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Pfeifkonzert nach Offenbarungseid der Mannheimer Adler

Die Adler Mannheim gehen gegen die Schwenninger Wild Wings mit 1:4 unter und lassen die Chance auf Platz sechs liegen. Die Fans sind sauer

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Philipp Koehl
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Der Schwenninger Tylor Spink (links) im Duell mit Adler Linden Vey. © Pix

Mannheim. Es war alles angerichtet und die SAP Arena mit 13 600 Zuschauern erst zum zweiten Mal in dieser Saison ausverkauft. Doch die Adler Mannheim verpassten es am Freitag durch die 1:4 (0:2, 0:1, 1:1)-Niederlage gegen den direkten Konkurrenten Schwenningen, in der Deutschen Eishockey Liga auf den sechsten Tabellenplatz zu klettern. Nach der Partie wurden die Spieler von den Fans vor die Nordwestkurve zitiert. Nach einem Pfeifkonzert gab es am Ende dann doch noch aufmunternden Applaus.

Adler-Stürmer Matthias Plachta mahnte vor dem Landesduell an, dass die Mannschaft einfache Fehler vermeiden müsse. Geschafft haben die Adler das allerdings nicht. Die Mannheimer hatten zwar mehr Puckbesitz, trafen aber zu oft die falsche Entscheidung. Fehler, auf die Schwenningen geschickt lauerte. Als Denis Reul ein Fehlpass im eigenen Drittel unterlief, ging der anschließende Schuss von Sebastian Uvira zwar neben das Tor, doch von der Bande sprang der Puck direkt auf den Schläger von Ken Andre Olimb - und der Norweger ließ sich nicht zweimal bitten und schob zum 0:1 ein (3.).

Schwenningen schlauer

Als Plachta den Puck im eigenen Drittel vertändelte, hatte Chris Brown gar den zweiten Gästetreffer auf dem Schläger (6.). Die Adler zeigten sich in der Folge zwar nicht geschockt, präsentierten sich - im Gegensatz zu Schwenningen - in den Zweikämpfen aber nicht bissig genug. Da half es auch nicht, dass die Mannheimer im ersten Drittel vier Minuten in Überzahl ran durften. Entweder fehlte zu häufig die zündende Idee, oder Schwenningens Schlussmann Joacim Eriksson stand im Weg. Stark, wie der Schwede beim Schuss von Ryan MacInnis noch den Schoner ausfuhr (18.) und auch zuvor beim Versuch von Tyler Gaudet auf dem Posten war (13.).

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Adler patzen gegen Schwenningen

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Nach dieser verpassten Gelegenheit ergab sich für Schwenningen die Chance zum Kontern. Und wie einfach es gehen kann, zeigte Daniel Pfaffengut. Der Torjäger war auf dem Weg zum Mannheimer Kasten nicht aufzuhalten und überwand auch Adler-Torwart Arno Tiefensee problemlos zum 0:2 (13.). „Wir haben es einfach schlauer als die Mannheimer gespielt“, hielt Pfaffengut in der ersten Drittelpause am Mikrofon von MagentaSport fest.

Das Problem: Am Spielgeschehen änderte sich nichts. Die Adler agierten nicht so, als ob sie das Ergebnis mit aller Macht drehen wollten. Bis zur ersten nennenswerten Torchance der Mannheimer im zweiten Drittel dauerte es mehr als acht Minuten. Plachta legte dabei den Puck am Tor vorbei (29.). Wenn Schwenningen dagegen vor dem Tor der Gastgeber auftauchte, brannte es nicht selten lichterloh. Letztlich war es aber wieder einmal ein Konter, den die Adler nicht verteidigt bekamen. Alexander Karachun schickte Kyle Platzer auf die Reise und dieser tanzte Tiefensee so gekonnt aus, dass er den Puck problemlos zum 0:3 über die Linie schieben konnte (31.).

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Und die Mannheimer? Die fanden weiter kein Mittel. Markus Hännikäinen tauchte nach einem Querpass von Gaudet zwar frei vor Eriksson auf, fand beim Schlussmann aber die Lücke nicht. Ansonsten ging das große Fehlerfestival der Mannheimer weiter. Allein Tiefensse und die Latte - beim Schuss von Platzer (37.) - verhinderten nach den zweiten 20 Minuten einen noch höheren Rückstand.

„Wir müssen viel schnörkelloser spielen und zwingender zum Abschluss kommen. Wir sind nicht angepisst genug. Da müssen mehr Emotionen von uns rein“, sagte Mannheims Verteidiger Korbinian Holzer, der noch einer der wenigen war, der sich im zweiten Drittel zumindest körperlich gegen die drohende Niederlage stemmte.

„Wir wollen die Adler sehen“, skandierten die Mannheimer Fans am Ende des zweiten Drittels. Und sie bekamen die Adler Mannheim der Saison 2023/2024: ideenlos, körperlos, harmlos. Leon Gawanke (46.) und Daniel Fischbuch (48.) versuchten es im Powerplay - erfolglos.

Adler-Trainer Dallas Eakins zog bereits sieben Minuten vor dem Ende seinen letzten Trumpf und nahm Tiefensee immer wieder zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Dadurch hatten John Gilmour (53.) sowie Hännikäinen (55.) die Chance auf einen Treffer. Dieser fiel aber auf der anderen Seite. Zach Senyshyn traf zum 0:4 ins verwaiste Adler-Tor (55.). Immerhin: Ryan MacInnis gelang in Überzahl noch der Ehrentreffer zum 1:4-Endstand (59.).

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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