Handball

Rhein-Neckar Löwen vor Knobelei mit ein paar Variablen

Wie zuletzt gegen Göppingen treffen die Rhein-Neckar Löwen in der Handball-Bundesliga in Wetzlar auf ein Team mit einem neuen Trainer. Ein Leistungsträger der Löwen kehrt wohl zurück, zugleich droht aber ein neuer Ausfall

Von 
Thorsten Hof
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Könnte in Wetzlar wieder für die Löwen am Ball sein: Albin Lagergren. © Binder

Mannheim. Ob „Und täglich grüßt das Murmeltier“ nun zu den Lieblingsfilmen von Sebastian Hinze zählt, blieb bei der Medienrunde vor der Partie bei der HSG Wetzlar (Sonntag, 14 Uhr) am Ende offen. Irgendwie scheint aber auch der Trainer der Rhein-Neckar Löwen wie Murmeltier-Hauptdarsteller Bill Murray in einer kleinen Zeitschleife festzustecken: Wie schon bei der Partie gegen Göppingen in der Vorwoche (36:33) sieht sich Hinze erneut einem Club gegenüber, der zuletzt eigentlich immer ein Kandidat für die Top Ten der Liga war - und der auf die jüngste Talfahrt in den Tabellenkeller gerade erst mit einem Trainerwechsel reagiert hat.

Im Fall Wetzlar kommt für die Löwen noch erschwerend hinzu, dass die HSG erst am vergangenen Montag mit Hrvoje Horvat den Nachfolger für den von den Eulen Ludwigshafen gekommenen Benjamin Matschke präsentiert hat. Video-Material, von dem sich eine Handschrift des neuen HSG-Coaches ablesen ließe, ist demnach nicht vorhanden.

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Da sich Hinze von Dingen, die er nicht selbst beeinflussen kann, bekanntermaßen aber nicht verrückt machen lässt, sind das Themen, die ihn eher weniger beschäftigen. Zudem erwartet der 43-Jährige Veränderungen nur in Nuancen. „Sie werden jetzt nicht den Handball neu erfinden“, sagt Hinze nüchtern, könnte sich aber vorstellen, dass es in Wetzlar mit dem neuen Mann an der Seitenlinie eine Defensiv-Idee gibt, „die der 6:0-Abwehr von Kroatien etwas näher kommt, als das, was Wetzlar bisher gespielt hat.“ Schließlich behält Horvat (45) nach seiner Unterschrift in Wetzlar bis vorerst zum Saisonende auch seinen bisherigen Job als kroatischer Nationaltrainer. Kleine Änderungen erwartet der Löwen-Trainer eher im gruppentaktischen Bereich, was ihm bislang aber keine schlaflosen Nächte bereitet.

Keine Abstriche beim Tempospiel

„Wenn wir Veränderungen sehen, sollten wir innerhalb unseres Systems mittlerweile auch Lösungen bereit haben und dafür bereit sein“, betrachtet Hinze sein Team als gefestigt genug, um darauf reagieren zu können. „Die Dinge, die wir wissen, werden wir seriös vorbereiten - und die Dinge, die wir gut machen müssen, wollen wir zu 100 Prozent erledigen“, sagt Hinze.

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Dabei lag das Augenmerk zuletzt auch auf der Nachbereitung der Partie gegen Göppingen, die aber relativ knapp ausgefallen sein dürfte. „Wir sollten in Wetzlar eben nicht wieder mit drei technischen Fehlern in der zweiten Welle starten, da waren wir zu fahrig. Aber das kann immer mal passieren und die Jungs haben dann ja auch gut reagiert“, blickt Hinze zurück und schwört sein Team auf die bekannten Grundtugenden ein - „denn die wird uns Wetzlar in der eigenen Halle und mit einem neuen Trainer entsprechend leidenschaftlich abverlangen“, ist sich der Handball-Lehrer sicher, der mit Blick auf das Pokalspiel in Kassel gegen Melsungen nur drei Tage später (21. Dezember) keine Abstriche bei der Intensität des Tempospiels machen will: „Unsere Spiele haben gezeigt, dass wir mit dieser Art und Weise so die größtmögliche Wahrscheinlichkeit auf einen Erfolg haben.“

Ob das auch die personelle Situation erlaubt, ist dabei noch eine kleine Variable. „Bei Albin Lagergren gibt es eine Chance, dass es reicht, da nichts Strukturelles kaputtgegangen ist“, hofft Hinze auf einen Einsatz des zuletzt an der Oberschenkelmuskulatur eingeschränkten Schweden. „Dazu sind noch zwei, drei Spieler aufgrund einer Erkältungswelle fraglich“, räumte der Coach ein - ohne Namen nennen zu wollen. „Bei einem ist es unwahrscheinlich, dass er spielt. Den würde ich allerdings gerne für mich behalten“, deutet Hinze an, dass es einen Leistungsträger erwischt haben könnte. Aber auch diese Situation ist für die Löwen schließlich nicht neu - und das Murmeltier lässt grüßen.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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