Eishockey

Samuel Soramies: Bei den Adlern Mannheim in der Schwebe

Eigentlich eine gute Nachricht, wenn ein Verein wie die Adler Mannheim die Verpflichtung eines Spielers bekannt geben. Doch bei Samuel Soramies war das anders. Der Eishockey-Club machte deutlich, den Stürmer abgeben zu wollen, wenn ein passendes Angebot vorliegt

Von 
Philipp Koehl
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Bei sich und seinem Ziel: Samuel Soramies konzentriert sich nur auf das, was er beeinflussen kann. Er möchte „auf jeden Fall“ in Mannheim bleiben. © Ruffler/Pix

Mannheim. Diese Pressemitteilung war nicht alltäglich. Am 8. Juli dieses Jahres verkündeten die Adler Mannheim die Verpflichtung von Samuel Soramies. Das Außergewöhnliche: Der Club machte in seiner Mitteilung deutlich, dass er den Stürmer wieder abgeben würde, wenn ein passendes Angebot vorliegt.

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Zum Hintergrund: Soramies wurde noch vom ehemaligen Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara verpflichtet. Nachfolger Dallas Eakins hat bei der Zusammenstellung seines Teams indes andere Vorstellungen. Ist der Nationalspieler also nur gekommen, um direkt wieder zu gehen? Nein. Er ist aber momentan ein Spieler in der Schwebe.

Soramies selbst versucht, mit der Situation laut eigener Aussage unverkrampft umzugehen. „Ich mache mir keinen Druck, sondern will einfach Gas geben. Was dann passiert, passiert und dann werden neue Entscheidungen getroffen“, sagte er gegenüber dieser Redaktion und unterstrich: „Ich möchte auf jeden Fall in Mannheim bleiben.“

WM-Silbermedaille 2023 ist Soramies’ größter Erfolg

Kein Wunder. Der gebürtiger Heidelberger durchlief alle Nachwuchsabteilungen in Mannheim. Soramies ist neben Marc Michaelis und Lukas Kälble zudem der dritte ehemalige Jungadler-Kapitän, der nach Mannheim zurückkehrte. Nur mit dem Unterschied, dass er im Gegensatz zu Michaelis und Kälble in der Vergangenheit bereits 31 DEL-Spiele für die Adler absolvierte, ehe Soramies 2020 nach Ingolstadt und später nach Augsburg weiterzog.

Entsprechend fühle sich der Vizeweltmeister von 2023 in seiner Heimat, in der immer noch seine Eltern wohnen, „direkt wieder wohl“. Soramies will sich nur auf das konzentrieren, was er beeinflussen kann – und das „ist das auf dem Eis“, wie er betonte.

Soramies betreibt auf dem Eis Eigenwerbung

Dort betrieb der 26-Jährige in der Vorbereitung beste Eigenwerbung. Der Angreifer wurde in fünf der sechs Testspiele eingesetzt, markierte dabei zwei Treffer und überzeugte mit seiner tadellosen Arbeit in Unterzahl. Soramies ist aber keiner, der dies zum Anlass nimmt, um sich in den Vordergrund zu stellen: „Das ganze Team macht bisher einen guten Job“, sagte er auf seine eigenen Leistungen angesprochen.

Dem sowohl auf der Mitte wie auf dem Flügel einsetzbaren Stürmer geht es sichtlich gut. Ihm ist es wichtig zu unterstreichen, dass sich für ihn alles, trotz der Umstände, „normal anfühlt“. Auch das Verhältnis zu Dallas Eakins sei ebenfalls absolut intakt. „Es ist nicht so, als würde etwas zwischen uns stehen“, erläuterte er und ergänzte: „Ich habe das Gefühl, dass ich hier sehr fair behandelt werde, mir werden alle Möglichkeiten gegeben, um Gas zu geben. Ich fühle mich als Teil der Mannschaft und denke, dass ich auch vom Trainerteam so gesehen werde.“

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Aktuell geht Soramies davon aus, dass er in der kommenden Saison für die Adler auflaufen wird. Auf dem Eis lieferte er bislang beste Argumente für einen Verbleib. Dass die Mannheimer noch vier Ausländerlizenzen vergeben können, macht ihn nicht nervös. Soramies konzentriert sich nur auf das Hier und Jetzt. Anfang September ist nun auch seine Freundin aus Ingolstadt zu ihm nach Mannheim gezogen. „Ich möchte auf jeden Fall bleiben“, hob Soramies erneut hervor.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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