Mannheim. Der Weg aus der Negativspirale ist für die Adler Mannheim ein ganz steiniger. Die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins zeigte sich am Sonntagabend zwar verbessert und war 30 Minuten lang die dominierende Mannschaft, musste in der Deutschen Eishockey Liga gegen die kaltschnäuzigen Kölner Haie jedoch eine 0:4 (0:0, 0:2, 0:2)-Schlappe einstecken.
„Ich finde gar keine Worte“, sagte Adler-Stürmer David Wolf bei „Magenta Sport“. „Ich habe in meinem Leben noch nie so ein Spiel gespielt. Wir sind die überlegene Mannschaft, schießen aber kein Tor. Und die Kölner erzielen aus fünf Schüssen vier Treffer.“
Nach vier bitteren Niederlagen in Folge und dem vorläufigen Tiefpunkt beim 2:5 am vergangenen Freitag in Nürnberg lagen die Adler wie ein geprügelter Hund am Boden. Wenig bis nichts sprach für die Blau-Weiß-Roten. Viele Fans fragten sich: Was muss passieren, um eine Trendwende zu erzwingen? Das erste Drittel gegen erschreckend harmlose Haie war zumindest ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Die Statistiker zählten 21:3 Schüsse in den ersten 20 Minuten für das Eakins-Team. Einziges Manko: Auf der Anzeigetafel stand die Null.
Adler Mannheim vergeben gegen Köln Chance um Chance
Chancen, früh in Führung zu gehen, gab es mehr als genug. Jordan Murray fand in Kölns Torhüter Tobias Ancicka seinen Meister (2.), Tom Kühnhackl suchte die Lücke ebenfalls vergeblich, Markus Hännikäinens Schuss strich knapp am Pfosten vorbei und Magnus Eisenmenger traf die Scheibe nicht richtig (alles 6.). Sogar das erste Powerplay – eines von vielen Sorgenkindern – war in Ansätzen gut anzusehen: Matthias Plachta setzte die Scheibe ans Außennetz (8.).

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Vor allem einer wollte vorangehen: Kapitän Denis Reul überraschte mit ungewohntem Offensivdrang. Gleich dreimal scheiterte der Abwehrhüne an Ancicka (14.). Da Tyler Gaudet zu zaghaft abschloss (16.) und Linden Vey zu zentral zielte (20.), blieb es beim für die Haie äußerst schmeichelhaften torlosen Remis nach dem ersten Drittel.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts änderte sich kaum etwas. Die Adler rannten an, ließen aber beste Möglichkeiten aus. Über Kühnhackl und Wolf lief der Puck schnörkellos auf die Kelle von Stefan Loibl – wieder nichts (28.). Dann überprüften die Schiedsrichter per Videobeweis, ob sich die Mannheimer nicht vielleicht doch für ihr Engagement belohnt hatten. Murray hatte abgezogen, war die Scheibe hinter der Linie? Nein, sie klatschte an den Innenpfosten, es blieb beim 0:0 (28.).
Die Gefahr wurde immer größer, dass sich dieser Chancenwucher irgendwann rächen würde. Und tatsächlich: Mit ihrem erst siebten Torschuss gingen die Kölner in Führung. Der bis dahin fast beschäftigungslose Adler-Torhüter Arno Tiefensee ließ Tim Wohlgemuths ungefährlichen Versuch nach vorn abprallen. Dort lauerte David McIntyre, der keine Mühe hatte, den Puck mit der Rückhand über die Linie zu drücken – 0:1 (30.).
Die Adler mussten nicht nur den Rückstand, sondern auch den Ausfall von Plachta verkraften, der zwar lange auf der Spielerbank ausharrte, dann aber doch in die Kabine ging. Eakins war gezwungen, die Sturmreihen umzustellen. Das war aber nicht der Grund, warum in der dritten Überzahl nichts klappte.
Wie das Spiel mit einem Mann mehr auf dem Eis funktioniert, demonstrierten hingegen die effizienten Haie. Andrej Sustr legte quer zu Alexandre Grenier, der die Scheibe zum 2:0 in die Maschen hämmerte (39.).
Drittelergebnisse: 0:0, 0:2, 0:2. Die Adler: Tiefensee – Reul, ...
Drittelergebnisse: 0:0, 0:2, 0:2.
Die Adler: Tiefensee – Reul, Jokipakka; Gildon, Gilmour; Murray, Mayer – Plachta, Vey, Bennett; Kühnhackl, Loibl, Wolf; Proske, Szwarz, Gaudet; Thiel, Maximilian Eisenmenger, Hännikäinen; Magnus Eisenmenger.
Tore: 0:1 McIntyre (29:11), 0:2 Grenier (38:02), 0:3 Lindner (46:19), 0:4 Storm (46:58).
Schiedsrichter: Gordon Schukies und Christopher Schadewaldt.
Zuschauer: 10 732.
Strafminuten: Mannheim 6 – Köln 10.
Nächstes Spiel: Adler – Düsseldorfer EG (Freitag, 19.30 Uhr).
„Wir machen bis jetzt ein gutes Spiel und erarbeiten uns viele Chancen. Wenn wir uns etwas vorwerfen lassen müssen, dann, dass wir kein Tor erzielt haben“, sagte Kühnhackl und forderte für das letzte Drittel: „Wir müssen jetzt noch mehr Scheiben zum Tor bringen.“
Kühnhackl beherzigte seine Worte. Er angelte sich die Scheibe, zog unwiderstehlich davon – und legte den Puck an den Pfosten (45.). Wenige Sekunden später scheiterte auch Maximilian Eisenmenger am Gestänge. Aus Adler-Sicht war es zum Haareraufen. Aus einem Abend, der so vielversprechend begonnen hatte, wurde ein ganz bitterer. Innerhalb von 39 Sekunden baute Köln die Führung auf 4:0 aus. Erst ließ Tiefensee die Direktabnahme von Elias Lindner durchrutschen, dann fälschte Frederik Storm einen Schuss von Moritz Müller sehenswert ab (47.). Selbst der Anschlusstreffer blieb den Adlern verwehrt. Wolf setzte Loibl zwar stark in Szene, doch wieder war Ancicka zur Stelle (56.). Auch das Torhüterduell ging diesmal klar an Köln.
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