Handball

Lob für Mannheim: Eine EM in einer neuen Dimension

Die Handball-Europameisterschaft in Deutschland hat Rekorde gebrochen. Alle, die dabei waren, schwärmen - ob Spieler, Trainer oder Funktionäre. Das liegt auch an dem Vorrundenspielort Mannheim

Von 
Marc Stevermüer
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Auch hier fand die Handball-EM statt: in der Mannheimer SAP-Arena. © Bernhard Zinke

Köln. Michael Wiederer schwärmt. Was auch nicht weiter verwundert. Denn wo auch immer der Präsident des Europäischen Handballverbandes (EHF) ein EM-Spiel in Deutschland schaute, war die Halle voll. Und zwar völlig unabhängig davon, wer da gerade spielte oder ob es in diesem Duell noch um etwas ging. „Wenn ich 13200 Zuschauer in Mannheim sehe, die das georgische Team gegen Bosnien anfeuern, dann bin ich persönlich berührt“, sagte Wiederer nach einem Turnier, das den Handball in neue Dimensionen katapultierte.

Wenn ich 13200 Zuschauer in Mannheim sehe, die das georgische Team gegen Bosnien anfeuern, dann bin ich persönlich berührt
Michael Wiederer Präsident des Europäischen Handballverbandes (EHF)

1 008 660 Zuschauer strömten in die Hallen. „Das ist nicht nur ein Rekord, das ist ein signifikanter Unterschied zu allen Handball-Veranstaltungen vorher“, berichtete der EHF-Boss und freute sich über ein „Publikum, das nicht nur die deutsche Mannschaft unterstützt“. Aus Verbandskreisen hieß es, dass es eine EM wie diese niemals zuvor gegeben habe und auch so lange nicht mehr geben werde, bis sie wieder in der Deutschland ausgetragen wird.

2027 findet die Handball-WM in Deutschland statt

Aus seiner Zeit als Erfolgstrainer in der Bundesliga bei den Rhein-Neckar Löwen kennt der dänische Nationalcoach Nikolaj Jacobsen noch ganz genau die Handball-Begeisterung in Deutschland: „Wir wussten, dass diese EM besonders schön wird.“ Sein Team spielte zunächst in München vor vollen Rängen, hatte in Hamburg mit etwa 9000 Dänen in der Halle fast nur Heimspiele und musste dann vor knapp 20 000 Zuschauern in Köln gegen die deutsche Mannschaft im Halbfinale antreten. „Das war Wahnsinn, ein großes, ein besonderes Erlebnis“, sagte Dänemarks Rückraumspieler Niclas Kirkeløkke von den Rhein-Neckar Löwen über die Emotionen auf den Rängen bei diesem intensiven Duell.

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Frankreichs Nationaltrainer Guillaume Gille sprach von „speziellen“ Momenten in den Arenen. Zum Beispiel, als sein Team beim Spiel gegen Ungarn von den Zuschauern in Köln angefeuert wurde. Die Franzosen siegten und halfen der deutschen Auswahl, vorzeitig ins Halbfinale einzuziehen, in dem auch die Schweden standen. Deren Trainer Glenn Solberg ist „dankbar, dass wir in diesen Arenen spielen durften“.

2027 können alle wiederkommen. Dann findet die WM in Deutschland statt.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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