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Wie sich der deutsche EM-Gegner Schweiz der Elite nähert

Im Achtelfinale großer Turniere ist das Schweizer Fußball-Nationalteam inzwischen Dauergast. Bei der EM 2021 schafften es die Eidgenossen auch schon mal ins Viertelfinale. Mit dem Team von Murat Yakin ist also zu rechnen.

Von 
Lothar Leuschen
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Torwart Yann Sommer gewann gerade erst mit Inter Mailand die italienische Meisterschaft. © Tom Wellter/dpa

Basel. Young Boys Bern, FC Basel, Grasshopper Zürich - die großen Fußballclubs der Schweiz haben durchaus wohlklingende Namen. Doch im internationalen Vergleich weisen die Briefköpfe der Vereine nur Leerstellen auf. Die europäische Fußballbühne ist zumeist nur kurz das Terrain der Kicker aus der nationalen Eliteliga. Das ist bei der Nationalmannschaft ähnlich.

Viele Spieler in der Bundesliga

Aufhorchen lassen die eidgenössischen Kicker in den großen Turnieren häufiger. Das hat auch mit der Qualität ihrer internationalen Stars zu tun. Längst hat sich zur Schweizer Stürmerlegende Stéphane Chapuisat eine Vielzahl von Könnern gesellt, die den Ruf des Schweizer Fußballs aufpolieren. In der Bundesliga wimmelt es nur so von Fachkräften aus Helvetica. Eine der bekanntesten, Granit Xhaka, ist gerade erst ungeschlagen mit Bayer Leverkusen Deutscher Meister geworden.

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Von
Marc Stevermüer
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Aber auch in anderen namhaften Clubs geben Spieler mit Schweizer Pass den Ton an. Darunter Xherdan Shaqiri, der lange für Bayern München die Schuhe geschnürt hat. Torhüter Yann Sommer, der mit Inter Mailand den „Scudetto“ gewann. Manuel Akanji, einst bei Borussia Dortmund, ist nun in der Millionentruppe von Manchester City eine feste Größe. Und Nico Elvedi gehört seit vielen Jahren in der Defensive von Borussia Mönchengladbach zu den Leistungsträgern.

Dauergast im Achtelfinale

Die Zutaten für eine erfolgreiche „Nati“, wie die Mannschaft in der Schweiz genannt wird, sind also ohne jeden Zweifel vorhanden. In Murat Yakin hat das Team einen zuletzt nicht mehr unumstrittenen Trainer, der unter anderem auch in Deutschland seine Spuren hinterlassen hat. Wenn die Schweiz für große Turniere qualifiziert ist, dann spielt sie in aller Regel auch eine ordentliche Rolle.

Totalausfälle, wie sie zuletzt die deutsche Eliteauswahl gleich zweimal hintereinander bei Weltmeisterschaften und auch bei der EM in England erleben musste, gibt es bei der Schweiz nicht. Das liegt auch an der Erwartungshaltung. Die Fans der Eidgenossen sind realistisch genug, schon die Qualifikation als Erfolg zu interpretieren.

Dann ist es weniger tragisch, wenn die „Nati“ nach der Vorrunde die Koffer packen muss. So zuletzt geschehen 2008 - damals allerdings als Co-Gastgeber der EM mit Österreich. Zwei Jahre später reichte es bei der WM in Südafrika ebenfalls nur für die Vorrunde. Seither ist die Schweiz Dauergast im Achtelfinale großer Turniere und kommt den weiteren K.o.-Runden tendenziell immer näher.

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