Mannheim. Für Samuel Soramies ist die Zeit der quälenden Ungewissheit vorbei. Seit Dienstag weiß der 26-Jährige, dass er in der neuen Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für die Adler Mannheim stürmen wird. So, wie er es bei seiner Vertragsunterschrift im Herbst 2023 geplant hatte. Doch aus dem Traum, wieder für seinen Heimatverein aufzulaufen, wurde in der Zwischenzeit ein Alptraum. Nun hat sich aber alles zum Guten gewendet.
Auch Mayer verletzt
- Die Adler Mannheim müssen beim DEL-Auftaktwochenende auf zwei Abwehrspieler verzichten.
- Neben Lukas Kälble, der sich vor einer Woche im Testspiel beim SC Bern (0:4) eine Beinverletzung zugezogen hat, fällt auch Paul Mayer aus. Der 18-Jährige musste das Training am Dienstag ebenfalls mit einer Beinverletzung abbrechen.
- Die Adler rechnen bei beiden mit einer Ausfalldauer von ungefähr drei Wochen.
„Ich freue mich sehr, dass endlich Klarheit herrscht, mir fällt ein Stein vom Herzen“, sagte der 26-Jährige am Mittwoch nach dem Vormittagstraining erleichtert. „Am Dienstag hatte ich mit Dallas Eakins ein gutes Gespräch. Was genau besprochen wurde, bleibt hinter verschlossenen Türen. Wichtig ist für mich, dass ich Sicherheit habe“, betonte der Sohn von Radio-Regenbogen-Adler-Reporter Antti Soramies.
Soramies ist ein Eigengewächs und ehemaliger Jungadler-Kapitän
Samuel Soramies wurde in Heidelberg geboren und durchlief in Mannheim alle Nachwuchsstationen. Die Jungadler führte er in der Saison 2016/17 als Kapitän aufs Eis, bei den Adlern absolvierte er seine ersten DEL-Einsätze. 2019 wurde Soramies mit Mannheim Deutscher Meister, ein Jahr später wechselte er zum ERC Ingolstadt, 2022 ging es weiter nach Augsburg.
Nun sollte sich der Kreis schließen und Soramies - wie einige andere Eigengewächse - in die Heimat zurückkehren. Der Nationalspieler, der 2023 mit dem DEB-Team WM-Silber gewann, unterschrieb einen Mehrjahresvertrag bei den Adlern - allerdings war zu diesem Zeitpunkt noch Jan-Axel Alavaara der Sportmanager in Mannheim. Im November 2023 übernahm Dallas Eakins. Der US-Amerikaner hatte zunächst andere Pläne, die Anfang Juli in einer außergewöhnlichen Mitteilung des Clubs mündeten.
In dieser bestätigten die Mannheimer den lange feststehenden Transfer. Allerdings hätten sich sowohl im Trainerstab als auch in der Zusammenstellung des Kaders einige Veränderungen ergeben, die es dem 26-Jährigen schwierig machen, „eine Rolle innerhalb der Mannschaft zu spielen“. Soramies, so der Club, erhalte zwar „alle Möglichkeiten, sich optimal auf die Saison vorzubereiten und sich einen Platz im Team zu erspielen. Der Club und der Spieler bleiben jedoch weiterhin im Austausch, um zu prüfen, ob ein Wechsel zu einem anderen Verein die bessere Alternative darstellt.“
Für Soramies war das ein Schlag ins Gesicht. Der 26-Jährige zog sich aber nicht in die Schmollecke zurück, sondern gab in den Trainingseinheiten und Testspielen Gas. Er gehörte nicht nur wegen seiner zwei Tore zu den auffälligsten Spielern der Vorbereitung. „Sam hat alles getan, was wir von ihm verlangt haben“, sagte Eakins nun und ergänzte: „Wir haben ihn fair behandelt. Ich freue mich, dass wir ihn belohnen konnten, weil ich weiß, dass er eine schwere Zeit durchmachen musste. Er hat jetzt die gleiche Chance zu spielen wie alle anderen.“

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Ob das schon zum Saisonstart an diesem Freitag (19.30 Uhr) gegen die Schwenninger Wild Wings der Fall sein wird, ist möglich, aber nicht sicher. Da neben Lukas Kälble auch Paul Mayer wegen einer Beinverletzung für rund drei Wochen ausfallen wird, werden die Adler wohl sechs Verteidiger und 13 Stürmer aufbieten. Das bedeutet, dass zwei spielfähige Angreifer auf der Tribüne Platz nehmen müssen. Wer im Tor steht, ist ebenfalls noch offen. Eakins sagte auf Nachfrage aber, dass er schon eine Entscheidung getroffen habe: „Derjenige, der zwischen den Pfosten steht, hat es sich verdient.“
Eakins sind Transparenz und Ehrlichkeit wichtig
Im Umgang mit den Spielern, die nicht zum Einsatz kommen, setzt Eakins auf Transparenz und Ehrlichkeit. Nach dem letzten Testspiel am vergangenen Mittwoch hat er bereits mit einem Großteil der Profis Vieraugengespräche geführt, um sie auf dem gemeinsamen Weg mitzunehmen. Mit dem Rest werden Treffen folgen. Jeder
soll wissen, woran er ist, wie der Trainer die Entwicklung beurteilt, in welchen Bereichen noch Luft nach oben ist.
Da momentan zwei Abwehrspieler ausfallen, schließt Eakins nicht aus, auch auf dieser Position noch einmal auf dem Transfermarkt tätig zu werden. „Da Lukas und Paul nicht längerfristig ausfallen, haben wir kein akutes Problem. Wir müssen das aber im Auge behalten“, sagte der US-Amerikaner und betonte: „Wir werden aber auf keinen Fall einen Spieler holen, nur um einen mehr zu haben. Vor allem charakterlich muss der neue Mann eine 10 von 10 sein.“ Gerade bei einem Team, das sich im Umbruch befinde, müsse man genau abwägen, wie sich ein Transfer auf die Chemie in der Mannschaft auswirke.
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