Eishockey

Die Adler Mannheim sind langsam in Play-off-Form

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Christian Rotter
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Jubeltraube: Die Adler Mannheim gewinnen auch das zweite Spiel unter Neu-Trainer Bill Stewart. © Sörli Binder

Mannheim. Sie kämpfen, sie beißen, sie spielen – und sie reißen ihre Fans wieder mit. Die Adler Mannheim nähern sich ihrer Play-off-Form. Die Mannschaft von Trainer Bill Stewart schlug den Tabellenzweiten Grizzlys Wolfsburg am Freitag vor 8208 Zuschauern in der SAP Arena mit 4:1 (1:0, 0:1, 3:0). Damit steht fest, dass sie am Sonntag, 10. April, mit einem Spiel bei den Straubing Tigers in die Viertelfinalserie starten.

Nach seiner abgesessenen Zwei-Spiele-Sperre stand Ilari Melart den Blau-Weiß-Roten wieder zur Verfügung. Für den finnischen Verteidiger pausierte Mark Katic. Bei der Frau des Kanadiers mit kroatischen Wurzeln wurde die Geburt des zweiten gemeinsamen Kindes eingeleitet. Angeschlagen fehlten Torhüter Felix Brückmann und Abwehrspieler Arkadiusz Dziambor. Arno Tiefensee nahm als Ersatz von Dennis Endras auf der Bank Platz, Moritz Wirth komplettierte die Defensive.

Wolfsburg drückt, Mannheim trifft

Und diese war von Beginn an voll gefordert. Wolfsburg kam mit Volldampf aus der Kabine und deckte Endras mit Schüssen ein. Nach nicht einmal drei Minuten hatten die Niedersachsen bereits sechsmal auf den Mannheimer Kasten gefeuert, das Stewart-Team tat sich sehr schwer. Eine überstandene Unterzahl-Situation brachte neue Energie. Borna Rendulic scheiterte an Dustin Strahlmeier (8.). Dann setzte sich die physisch starke Desjardins-Plachta-Wolf-Reihe in der Wolfsburger Zone fest. Während die Gäste schon pumpten, konnten die Adler frische Kräfte bringen. Das zahlte sich aus. Jordan Szwarz schnappte sich den Puck und passte zu Korbinian Holzer. Der Verteidiger zog trocken ab und traf genau – 1:0 (12.).

Adler Mannheim

Adler Mannheim gewinnen mit 4:1 gegen Grizzlys Wolfsburg

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Spencer Machacek verpasste im Fallen das 1:1 (19.), kurz vor dem Drittelende zögerte Matthias Plachta nach starker Vorarbeit von Andrew Desjardins einen Tick zu lange – das wäre des Guten wohl aber auch zu viel gewesen (20.). „Die Wolfsburger stehen nicht umsonst da oben“, lobte Holzer in der ersten Pause den Tabellenzweiten, der nach Schüssen (15:3) klar vorn lag. Die Adler-Fans feierten trotzdem – und sangen die komplette erste Pause durch. So eine Stimmung gab’s lange nicht mehr in der SAP Arena.

Klar: Beim zweiten Auftritt unter Stewart klappte noch nicht alles – konnte es auch gar nicht. Die Adler ließen sich aber von den Emotionen auf der Tribüne mitreißen und steigerten ihre Leistung. Der Einsatz stimmte. Wenn jemand mal einen Fehler machte, bügelte ihn ein anderer aus. Mannheim war sogar drauf und dran, die Führung auszubauen. Vor allem Tim Wohlgemuth hatte das 2:0 mehrmals auf dem Schläger. Aus der Drehung scheiterte er an Strahlmeier (23.), nach einem von Rendulic über Markus Eisenschmid eingeleiteten Konter hätte er die Scheibe nur noch unter die Latte heben müssen – der Grizzlys-Goalie war aber mit der Stockhand zur Stelle (26.). Dann zog Sinan Akdag über links auf und davon, legte quer, doch Wohlgemuth rauschte vorbei und traf den Puck nicht (32.).

Drittelergebnisse: 1:0, 0:1, 3:0. Die Adler: Endras – Reul, ...

Drittelergebnisse: 1:0, 0:1, 3:0.

Die Adler: Endras – Reul, Akdag; Holzer, Lehtivuori; Larkin, Melart; Wirth – Plachta, Desjardins, Wolf; Krämmer, Szwarz, Dawes; Rendulic, Wohlgemuth, Eisenschmid; Hännikäinen, Iskhakov, Elias.

Tore: 1:0 Holzer (11:04), 1:1 Gaudet (34:51), 2:1 Iskhakov (52:40), 3:1 Rendulic (52:53), 4:1 Plachta (57:55).

Schiedsrichter: Benjamin Hoppe (Bad Nauheim) und Aleksi Rantala (Finnland).

Zuschauer: 8280.

Strafminuten: Mannheim 6 – Wolfsburg 12 plus 10 Disziplinar gegen Archibald.

Nächstes Spiel: Krefeld Pinguine – Adler (Sonntag, 14 Uhr).

Wolfsburg blieb gefährlich. Endras klärte gegen Anthony Rech mit der Schulter (30.). Als Holzer zu offensiv dachte, liefen die Grizzlys einen Konter. Garrett Festerling passte zu Jonas Enlund, der das leere Gehäuse vor sich hatte, allerdings nur den Außenpfosten zum Klingen brachte (34.). So war der Ausgleich nicht unverdient, die Niedersachsen benötigten einen Schuss aus dem Lehrbuch zum 1:1. Tyler Gaudet zog ab, von der Unterkante der Latte sprang die Scheibe hinter die Linie, Endras war völlig chancenlos (35.).

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Die Adler reagierten stark auf diesen Rückschlag und ließen sich auch nicht davon aus der Bahn werfen, dass die Schiedsrichter ein klares Foul der Wolfsburger übersahen. Jordan Murray erwischte Ruslan Iskhakov – wenn auch unbeabsichtigt – mit dem Schläger im Gesicht. Der Mannheimer Stürmer fuhr blutend vom Eis und musste in der Kabine behandelt werden. Holzer fing in Unterzahl gegen Chris DeSousa die Scheibe ab, er konnte seinen Alleingang aber nicht veredeln (39.).

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Thomas Larkins Schuss blieb kurz im Torraum liegen, ehe Strahlmeier zupackte (44.). Glück hatten die Adler, dass DeSousa am Pfosten scheiterte (48.). Da im Gegenzug Desjardins das 2:1 liegenließ, musste eine doppelte Überzahl herhalten. Iskhakov behielt die Übersicht und netzte zur verdienten Führung ein (53.). Nur 13 Sekunden später hämmerte Rendulic den Puck erneut mit zwei Mann mehr auf dem Eis zum 3:1 in die Maschen – davon erholte sich Wolfsburg nicht mehr. Plachta machte mit einem Schuss ins verwaiste Tor den 4:1-Endstand perfekt.

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