Reaktionen

Nach Aus für Standort Theresienkrankenhaus: So reagiert unsere Community auf Social Media

Das Aus für den Standort Theresienkrankenhaus in Mannheim schlägt Wellen - auch in den sozialen Medien. In den Kommentaren zeigen sich Traurigkeit, Wut, aber auch Ängste.

Von 
Anna-Lena Stauder
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Mannheim. Es war ein Paukenschlag, als Mitte dieser Woche bekannt wurde, dass der Standort Theresienkrankenhaus in Mannheim schrittweise aufgelöst wird. Ab kommendem Jahr soll die stationäre Versorgung am Diako konzentriert werden. Aus wirtschaftlichen Gründe sollen zudem Fachabteilungen geschlossen werden – die Gefäßchirurgie, Urologie, Pneumologie samt Schlaflabor, außerdem die Belegabteilung für Hals-Nasen-Ohren. Es kommt zu betriebsbedingten Kündigungen. Das alles beschäftigt die Menschen in der Quadratestadt, wie sich auch in den Facebook-Kommentarspalten des „Mannheimer Morgen“ und auf dem „MM“-Instagram-Auftritt zeigt.

Viele Mannheimer sind traurig nach der Nachricht über Schließungen am Theresien

Weit über 500 Reaktionen hat der erste Beitrag zum Aus am Standort Theresienkrankenhaus seit Mittwochnachmittag bei Facebook erreicht, und über 370 Kommentare (Stand Freitag, 17 Uhr). Wörter, wie „unfassbar“, „traurig“ oder „unglaublich“ sind immer wieder zu lesen, scrollt man durch die lange Liste an Kommentaren. Viele teilen ihre Erinnerungen an das Krankenhaus.

So wie die Nutzerin Claudia H.: „Tragisch für die Menschen in der Innenstadt... wenn ich bedenke, dass ich vor über fünf Jahren eine ausgekugelte Schulter mit dreifachem Bruch hatte...und das Schwetzinger Kreiskrankenhaus und das Diakonissen keine Kapazitäten hatten zur Aufnahme eines Patienten... Da war/bin ich echt fachlich wie menschlich dem Theresienkrankenhaus heute noch dankbar.“

Viele blicken positiv zurück auf Behandlungen am Theresien in Mannheim

Christoph H. schreibt: „Empfinde diese News, die ja schon lange vorbereitet wird, mehr als tragisch. Durfte dort mal 10 Tage mit einer Lungenentzündung verbringen. Einzelzimmer, Ruhe, bestens versorgt. Ich hab, sofern man sowas sagen kann, meine Aufenthalte dort immer sehr ‚genossen‘, weil ich in guten Händen war.“

Auch der Nutzer Roland Z. lobt das Krankenhaus. „Unfassbar, ausgerechnet das Theresien. Lag öfter dort. Ein Krankenhaus mit Seele. Danke für die tolle Betreuung. Es hatte noch Menschlichkeit für seine Patienten.“

Gesundheit

Was das Aus am Standort Theresienkrankenhaus für die Mannheimer bedeutet

Veröffentlicht
Von
Waltraud Kirsch-Mayer
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Gabriele H. erinnert sich an ihre Lehrzeit im Theresienkrankenhaus und schreibt: „Ich habe dort von 1979 - 1982 meine Ausbildung gemacht. Kann mir Mannheim überhaupt nicht ohne TKH vorstellen.“ Auch Sybille H. blickt zurück: „Das ist ja traurig. Ich habe 1974 als Schülerin dort angefangen zu lernen und war bis 1978 im Theresien.

„Das TKH fällt. Echt traurig muss man sagen. Ich habe dort gelernt damals. Es war eine tolle Zeit und hatte einen guten Ruf“, schreibt ein weiterer Nutzer, bevor er auch die Politik in die Pflicht nimmt. Damit ist er nicht alleine.

Auch die Userin Tina O. geht in ihrem Kommentar auf die Gesundheitspolitik ein. „Daran ist nur die Politik Schuld. Für alles ist Geld da, aber nicht für unser Gesundheitssystem. Die Krankenkassen deckeln alles. Wie soll ein Krankenhaus mit immer weiter steigenden Kosten dies ausgleichen?“, fragt sie sich.

Auch die Altstadträtin Marianne Bade (SPD) kommentiert unter einem anderen Text zum Aus auf dem „MM“-Facebookkanal zum Aspekt der Krankenkassen. „Und die baulichen Verhältnisse verlangen Patienten wie Personal einiges ab, ich war 25 Jahre in medizinischen Gremien und das ist auch schon wieder zehn Jahre her. Schon damals haben uns die Vertreter der Krankenkassen gesagt, dass Mannheim zu viele Betten hat. Und die Kassen haben ein gewaltiges Wort mitzureden, wenn es um den Erhalt einer Klinik geht.“

Wir suchen eure schönen und emotionalen Geschichten zum Theresienkrankenhaus



  • Habt ihr schöne oder auch emotionale Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Theresienkrankenhaus gemacht? Dann freuen wir uns beim „Mannheimer Morgen“ über eure Geschichten, die ihr uns gerne an lokal@mannheimer-morgen.de schicken könnt.
  • Wie es beim Thema Krankenhausversorgung weitergeht, erfahrt ihr natürlich bei uns im Web, auf unseren Social-Media-Kanälen und in unserer gedruckten Zeitung sowie E-Paper. Folgt uns auch auf Instagram und Facebook, um nichts zu verpassen.

Neben dem Schock, der Traurigkeit und der Suche nach Verantwortlichkeiten bei der Politik, treibt die Menschen auch die Sorge um die zukünftige medizinische Versorgung in der Stadt um. Achim F. fragt sich, wie viele Betten in Mannheim wegfallen werden, weil er nicht daran glaubt, dass das Diako den Wegfall ausgleichen könne.

Sonja N. weist in ihrem Kommentar darauf hin, dass Notaufnahmen und Stationen in vielen Krankenhäusern voll seien und man lange auf Operationen und Untersuchungen warten müsse. Darin schwingt die Sorge mit, dass weitere Schließungen das Problem verschärfen könnten. Eine Nutzerin kommentiert: „Fahre ich in die Notaufnahme im Diako schicken die mich aktuell ins Theresienkrankenhaus..... Weil keine Fachärzte mehr vorhanden sind.“

Mitgefühl für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Theresienkrankenhauses zeigt sich

Auch Gabi B. hat Fragen. „Warum wird dann soviel Geld in ständige Renovierungen gesteckt? Und was wird aus dem ganzen Gebäudekomplex?“, kommentiert sie.

Und auch Sorge und Mitgefühl für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lassen sich aus den Kommentaren herauslesen. Beate S. teilt auf Facebook: „ Meine Kinder arbeiten dort. Es ist traurig was sich jetzt alles ändert. Es geht nur um die Kohle....“ Stefanie S. schreibt: „Bow heftig! Wo sollen jetzt die ganzen Kollegen und Kolleginnen unterkommen? Ins Klinikum oder Diako.“

Redaktion Redakteurin in der Onlineredaktion

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