Mannheim. Die gute Nachricht vorweg: Als Terrence Boyd am Montagmittag zur Aufnahme der 98. Folge des „Buwe Gebabbel“ in die Mannheimer Dudenstraße kommt, tut er dies ohne den überdimensionierten Plastikschuh, den er seit seinem Mittelfußbruch Mitte Dezember trägt. Statt der grauen Orthese erscheint Boyd nach seinem täglichen Reha-Programm im Pfeifferswörth in Turnschuhen, aber noch ist es ein weiter Weg bis zu seinem Comeback, wie der 33-Jährige mitteilt.
„Wir haben uns jetzt nicht Tag X vorgenommen, an dem ich wieder auf dem Platz stehen muss“, sagt Boyd, er sieht sich aber im Plan. Drei bis vier Monate dauert der Heilungsprozess, rund ein Monat ist nun vorbei. Derzeit ist Gehen das Maximum, das Schmerzlevel würde der prominente Stürmer des SV Waldhof auf „durchgehend drei von zehn“ einordnen. Derzeit ist es Boyd aber vor allem wichtig, dem Fuß noch die nötige Ruhe zur Heilung zu geben, um später eine solide Basis für die weitere Aufbauarbeit zu haben.

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„Am Ende werde ich sowieso ungeduldig sein“, so der Routinier, der sich natürlich selbst am besten kennt. Er will ohne Einschränkungen oder die Gefahr einer erneuten Verletzung zurückkommen.
Ein Opfer-Ritual gegen den Torfluch?
In der neuen Folge des Waldhof-Podcasts geht es aber natürlich nicht nur um den vielleicht berühmtesten Fuß der Mannheimer Fußball-Szene, sondern Boyd berichtet auch darüber, wie schwer es ihm fällt, zuschauen zu müssen. Zugleich ordnet er das jüngste 0:0 zum Rückrundenstart gegen den FC Ingolstadt ein, das er auf der Tribüne mitverfolgte. „Vielleicht müssen wir mal was opfern“, flachst der Angreifer mit Blick auf die aktuelle Torflaute trotz einer Vielzahl an Chancen.
Im Gespräch gibt sich der gebürtige Bremer mit dem US-Hintergrund, wie man ihn kennt und mag: Boyd nimmt kein Blatt vor den Mund, gibt sich aber zugleich reflektiert, wenn es zum Beispiel darum geht, wie er angesichts seiner Vergangenheit beim 1. FC Kaiserslautern vor rund einem Jahr in Mannheim aufgenommen worden ist, oder was man als bekannter Fußball-Profi sagen kann – oder eben auch nicht. Dabei weiß Boyd, wovon er redet: Schließlich geht er seit Juni 2023 wöchentlich mit seinem eigenen Podcast „Weiter geht der Lachs“ auf Sendung und muss sich immer wieder genau diese Frage stellen. „Da schneiden wir dann schon ab und zu was raus“, verrät Boyd mit einem Grinsen die Momente, wenn er mal wieder ein bisschen zu viele Einblicke in die Kabinen des deutschen Profi-Fußballs gewährt hat.
Mit seinem Kumpel Luis Schwabe quatscht Boyd dann aber auch über die Themen des Alltags oder gibt Einblicke in sein Privatleben. Immer mit dem Herz auf der Zunge, authentisch und direkt – so, wie Boyd eben ist und wie er auch beim „Buwe Gebabbel“ ins Mikrofon spricht.
Vergangenheit, Zukunft und Comeback
Langweilig wird es dabei nie. So spricht Boyd über seine Kindheit in Bremen-Nord, wie oft er noch über den Großen Teich in die USA blickt, für die er immerhin 14 Länderspiele absolviert hat, und über seine erste Begegnung mit Waldhof-Trainer Bernhard Trares, die nicht unbedingt so verlaufen ist, wie Boyd sich das vorgestellt hatte. Auch seine mittelfristige Zukunft ist Thema beim „Buwe Gebabbel“. Boyd kann sich beispielsweise eine Aufgabe in der Jugendarbeit vorstellen, wo er aktuell als „Co-Co-Trainer“ bei der Waldhof-U-17 involviert ist.
Im Fokus steht aber weiter die Arbeit an seinem Comeback. Mit dem SVW soll es ja nochmals nach vorn gehen. „Im vergangenen Jahr haben wir uns tabellarisch schließlich im Kreis gedreht“, zieht Boyd eine nüchterne Zwischenbilanz nach einem Jahr SV Waldhof, mit dem er noch ein paar erfolgreichere Kapitel schreiben möchte.
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