Mannheim. Jan-Axel Alavaara freute sich mit Arno Tiefensee. „Das ist der Beweis dafür, dass er etwas sehr gut gemacht hat“, sagte der Adler-Sportmanager zum NHL-Draft, in dem der Torhüter an 157. Stelle von den Dallas Stars gezogen wurde. Dass Tiefensee in dieser Woche in Texas im Camp für Nachwuchsspieler vorspielen darf, um Werbung in eigener Sache zu betreiben, lässt die Arbeit für Alavaara nicht weniger werden. Immerhin muss er sich mit der Möglichkeit auseinandersetzen, dass die Stars den jungen Goalie mit einem Vertrag ausstatten und gleich in Übersee behalten wollen.
Momentan deutet allerdings wenig darauf hin. „Ich denke, es wäre das Beste für Arno, wenn er noch ein Jahr in Mannheim bleiben würde“, sagte Alavaara, der darüber bereits mit den Stars-Verantwortlichen gesprochen hat. „Deren erste Aussage war, dass sie diese Meinung teilen. Genaueres werden wir aber wohl erst Mitte Juli wissen.“
Sicher ist: Erst wenn Klarheit herrscht, ob die Adler auch in der kommenden Saison auf Tiefensee zählen können, werden sie auf dem Transfermarkt noch einmal aktiv. Steht der 21-Jährige nicht mehr zur Verfügung, müsste der Club seine neunte Ausländerlizenz wohl an einen Torhüter vergeben. Bildet Tiefensee allerdings weiter mit Felix Brückmann das Gespann zwischen den Pfosten, würde es den Adlern leichter fallen, eine weitere Importstelle im Angriff zu vergeben.
Nach der Vertragsauflösung von Tim Wohlgemuth haben die Mannheimer 14 Stürmer unter Vertrag, darunter den erst 19-jährigen Noel Saffran, der noch kein Spiel als Profi absolviert hat. Es herrscht also noch Handlungsbedarf, was auch Alavaara bestätigte: „Wenn wir wissen, wie es mit Arno weitergeht, genießt der Sturm Priorität. Wir stehen schon im Austausch mit diversen Spielern, die um unsere Situation wissen.“
Julian Napravnik, der gerade den Calder Cup mit den Hershey Bears gewann, verlängerte inzwischen seinen Vertrag beim AHL-Club um ein Jahr. Alavaara hatte zuletzt bestätigt, mit dem Management des ehemaligen Jungadlers (bis 2016) in Kontakt zu stehen.
Kälble weiter auf dem Radar
Auch bei Leon Gawanke gibt es eine neue Entwicklung – und die ist aus Mannheimer Sicht eher negativ. Die Winnipeg Jets schickten am Sonntag die Rechte am Verteidiger, der bei den Adlern einen Vierjahresvertrag unterschrieben hat, zum Ligarivalen San Jose Sharks. „Was in den nächsten Wochen passiert, ist reine Spekulation“, hatte Alavaara schon vor dem Tauschgeschäft gesagt. Da die Sharks in der Defensive nicht so tief besetzt sind, kann es gut sein, dass sie sich intensiver um Gawanke bemühen. Nach Informationen dieser Redaktion laufen die Gespräche bereits, eine Entscheidung soll bereits in den nächsten Tagen fallen.
Wer Alavaara kennt, weiß, dass er nicht nur die kommende Saison im Blick hat, sondern längst an die mittelfristige Zukunft denkt. Für viele überraschend kam in der vergangenen Woche die Meldung, dass Lukas Kälble zwar von den Florida Everblades nach Deutschland zurückkehrt – jedoch nicht zu seinem Heimatverein nach Mannheim.
Der 25-Jährige unterschrieb einen Vertrag bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven. Das muss aber nicht bedeuten, dass der gebürtige Mannheimer nicht über kurz oder lang doch den Weg zu den Adlern findet. „Wir haben Lukas weiter auf dem Radar“, so Alavaara. „Er ist nun bei einem guten Verein mit guten Trainern und wird in Bremerhaven viel Eiszeit bekommen. Natürlich ist er ein Mann für die Zukunft.“
Wenn wir wissen, wie es mit Arno weitergeht, genießt der Sturm Priorität. Wir stehen schon im Austausch mit diversen Spielern, die um unsere Situation wissen
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