Aktueller Einsatz

Zeugen sehen an Ludwigshafener Schule Person mit Messer: Polizei gibt Entwarnung

Hat sich in der Karolina Burger Realschule in Ludwigshafen eine bewaffnete Person aufgehalten? Das hatten Zeugen am Mittwochmittag gemeldet. Die Folge war ein Großeinsatz.

Von 
Stephan Alfter , Celine Char und Marco Pecht
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Schüler, Eltern und Lehrer sammeln sich während des Amokalarms an der Karolina Burger Realschule in Ludwigshafen einige Straßen weiter. © Stephan Alfter

Ludwigshafen. Wieder ein Amokalarm an der Karolina Burger Realschule in Ludwigshafen: Am Mittwochmittag gab es ein Polizeieinsatz an der Einrichtung im Stadtteil Mundenheim.

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Wie die Polizei mitteilt, haben Zeugen eine mit einem Messer bewaffnete Person auf dem Schulgelände gemeldet. Betroffen von dem Einsatz war auch das Heinrich Böll Gymnasium, das im selben Gebäude angesiedelt ist. Am späte Mittwochabend dann die Entwarnung: Es habe „keine Hinweise auf eine bewaffnete Person erlangt werden“ können, teilte die Polizei mit. Jetzt werden weitere Zeugen gesucht.

„Gemäß unseren vorbereiteten Einsatzkonzepten sind wir mit starken Polizeikräften vor Ort, um die Schule zu durchsuchen“, hieß es in der ersten Pressemeldung der Polizei am Mittag. Damit waren nicht nur die zahlreichen Streifenbesatzungen aus Ludwigshafen, sondern auch Spezialkräfte mit schwerer Bewaffnung gemeint.

Wegen eines Amokalarms an der Karolina Burger Realschule gibt es einen Großeinsatz der Polizei. © Stephan Alfter

Unter Eltern und Schülern verbreiteten sich im Laufe des Tages immer wieder Spekulationen, dass ein älterer Junge mit einem Messer auf dem Gelände gesehen worden sei. Mehrere Achtklässler berichteten einem Reporter des „Mannheimer Morgen“, dass sich etwa betroffene 14-Jährige zu diesem Zeitpunkt in der Turnhalle befunden hätten, die sie zwei Stunden lang nicht verlassen durften.

Konkret, so eine Information der Polizei vor der Schule, werde das Gebäude von schwer bewaffneten Beamten systematisch abgesucht. Schülerinnen und Schüler aus freigegebenen Bereichen würden zur Anlaufstelle für Angehörige in der Leichtathletikhalle in der Erich-Reimann-Straße gebracht.

Polizeieinsatz vor der Karoline Burger Schule in Ludwigshafen. Zeugen gaben an, einen mit Messer bewaffneten Mann gesehen zu haben. © PIX-Sportfotos

Dort sind Notfallseelsorger und Kräfte von Katastrophenschutz und Feuerwehr im Einsatz. Schüler, Lehrer und Eltern, die das Schulgebäude verlassen durften, sammeln sich dort.

Alle Schüler müssen sich in der Erich-Reimann-Straße mit Name, Adresse und Telefonnummer registrieren lassen. So werde geprüft, ob alle Personen das Gebäude verlassen hätten. Um kurz vor 16 Uhr waren alle Schüler erfasst und durften nach Hause gehen.

Eltern berichteten, dass sie per E-Mail von den Schulleitungen über die Vorfälle informiert worden sei. Eine Mutter sagte, dass darin auch betont worden sei, dass sich die Kinder und Jugendlichen in von innen verschlossenen Räumen aufhielten.

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Berichten eines Mitarbeiters dieser Redaktion zufolge waren schon zu Beginn des Einsatzes gegen 12 Uhr um die 25 Einsatzfahrzeuge vor Ort. Eltern warteten vor der Absperrung auf ihre Kinder. Auch diese hätten keine weiteren Informationen und würden teilweise schon zwei bis drei Stunden vor dem Gebäude ausharren.

Einsatz in Ludwigshafen: Bereits im Mai griff Schülerin Lehrerin mit Messer an

Den Angaben der Polizei zufolge müssen die Schüler bis zum Abschluss der Durchsuchung in den Klassenräumen verbleiben. Schüler, die sich zum Beginn der Einsatzmaßnahmen bereits außerhalb des Schulgebäudes befanden, seien in die Erich-Reimann-Straße gebracht worden.

Hilfe in schwierigen Lebenssituationen

  • Kreisen die Gedanken und belasten Sie? Hier finden Sie Hilfe bei der Telefonseelsorge , anonym und rund um die Uhr. Unter der kostenlosen Hotline 0800/1110111 oder 0800/1110222 erreichen Sie Berater, die Auswege aus schwierigen Lebenssituationen aufzeigen können.
  • Das muslimische Seelsorgetelefon ist rund um die Uhr unter der Telefonnummer 030/443509821 erreichbar.
  • Gezielt an Kinder und Jugendliche richtet sich die Nummer gegen Kummer. Unter 116111. Die Nummer ist anonym und kostenlos und für alle Themen, die Kinder und Jugendliche belasten. Online auch erreichbar unter www.nummergegenkummer.de.

Gegen 14 Uhr teilte die Polizei mit, dass die Durchsuchung der Schule derzeit noch fortgeführt wird. Insgesamt gehen knapp 800 Kinder und Jugendliche auf die Realschule Plus.

Bereits im Ende Mai ist es an der Karoline-Burger-Realschule zu einer Bedrohungslage mit einem Messer gekommen. Damals betrat eine 16-jährige Schülerin kurz vor zehn Uhr das Lehrerzimmer und wollte mit einer Lehrerin sprechen. Als sie aufgefordert wurde, das Lehrerzimmer zu verlassen, wurde sie aggressiv und zückte plötzlich ein Messer, mit dem sie die Lehrerin bedrohte. Eine Handvoll Lehrer überwältigte die Schülerin.

Wegen des Amokalarms an der Karolina Burger Realschule wurden weite Teile des Ludwigshafener Stadtteils Mundenheim abgesperrt. © Stephan Alfter

Im Januar hatte ein Unbekannter Reizgas versprüht und einen Böller im Eingangsbereich der Schule gezündet. Durch das Reizgas waren nach Polizeiangaben rund zehn Schülerinnen und Schüler verletzt worden.

Im Jahr 2018 hatte es den Verdacht einer Amoktat an der Realschule gegeben. Dieser hatte sich jedoch nicht bestätigt. Die Polizei fand trotz intensiver Suche keine verdächtige Person.

Zeugen , die im Bereich der Karolina-Burger-Straße eine verdächtige Person mit Messer gesehen haben, werden gebeten sich unter der Telefonnummer 0621 963 23312 oder per E-Mail KDLudwigshafen.KI3.K31@polizei.rlp.de an die Kriminalpolizei Ludwigshafen zu wenden.

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

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