Geschwindigkeit gezielt auf Menschen gefahren, die beispielsweise die Straßenfasnacht in der Fußgängerzone besuchten.

Der Opferbeauftragte des Landes Baden-Württemberg , Alexander Schwarz, kündigte „bestmögliche Unterstützung und Hilfestellung für die Opfer und Betroffenen“ an. „Es ist uns ein Anliegen, für die Menschen, die Furchtbares erleben mussten, da zu sein und sie in dieser schweren Situation nicht alleine zu lassen. Wir möchten uns der Themen, die Sie bewegen, annehmen, Sie bestmöglich unterstützen und Ihnen Hilfestellung geben.“ Für alle Betroffenen – ob Hinterbliebene, Verletzte oder Zeugen – stehe eine Beratungshotline zur Verfügung. Unter 0800 000 7556 gebe es professionelle Unterstützung und Beratung.

Mit den Anschlag in Mannheim werden dunkle Erinnerungen geweckt. Erinnerungen etwa an das Attentat auf dem Marktplatz, als ein junger Afghane vor nicht mal einem Jahr mehrere Menschen mit einem Messer attackierte - und einen Polizisten tötete. Oder an Magdeburg, wo kurz vor Weihnachten ein Arzt mit einem Auto in eine Menschenmenge raste. Oder an München, wo ein Mann in eine Gruppe von Demonstranten in München fuhr.

Redaktion Nachrichtenchef

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