Mannheim. Felix Brückmann hatte es bei der ersten offiziellen Eiseinheit am Donnerstagvormittag der Adler Mannheim nicht leicht. Die Übungen hatten es für die Torhüter in sich. Brückmann wurde, genau wie sein Gegenüber Arno Tiefensee, mit Schüssen der heranstürmenden Angreifer eingedeckt. Ein Verteidiger, der ihm zumindest ein wenig das Abwehren des Pucks erleichtert hätte, suchte man dabei vergebens. „Das war mal ein neuer Ansatz und man braucht ja die Herausforderung im Tor, das war schon so in Ordnung“, nahm es der deutsche Nationaltorhüter gelassen.
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Die Stimmung in der Nebenhalle Süd der SAP war gut, das Tempo auf dem Eis hoch. Vor gut 300 Zuschauern, darunter auch zahlreiche Kinder und Jugendliche, leitete das neue Trainerteam um Johan Lundskog, Curt Fraser, Jeff Hill sowie Marcel Goc und Torwarttrainer Petri Vehanen die erste offizielle Eiseinheit der neuen Spielzeit. Für Brückmann war diese gleichzeitig auch der Startschuss für einen gewissen Neuanfang. Zwar wollte der 32-Jährige im Gespräch mit dieser Redaktion nicht zu sehr in die Vergangenheit schauen und seinen Blick lieber nach vorne richten, angesichts seiner Verletzung, die er sich zum Ende der vergangenen Hauptrunde zugezogen hatte und ihn somit in den Play-offs zum Zuschauen verdammte, kam er am Blick in den Rückspiegel aber nicht vorbei.
„Es war natürlich sehr frustrierend und hat auch ein bisschen gedauert, bis ich das verarbeitet hatte. Denn wenn man das ganze Jahr über hart arbeitet, will man natürlich dabei sein, wenn es zählt“, sagte Brückmann. Den Sommer hat er laut eigener Aussage jedoch gut genutzt, ein individuelles Athletiktraining absolviert und fühlt sich für die kommende Spielzeit nun „sehr gut vorbereitet.“
Vorzeigeprofi und Lehrmeister
Auch die neuen Fitnesstrainer um Jörn Krebs hätten dabei einen großen Anteil, setzten laut dem Torwart immer wieder neue Impulse. „Grundsätzlich weiß ich mittlerweile aber natürlich, was ich - gerade bei meiner Vorgeschichte - zusätzlich trainieren muss“, spielte Brückmann auch auf seine beiden Hüftoperationen an, die ihn noch zu seiner Wolfsburger Zeit eine ganze Saison verpassen ließen. „Da muss man bereit sein, vor und nach jedem Training sowie vor und nach jedem Spiel, extra zu arbeiten, aber das bin ich“, betonte er.
Der gebürtige Breisacher gilt ohnehin als Vorzeigeprofi, jemand, der immer akribisch an sich arbeitet, um das Beste aus sich herauszuholen. Eine Eigenschaft, von der sich auch sein Gegenüber, Arno Tiefensee, viel abschauen konnte. „Ich lerne jeden Tag von ihm. Alleine, wie sich Felix vorbereitet, wie er sich auf dem Eis verhält, besser kann es für mich hier gar nicht sein“, lobte der 21-jährige Tiefensee, der Brückmann in der abgelaufenen Saison formidabel vertrat und bekanntlich von den Dallas Stars in der fünften Runde des NHL-Drafts ausgewählt wurde, seinen Torwartkollegen.
„Er hat das vergangene Saison unfassbar gut gemacht. Wenn man Arno vor einem Jahr sieht und jetzt, diese Entwicklung ist einfach großartig“, spielte Brückmann den Puck des Lobes umgehend zu Tiefensee, zu dem er ein „ausgezeichnetes Verhältnis“ pflegt, zurück und ergänzte: „Ich bin auch ein Stück weit stolz auf ihn. Das war in der vergangenen Saison das erste Mal, dass ich einen deutlich jüngeren Torhüter-Partner hatte und mir hat es natürlich auch gefallen, ihn zu unterstützen und ihm Tipps zu geben. Aber das größte Lob verdient er selbst.“
„Jeden Tag besser werden“
Der selbstreflektierende Brückmann weiß natürlich, dass Tiefensee in der Torhüter-Hierarchie aufgeholt hat, das Rennen um den Nummer-Eins-Posten scheint offen zu sein. „Ich denke es ist fifty-fifty“, hielt der erfahrene Goalie fest. „Man muss schauen, wie sich alles entwickelt, aber ich bin für alles bereit. Wir werden uns einen - selbstverständlich fairen - Zweikampf im Tor liefern, und davon soll am Ende die Mannschaft profitieren“, stellte er klar.
Auch wenn die Adler am Donnerstag erst ihre erste offizielle Eiseinheit absolvierten, hat Brückmann für die kommende Spielzeit natürlich schon gewisse Ziele im Kopf: „Ich versuche jeden Tag ein bis zwei Prozent besser zu werden, mehr Ziele brauche ich erstmal nicht. Ich denke, wenn man in Mannheim spielt, dann hat man immer das Ziel am Ende ganz oben zu stehen. Wichtig dabei ist aber, dass wir es auch in die Tat umsetzen, hart auf dem Eis arbeiten und uns gegenseitig pushen“, sagte Brückmann und wird dabei selbstverständlich vorangehen.
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