Mannheim. Tim Wohlgemuth stecken schon 42 Hauptrundenspiele in der Deutschen Eishockey Liga in den Knochen. Das Programm ist heftig, dennoch freute sich der 23-Jährige in der vergangenen Woche über die Einladung zur Nationalmannschaft. In den beiden Duellen mit der Slowakei feierte das DEB-Team zwei knappe Siege, beim ersten Erfolg verwandelte Wohlgemuth den entscheidenden Versuch im Penaltyschießen.
„Die Zeit in der Nationalmannschaft hat mir extrem viel Spaß gemacht. Unterm Strich würde ich sagen, dass ich mehr Schwung mitgenommen als Power verloren habe“, betont der Stürmer, der sich im Ligabetrieb mit einem Treffer zurückmeldete. Am Sonntag brachte er die Adler Mannheim im Spiel bei den Straubing Tigers in der 44. Minute mit 2:1 in Führung. Nach einer intensiven Partie holten die Blau-Weiß-Roten mit dem 3:2 nach Verlängerung zwei Punkte.
Turbulente Schlussphase
„Natürlich hätten wir den Vorsprung gerne über die Zeit gebracht. Ich denke aber, dass wir mit der Ausbeute zufrieden sein können. Zwei Zähler beim heimstärksten Team der Liga - damit können wir leben“, sagt Wohlgemuth und ergänzt: „Die Tigers haben eine starke Truppe beisammen und gerade zu Beginn ordentlich Druck gemacht. Es war aber gut zu sehen, dass wir dagegenhalten konnten.“
JC Lipon brachte Straubing früh in Führung (7.), in Überzahl glich Markus Eisenschmid aus (12.). Bei diesem Spielstand blieb es bis zum Beginn des dritten Drittels, ehe Wohlgemuth zuschlug. „Bei meinem Schuss war ein bisschen Glück dabei. Er war noch abgefälscht. Ich habe den Puck aus den Augen verloren und war nur froh, als das Netz gezappelt hat“, schildert er die Szene, in der er einen schönen Pass von Matthias Plachta direkt nahm.
Bis in die Schlussminute verteidigten die Adler die knappe Führung. Als die Tigers ihren Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen hatten, bot sich den Mannheimern die Gelegenheit zur Befreiung, doch Plachta brachte die Scheibe nicht aus der eigenen Zone. Wenige Momente später hatte Felix Brückmann den Puck fast schon unter sich begraben, Luke Adam stocherte nach - 2:2, gerade einmal 53 Sekunden vor Schluss. In der Verlängerung sicherte Ryan MacInnis den Gästen immerhin den Zusatzzähler (63.).
Szwarz und Wolf noch fraglich für Dienstag
Neun Partien vor dem Ende der Hauptrunde beträgt der Rückstand der Adler auf den Spitzenreiter aus München (2:4 gegen die Kölner Haie) nur noch elf Punkte. Wird zur Jagd auf den Tabellenführer geblasen? Oder geht es eher darum, Rang zwei zu verteidigen? „Elf Punkte in neun Spielen ist schon eine Hausnummer. Ich gehe auch nicht davon aus, dass sich die Münchener noch einen großen Hänger erlauben“, so Wohlgemuth. Das Wichtigste sei ohnehin, zu den Play-offs die bestmögliche Form zu erreichen.
Auf diesem Weg wollen die Adler am Dienstag (19.30 Uhr/noch Karten in allen Kategorien erhältlich) im Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters den nächsten Schritt gehen. Ob Jordan Szwarz und David Wolf in die Aufstellung zurückkehren, entscheidet sich kurzfristig. Beide fehlten am Sonntag krank und angeschlagen. Das Comeback von Lean Bergmann ist für das Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr) gegen Bremerhaven vorgesehen, Nigel Dawes fällt hingegen noch einen Monat aus.
Interesse an Tobias Fohrler
Es sieht so aus, als würde dann auch der Torhüter, der bis zum Ende der Transferfrist am Mittwoch einen Vertrag bei den Adlern unterschreiben soll, zur Verfügung stehen. „Wir sind dran. Ich hoffe, dass es bis Mittwoch klappt“, sagt Sportmanager Jan-Axel Alavaara auf Nachfrage dieser Redaktion. Dass der Schwede mit seiner Kaderplanung immer früh dran ist, beweist die Tatsache, dass Tobias Fohrler in den Überlegungen eine Rolle spielt. Der in Troisdorf geborene Deutsch-Schweizer steht noch bis 2024 beim HC Ambri-Piotta unter Vertrag.
„Tobi ist ein super Spieler, dessen Entwicklung ich schon seit einiger Zeit verfolge. Jeder Spieler seiner Klasse mit deutschem Pass ist interessant für uns“, so Alavaara.
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