Eishockey

Die Aufholjagd der Adler Mannheim kommt zu spät

Die Adler Mannheim haben im dritten Viertelfinalspiel die zweite Niederlage kassiert. Bei den Eisbären Berlin verloren die Mannheimer mit 2:3. Auch, weil sich bei den Gastgebern wieder ein Akteur in den Vordergrund spielte

Von 
Christian Rotter
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Kein Glück: Mannheims Daniel Fischbuch (l.) bringt den Puck zwar an Eisbären-Torwart Jake Hildebrand vorbei, der Puck landet aber nur am Pfosten. © Michael Ruffler

Berlin. Der Druck auf die Adler Mannheim nimmt zu. Die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins verlor am Freitagabend das dritte Viertelfinalspiel in der Deutschen Eishockey Liga bei den Eisbären Berlin mit 2:3 (0:2, 0:1, 2:0) und liegt in der Play-off-Serie „Best of Seven“ nun mit 1:2 zurück. Den vierten Vergleich gibt’s am Sonntag (14 Uhr) in Mannheim.

„Die Möglichkeiten waren definitiv da, am Ende war es sehr, sehr knapp“, sagte der Mannheimer Co-Trainer Marcel Goc. Um in der Serie zurückzukommen, müssen die Adler ihre Chancenverwertung verbessern. Seit dem 1:7-Debakel in Spiel eins hat sich der Berline Torhüter Jake Hildebrand aber auch in einen Rausch gespielt.

Adler-Fans solidarisieren sich mit Leon Gawanke

Das zweite Duell der Erzrivalen am Mittwoch hatte ein Nachspiel, die DEL sprach Geldstrafen aus. Berlins Lean Bergmann muss wegen seines provokanten Jubels in Richtung Adler-Fans nach seinem Tor zum 3:2 genauso in die Tasche greifen wie Leon Gawanke. Der Mannheimer Verteidiger hatte den Eisbären-Angreifer nach der respektlosen Aktion gestellt und einen Faustkampf angezettelt. Gawanke muss die Strafe allerdings nicht aus der eigenen Tasche bezahlen, denn die Adler-Anhänger zeigen Flagge. „Mannheimer halten zusammen“, ließ das Fanprojekt über seine sozialen Kanäle wissen. Im Beitrag hieß es: „Deckst du uns den Rücken, decken wir auch deinen. Deshalb geht die Strafe auch auf uns.“ Gesammelt wird am Sonntag bei Spiel vier der Serie.

Der dritte Vergleich der DEL-Schwergewichte hätte aus Mannheimer Sicht kaum schlechter beginnen können. Tom Kühnhackl kassierte schon nach fünf Sekunden eine Strafe, Mannheim überstand die Unterzahl aber ohne große Probleme. Gerade, als die Blau-Weiß-Roten sich ein leichtes Übergewicht erspielten und der Führungstreffer für die Gäste nur eine Frage der Zeit schien, folgte die kalte Dusche. Nachdem bereits Linden Vey (7.) und Yannick Proske (9.) gute Chancen für die Adler vergeben hatten, jagte Ryan MacInnis den Puck an den Pfosten (9). Das Tor fiel - allerdings auf der anderen Seite. Die Berliner schalteten schnell um, Eric Hördler passte in die Mitte zu Yannick Veilleux, der Adler-Torhüter Arno Tiefensee keine Abwehrchance ließ (9.).

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Und die Eisbären legten nach. Die Schiedsrichter Andre Schrader und Gordon Schukies schickten David Wolf wegen einer vermeintlichen Torhüterbehinderung in die Kühlbox - ein grenzwertiger Pfiff. Berlin war’s egal, Kai Wissmann holte zum Schlagschuss und traf ins Kreuzeck zum 2:0 (14.). „Unser Auftritt im ersten Drittel war zu schlampig“, sagte MacInnis in der ersten Pause bei MagentaSport. Besser wurde es nicht. Im Gegenteil. Korbinian Holzer fuhr einen harten Check gegen Tobi Eder. Er erwischte den Berliner mit der Schulter am Kopf.

Mannheims Leon Gawanke (Nr.9) und rechts Mannheims Matthias Plachta (Nr.22) vor dem Tor von Mannheims Arno Tiefensee (Nr.30) © Michael Ruffler

Eder sackte in sich zusammen und blieb kurz auf dem Eis liegen, die Schiedsrichter sahen sich die Szene noch einmal per Videobeweis an und sprachen gegen Holzer eine Spieldauerdisziplinarstrafe aus. Da auch Veilleux zumindest für zwei Minuten raus musste, ging es mit Vier gegen Vier weiter. Nun hatte Daniel Fischbuch seinen großen Auftritt, allerdings sogar noch ein bisschen mehr Pech als MacInnis im ersten Drittel. Fischbuch traf den Pfosten, von Hildebrands Körper sprang die Scheibe nach hinten - und an den anderen Pfosten (24.). Dann zog Kühnhackl energisch vors Tor, wieder gab es kein Vorbeikommen am starken Eisbären-Goalie (27.).

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In Überzahl legten die Berliner das dritte Tor nach. Zwar scheiterte Eder noch am Pfosten, wenige Sekunden später hieß es aber 3:0. Wissmann schoss den vor dem Kasten lauernden Blaine Byron ab. Der Eisbären-Angreifer angelte sich den Puck und netzte ein (28.). Die Adler suchten einen Weg zurück in die Partie, doch Hildebrand hatte sich mittlerweile in den Kopf der Adler gespielt. Gegen Wolf war er mit dem Schoner zur Stelle, den Nachschuss von Vey pflückte er mit der Fanghand runter (32.). Fischbuch war so gezeichnet, dass er zu lange zögerte, statt direkt abzuziehen (36.).

Die Adler gaben aber nicht auf, waren im letzten Abschnitt das klar bessere Team. Im Powerplay knackten sie die Festung Hildebrand. Gawanke hämmerte den Puck in die Maschen - nur noch 1:3 aus Mannheimer Sicht (43.). Fischbuch und Matthias Plachta verpassten den Anschlusstreffer (47./50.), der in Überzahl dann doch fiel: Plachta legte ab, MacInnis traf (53.) - jetzt war wieder alles möglich. Zwei Plachta-Schlagschüsse in der Schlussminute fanden ihr Ziel jedoch nicht.

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