Mannheim. Bill Stewart nahm den sechsten Erfolg in Serie mit Genugtuung zur Kenntnis. „Jetzt stehen wir auf dem zweiten Platz. Das ist okay für uns“, sagte der Trainer der Adler Mannheim nach dem 2:0 (1:0, 1:0, 0:0) in der Deutschen Eishockey Liga gegen die Pinguins Bremerhaven. Und der 65-jährige Kanadier ergänzte: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die Jungs haben einen tollen Charakter. Es macht Spaß, um sie herum zu sein.“ Im Duell der Tabellennachbarn glänzte sein Team zwar nicht, es zeigte allerdings eine bemerkenswerte Effizienz.
Kurz vor dem ersten Bully hatten sich die schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Ryan MacInnis zog sich bei seinem DEL-Debüt für die Adler am Freitag in Augsburg (4:1) eine Beinverletzung zu und wird zwischen vier bis sechs Wochen pausieren müssen. Wird nun der Ersatz für den Ersatz des Langzeitverletzten Tyler Gaudet kommen? Eher nicht, wie Jan-Axel Alavaara im Gespräch mit dieser Redaktion erklärte. „Wir müssen mit unseren verbliebenen Lizenzen schlau sein“, betonte der Sportmanager. Zwar dürfen die Blau-Weiß-Roten noch drei Ausländer verpflichten, zwei Lizenzen sind aber bereits reserviert oder verplant: eine für den derzeit verletzten Verteidiger Joonas Lehtivuori, eine als mögliche Absicherung für die Torhüterposition.
Loibl trifft früh zum 1:0
Gegen Bremerhaven agierten die Mannheimer mit nur elf Angreifern, einige Stürmer fuhren Extraschichten. „Das geht schon. Vor allem, wenn keine englischen Wochen anstehen“, sagte Alavaara über die Belastung. Trübsal wollte der Schwede nicht blasen, sondern sah das Positive im Negativen: „Wenn alle fit sind, haben wir einen gesunden Konkurrenzkampf um die Plätze.“
Vor gut zwei Wochen hatten die Mannheimer das Duell mit den Pinguins knapp mit 3:4 nach Verlängerung verloren, beim schnellen Wiedersehen der beiden Clubs sollte ein anderes Ergebnis her. Und so trat das Stewart-Team in der Anfangsphase auch auf. Nach einem schnellen Gegenzug legte Matthias Plachta rüber zu Stefan Loibl. Der Nationalspieler zog ab und durfte sein erstes Saisontor bejubeln (4.). Danach ließen die Adler in der einen oder anderen Situation die nötige Konsequenz aber vermissen. In der eigenen Zone packte Matt Donovan nicht energisch genug zu, Torhüter Felix Brückmann bügelte die Nachlässigkeit gegen Skyler McKenzie aus (7.). Auch zwei frühe Powerplay-Situationen hatten nicht den gewünschten Effekt aus Mannheimer Sicht, vieles blieb Stückwerk. Stattdessen tauchte Miha Verlic plötzlich vor dem Adler-Kasten auf, wieder blieb Brückmann Sieger (16.).

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Keine Frage: Die Pinguins waren längst im Spiel und 14:3 Schüsse in den ersten 20 Minuten bezeichnend. Die Blau-Weiß-Roten blieben auch zu Beginn des zweiten Drittels mit Defensivarbeit gut beschäftigt. Gegen Ende eines Powerplays hatte Alex Friesen den Ausgleich auf dem Schläger, sein Rückhandschuss landete aber genau im Fanghandschuh von Brückmann (26.). Langsam fanden die Adler zurück zu ihrem Spiel. Nach einem Doppelpass mit Markus Eisenschmid scheiterte Tim Wohlgemuth an Brandon Maxwell (28.), Jordan Szwarz traf aus spitzem Winkel das Außennetz (30.).
Wie einfach Eishockey sein kann, zeigte Mannheim in der 35. Minute. Korbinian Holzer visierte den Schläger von Nigel Dawes an, der Stürmer fälschte den Schuss gekonnt ab - 2:0. Die Adler bekamen nun Oberwasser und hatten dicke Chancen für die Vorentscheidung. Alleingang Eisenschmid - Parade Maxwell (36.). Alleingang Rendulic - drüber (40.).
Brückmann verdiente sich seinen ersten Zu-Null-Sieg der Saison mit insgesamt 31 Paraden und einer abgeklärten Leistung. Zu Beginn des letzten Abschnitts verteidigte der 31-Jährige gegen Jan Urbas (41.) und Markus Vikingstad (42.) die Zwei-Tore-Führung. Da Wohlgemuth erneut in Maxwell seinen Meister fand (56.), blieb es bis zum Schluss spannend. 2:49 Minuten vor dem Ende nahm Pinguins-Trainer Thomas Popiesch eine Auszeit und seinen Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Adler ließen aber nichts mehr anbrennen.
Stewart lobte beide Torhüter. „Sie waren heute die besten Spieler auf dem Eis“, sagte der Coach, dem auch die couragierte Vorstellung von Taro Jentzsch gefiel: „Oh, Mann, dieser Junge kann Eishockey spielen. Auf ihn kann man sich verlassen.“ Gute Nachrichten hatte Stewart von Nico Krämmer parat, der am Wochenende aus privaten Gründen nicht zum Einsatz kam. Der Stürmer wird am nächsten Freitag (19.30 Uhr) in der Partie bei den Schwenninger Wild Wings wieder auflaufen. „Wir haben Nico sehr vermisst“, sagte Stewart über den Nationalspieler.
Das nächste Spiel: Schwenningen gegen Mannheim (Freitag, 14. Oktober, 19:30 Uhr). Alle Spiele der 3. Liga live bei MagentaSport.
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