Mannheim. Blinzeln verboten. Wer sich in der anstehenden Saison nicht verwundert die Frage stellen möchte, wie Anthony Greco plötzlich von der einen Seite der Eisfläche zur anderen gekommen ist, sollte den Blick stets auf dem Spielfeld gerichtet lassen. Denn der neue Flügelstürmer der Adler Mannheim ist unheimlich schnell. Für Adler-Cheftrainer Dallas Eakins ist der US-Amerikaner gar „der schnellste Spieler der Liga“.
Greco selbst ordnet diese Fähigkeit „als Sprungbrett“ ein. „Ich war schon immer ein guter und explosiver Skater. Das ist mein Hauptvorteil, der mich bis zu diesem Punkt in meiner Karriere gebracht hat“, sagte der 1,78 Meter große und 80 Kilogramm schwere Rechtsschütze.
Adler-Stürmer Anthony Greco: „Der Ruf dieser Organisation ist erstklassig“
Mehr Tempo ist genau das, was Eakins in der kommenden Spielzeit von seiner Mannschaft sehen will. Die neuen Stürmer sind daher sehr schnell und wendig. Für Greco also der beste Ort, um seine Fähigkeiten zur Geltung zu bringen? Der Angreifer strich sich nach dieser Frage zunächst durch seinen schwarzen, dichten Vollbart, lange überlegen musste er aber nicht.
„Der Ruf dieser Organisation, insbesondere in Nordamerika und bei den Importspielern, ist erstklassig. Ich war bereits bei Teams in Schweden, Russland und der Schweiz, aber das hier ist die professionellste Atmosphäre, was die Ressourcen und Einrichtungen betrifft“, holte er ein wenig aus und ergänzte: „Ich habe mittlerweile viel Erfahrung in Europa gesammelt und weiß nun, wonach ich suchen muss, um das Beste für mich als Spieler, aber vor allem auch für meine Familie zu finden.“ Und das scheint nun Mannheim zu sein.
Anthony Greco
Der 1,78 Meter große US-Amerikaner wurde am 30. September 1993 in Queens , New York, geboren.
Seine punktemäßig erfolgreichste Spielzeit erlebte er in der Saison 2018/2019 bei den Springfield Thunderbirds (American Hockey League) mit 59 Punkten (30 Tore, 29 Vorlagen) in 75 Spielen.
Greco spielte von 2012 bis 2016 an der College League NCAA für die Ohio State University und führte diese in seinem letzten Jahr auch als Kapitän aufs Eis.
Der rechte Flügelstürmer kam in seiner bisherigen Karriere zu zwei Einsätzen in der NHL . Jeweils ein Spiel für die Florida Panthers und eines für die New York Rangers .
Familie ist ein Wort, das Greco im Gespräch immer wieder hervorhebt. Der US-Amerikaner ist vor wenigen Monaten zum ersten Mal Vater einer Tochter geworden. Ein wunderschöner Umstand, der das Leben aber „schon ein bisschen komplizierter“ gestaltet, wie Greco zugab. Der Flügelstürmer spielte in den vergangen drei Jahren für vier verschiedene Teams (Frölunda, Linköping, Togliatti und Biel). Entsprechend ist es Greco wichtig, jetzt fest an einem Ort in Europa anzukommen, statt ständig auf Reisen zu sein. Dass die Adler ihm einen Zweijahresvertrag angeboten haben, war laut Greco „auf jeden Fall auch ein Punkt“, der ihm den Wechsel in die Kurpfalz schmackhaft machte. „Mir geht es darum, es meiner Tochter und besonders meiner Frau so angenehm wie möglich zu machen“, unterstrich er.
Anthony Greco hatte schwierige Stationen in Europa – in der Schweiz machte es klick
Greco, der ein Spiel gut lesen kann und entsprechend nicht nur Treffer erzielt, sondern diese laut eigener Aussage auch gerne vorbereitet, zählte in Nordamerika zu den Top-Scorern seiner jeweiligen Mannschaft. In Europa tat er sich dagegen noch schwer. Die Zeit vor seinem Wechsel in die Schweiz beschrieb er als „seltsam“. In seinem ersten Jahr beim schwedischen Top-Club Frölunda HC benötigte er eine gewisse Eingewöhnungszeit, ehe er sich in der defensiv ausgerichteten Liga zurechtfand. Im Jahr darauf stieg er in Linköping erst nach 20 Spielen ein, ehe er in die russische geprägte Kontinental Hockey League (KHL) zu Lada Togliatti ging.
„Russland war eine Herausforderung“, sagte Greco. Vor allem auch, weil seine schwangere Frau in der Heimat blieb. Erst nach dem Wechsel inmitten der Saison zum EHC Biel, wohin ihn seine Frau nun begleitete, kam er richtig in Europa an. „Als ich in die Schweiz kam, habe ich alles besser verstanden“, sagte der US-Amerikaner und erläuterte: „Letztendlich ist es eine mentale Sache. Als Torschütze hat man mit Durststrecken zu kämpfen, und in Schweden hatte ich nicht viele Spiele, um da herauszukommen. Aber in der Schweiz war ich auf einem guten Weg, was die Tore betrifft.“
In der Tat: Greco gelangen in Biel zwölf Tore in 24 Spielen. Eakins ist davon überzeugt, dass sich die neue Nummer 44 der Adler „gerade auf dem Weg“ befindet, auf der größeren Eisfläche in Europa effizienter zu werden. „Jede Saison ist ein anderer Prozess. Ich freue mich, hier jetzt mein erstes volles Trainingslager in Europa zu absolvieren und hoffentlich gut zu starten“, sagte Greco.
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