Mannheim. Genau fünf Wochen ist es jetzt her. Ein 36-jähriger Familienvater wurde in Feudenheim, als er am Freitagabend gegen 21 Uhr die Kreuzung Aubuckel/Wingertsbuckel überqueren wollte, auf dem Rad von einem Auto erfasst. Er flog laut Polizeibericht mehrere Meter durch die Luft und starb noch an der Unfallstelle. Der Fahrer des Wagens ist nach wie vor flüchtig.
Mit Spendenaufruf schon mehr als 30.000 Euro gesammelt
Der ums Leben Gekommene heißt Christopher Groth. Er hinterlässt eine Frau und zwei Töchter, drei Jahre und 15 Monate alt. Der tragische Fall löste große Anteilnahme aus. Groths Schwester startete für die Hinterbliebenen eine Online-Spendenkampagne.
„Sein Versterben ist nicht nur die Katastrophe im Leben, sondern auch langfristig eine finanzielle Belastung“, schrieb die Schwester in ihrem Aufruf. Sie bat um etwas Unterstützung für die Frau und die Kinder, „die alle drei sein Leben waren“. Ursprüngliches Ziel waren 12.000 Euro, mittlerweile sind bereits mehr als 30.000 zusammengekommen.
An diesem Samstag lädt der Mannheimer ADFC zu einer Gedenkfahrt für Christopher Groth und für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Klinikum-Haupteingang am Neckar. Der 36-Jährige arbeitete in dem Krankenhaus.
Dann soll es die Feudenheimer Straße entlang gehen, der Fahrradfahrer-Club hat eine 30-minütige Sperrung für den Autoverkehr beantragt. Die letzte Etappe führt über den Radschnellweg durch die Au und von dort die Rampe hoch zum Aubuckel. An der Unfallstelle will der ADFC gegen 15.30, 15.45 Uhr Familienmitglieder und Freunde von Christopher Groth treffen, um ein sogenanntes Ghostbike zur Erinnerung an ihn aufzustellen.
Die Mutter des Getöteten bat den „MM“ auf Anfrage um Verständnis, dass die Familie keine Interviews geben wolle. „Wir fühlen uns nicht in der Lage dazu.“ Mit dem Aufstellen des Ghostbikes seien sie einverstanden und befürworteten es, wenn darüber berichtet werde. Zu diesem Zweck willigte die Mutter ein, dass ein Foto ihres Sohnes mit Frau und Töchtern veröffentlicht wird. Dieses dient auch zur Illustration der Spendenkampagne.
Ermittlungen zum Unfall in Mannheim-Feudenheim laufen weiterhin auf Hochtouren
Auch fünf Wochen nach dem Unfall tappt die Polizei offenbar noch im Dunkeln, was den geflüchteten Autofahrer angeht. Bisher habe kein Tatverdächtiger ermittelt werden können, so Präsidiumssprecherin Celina-Marie Petersen. „Hierzu laufen die polizeilichen Maßnahmen weiterhin auf Hochtouren.“
Der Unfallwagen wurde als schwarz beschrieben. Nach der Tat schrieb in einer Feudenheimer Facebook-Gruppe ein angeblicher Zeuge, das Auto sei beim Zusammenprall beschädigt worden und habe ein Nummernschild verloren. Hätte das gestimmt, müsste die Polizei eigentlich eine Spur haben, sofern es sich nicht um einen gestohlenen Wagen oder Ähnliches handelt.
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