Handball

Löwen zahlen sechsstellige Ablöse für Nationaltorwart Birlehm

Von 
Marc Stevermüer
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Joel Birlehm (hier gegen Ex-Löwe Jerry Tollbring) wechselt 2023. © Sörli Binder

Mannheim. Qualität hat ihren Preis. Das erfuhren jetzt auch die Rhein-Neckar Löwen. Der Handball-Bundesligist bestätigte am Donnerstag den Transfer des deutschen Nationaltorwarts Joel Birlehm, der 2023 vom SC DHfK Leipzig zum zweifachen deutschen Meister kommt. Über den Wechsel hatte diese Redaktion bereits zuvor exklusiv berichtet. Für den Schlussmann müssen die Badener allerdings einen sechsstelligen Betrag nach Leipzig überweisen, wie der sächsische Bundesligist bestätigte. Die „Bild“ berichtet von 200 000 Euro.

DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther machte außerdem deutlich, dass er einen Transfer zur kommenden Saison ausschließt – auch wenn die Löwen den Wechsel gerne auf den Sommer 2022 vorziehen würden: „Es gab dazu Gespräche. Nach reiflicher Überlegung haben wir uns jedoch dazu entschieden, dass wir dem nicht stattgeben.“

Birlehm ist vertraglich eigentlich bis 2024 an die Leipziger gebunden, kann den Club aber dank einer Ausstiegsklausel ein Jahr früher verlassen und freut sich bereits auf das neue Kapitel in Mannheim: „Für die Rhein-Neckar Löwen aufzulaufen, wird eine Riesensache für mich sein und genau der richtige Entwicklungsschritt für meine Karriere. Bei den Löwen haben schon immer große Torhüter gespielt, einige davon zähle ich zu meinen Vorbildern.“

Späth verlängert vorzeitig

Zu diesen „großen Torhütern“ zählt zweifelsohne Mikael Appelgren, der seit mehr als eineinhalb Jahren aber kein Spiel mehr bestritten hat. Nach einer Schulter- und Knieverletzung schuftet der Schwede momentan an seinem Comeback, Anfang 2022 möchte der 32-Jährige wieder zwischen den Pfosten stehen. Vertraglich ist er bis 2023 und somit genau bis zu dem Zeitpunkt an die Löwen gebunden, an dem Birlehm aus Leipzig kommt. Ob Appelgren dann bleiben darf, wird fraglos von seinem Gesundheitszustand und von seiner Leistung abhängen.

Denn dass die Badener auch von ihrem Nachwuchsmann David Späth überzeugt sind, zeigt die vorzeitige Vertragsverlängerung mit dem 19-Jährigen. Erst im März hatte der Schlussmann ein bis 2024 datiertes Arbeitspapier unterschrieben, nun dehnten beide Parteien die Zusammenarbeit aus. Wie lange er nun an den Verein gebunden ist, gaben die Löwen bei Späth aber ebenso wenig bekannt wie bei Birlehm. „Die Entwicklung von Joel und David spricht für sich“, freut sich Sportkoordinator Oliver Roggisch, auf der Torwartposition nun für längere Zeit Planungssicherheit zu haben.

Andere Kader-Baustellen müssen dagegen noch bearbeitet werden, doch auch da sind die Löwen bereits aktiv geworden. Wie bereits berichtet, beschäftigt sich der Bundesligist mit dem dänischen Senkrechtstarter Simon Pytlick. Der Rückraum-Rechtshänder ist die Alternative zu Jonathan Carlsbogard, der den Badenern vermutlich absagen und lieber zum Rekordmeister THW Kiel wechseln wird.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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