Paris. Der Abschluss der Gruppenphase lief nicht nach Wunsch bei den deutschen Hockey-Damen. Das 0:2 (0:2) gegen Belgien ließ bei Stine Kurz die Alarmglocken aber noch nicht schrillen. „Wir wissen das gut einzuschätzen“, sagte die Defensivstrategin des Bundesligisten Mannheimer HC. „Wir wussten genau, was wir gegen die Belgierinnen nicht machen dürfen, haben ihnen aber voll in die Karten gespielt“, sagte die 24-Jährige über die erste Halbzeit, als bis auf die Anfangsphase nur wenig beim deutschen Team zusammenlief. „Ich bin mir aber sicher: Wären wir über die komplette Spielzeit so aufgetreten wie in der zweiten Halbzeit, hätten wir gewonnen.“
Deutsche Hockeyfrauen treffen im Viertelfinale bei Olympia auf Argentinien
Nach der zweiten Niederlage in der fünften Vorrundenpartie schloss das DHB-Team die Vorrunde des olympischen Hockeyturniers hinter den Niederlanden und Belgien auf dem dritten Platz ab. Damit kommt es am Montag (12.30 Uhr) zum Viertelfinalduell mit Argentinien „Über den Gegner mache ich mir noch keine Gedanken. Wichtig ist, dass wir uns auf uns konzentrieren und im Abschluss effizienter werden“, betonte Kurz. Damit legte sie den Finger in die Wunde: Nicht nur bei den Aktionen im Schusskreis aus dem Spiel heraus ist Luft nach oben, auch die Erfolgsquote bei den kurzen Ecken ist ausbaufähig.
Gegen Belgien startete Deutschland dominant, nach zwei frühen Grünen Karten gab es jedoch einen Bruch im Spiel. Michelle Struijk nach einer kurzen Ecke (13.) und Ambre Ballenghien (17.) nutzten die deutsche Schwächephase zu zwei Toren. In der zweiten Halbzeit erhöhte das DHB-Team das Risiko, schon sieben Minuten vor Schluss nahm Bundestrainer Valentin Altenburg Torfrau Nathalie Kubalski zugunsten einer weiteren Feldspielerin aus dem Kasten. Spielführerin Nike Lorenz (56.) vergab aber auch die letzte Chance auf den Anschlusstreffer.
Stine Kurz will mit einer Medaille zurück nach Mannheim fahren
Mit dem klaren Ziel, eine Medaille mit nach Hause zu nehmen, sind die deutschen Hockey-Frauen nach Paris gereist. Beim Bronze-Gewinn bei der EM 2023 war Kurz in Mönchengladbach dabei. Auch bei Olympia will die gebürtige Stuttgarterin, die seit 2014 für den Mannheimer HC aufläuft, ihre Qualitäten einbringen. Die 24-Jährige ist der Prototyp einer modernen, hybriden Hockeyspielerin. „Meine Aufgabe ist es einerseits, die Bälle abzufangen, um den Kasten sauberzuhalten. Andererseits bin ich mit guten Pässen für unser Aufbauspiel mit verantwortlich“, zeichnet sie ein spannendes Jobprofil.
Kurz genießt es, dass im traditionsreichen Stadion Yves-du-Manoir die olympische Stimmung überschwappt. Den letzten Kick gibt ihr die Unterstützung ihrer Familie und von ihrem Freund. „Ich habe mich sehr gefreut, auch mal Leute außerhalb der Hockey-Blase im Olympischen Dorf zu treffen, wie zum Beispiel Rafael Nadal und Carlos Alcaraz“, erzählt Kurz. Jetzt ist ihr Fokus aber komplett auf ihren Sport gerichtet - und auf das anstehende Viertelfinale gegen Argentinien.
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