Auszeichnung

"MM"-Redakteur Martin Geiger erhält "Medienspiegel"-Preis

War die Berichterstattung der Medien in der Corona-Pandemie angemessen oder wurde Panik verbreitet? "MM"-Redakteur Martin Geiger hat sich dieser Frage gewidmet - und wurde nun mit einem Journalistenpreis ausgezeichnet

Von 
Redaktion
Lesedauer: 
Martin Geiger (r.) mit Sabine (Initiative Tageszeitung) und Thomas Hauser (Vereinigung der Medien-Ombudsleute). © Thomas Obermeier (HF)

Mannheim/Würzburg. Die Corona-Inzidenzen steigen zurzeit zwar wieder deutlich an, doch die Zeiten, in denen die Pandemie das alles bestimmende Thema in den Medien war, sind längst vorbei. War die Berichterstattung in dieser Form überhaupt angemessen oder hat sie eher Panik verbreitet? War sie kritisch genug oder hat sie sich von der Politik instrumentalisieren lassen? Sprich: Haben die Medien in dieser Krise eher einen guten oder einen schlechten Job gemacht? Mit Fragen wie diesen hat sich „MM“-Redakteur Martin Geiger Anfang 2021 beschäftigt und seine Gedanken in dem Essay „Haben wir da etwas falsch gemacht?“ zusammen gefasst. Dafür ist er nun mit einem Sonderpreis des „Medienspiegel - Preis für transparenten Journalismus“ ausgezeichnet worden.

Ziel: Transparenz fördern

Vergeben wird diese undotierte Auszeichnung von der Initiative Tageszeitung (ITZ) und der Vereinigung der Ombudsleute. Ihr Ziel: „Die Selbstkontrolle, die Fähigkeit zur Selbstkritik und die Bereitschaft zur Transparenz in den Medien zu fördern und in der öffentlichen Wahrnehmung zu verstärken.“

Den Hauptpreis, der am Wochenende in Würzburg vergeben worden ist, teilen sich die Main-Post (Würzburg) und die Braunschweiger Zeitung. Erstere wurde für ihren transparenten Umgang mit der Messerattacke von Würzburg geehrt. Tanja Reeve und Lukas Dörfler von der Braunschweiger Zeitung erhielten die Auszeichnung für ihren Podcast „Zwischen den Zeilen“, der Einblicke in den Redaktionsalltag gewährt. Ein weiterer Sonderpreis ging an den bekannten Schweizer Reporter und NZZ am Sonntag-Autor Peter Hossli.

„MM“-Chefredakteur Karsten Kammholz zeigte sich erfreut über die Auszeichnung: „Wir hinterfragen in der Redaktion täglich unser Tun. Wenn wir zweifeln, dann zumeist im vertraulichen Raum unserer Diskussionen“, sagte er. „Martin Geiger hat mit seinem Essay sein Zweifeln mutig nach außen getragen. Die Auszeichnung hierfür ehrt nicht nur einen herausragenden Kollegen, sondern die gesamte Redaktion des Mannheimer Morgen.“

Für diese ist es in diesem Jahr bereits der zweite Journalistenpreis. Im Februar sind Martin Geiger und Daniel Kraft von der Caritas für das Daten-Projekt „Die verlorenen Jahre“ ausgezeichnet worden. Zudem war „MM“-Redakteurin Angela Boll im Frühjahr für den Theodor-Wolff-Preis nominiert gewesen.

Hier können sie den Essay nachlesen.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen